In den letzten Jahren hat die Magnetresonanztomografie (MRT) durch eine Vielzahl technischer Verbesserungen und neuer Sequenzen große Fortschritte gemacht, die sie zu einem der vielversprechendsten und führenden bildgebenden Verfahren in der Kopf- und Halsregion gemacht haben. Folglich ist sie aus dem medizinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Da es auch in der Zahnmedizin stets darum geht, die Strahlenbelastung zu reduzieren, soll in diesem Beitrag ein kurzer Überblick über die Möglichkeiten einer erweiterten bildgebenden Diagnostik durch den Einsatz der MRT in der Oralchirurgie gegeben werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Erläuterung der allgemeinen Vor- und Nachteile der MRT-Bildgebung und der Darstellung klinischer Indikationen und Grenzen für verschiedene Fragestellungen anhand von zahnmedizinisch relevanten Fallbeispielen. Insgesamt stellt die MRT-Bildgebung einen weiteren Schritt in Richtung der personalisierten Zahnmedizin dar, die zusätzliche patientenseitige Faktoren wie Komorbidität, anatomische Normvarianten, Alter und Compliance berücksichtigt und dadurch Ineffektivität und unnötige Risiken vermeidet. Schon heute ist die MRT eine Ergänzung zu konventionellen bildgebenden Verfahren mit großem Potenzial zur Verbesserung bestehender oder sogar zur Förderung neuer therapeutischer Optionen.
Manuskripteingang: 09.09.2022, Manuskriptannahme: 01.11.2022
Schlagwörter: Nervus alveolaris inferior, Nervus lingualis, Magnetresonanztomografie (MRT), Oralchirurgie, orale Anatomie