Das Phänomen der Dentinhypersensibilität (DHS) stellt im Alltag der Zahnarztpraxis ein häufig anzutreffendes und auch ernstzunehmendes Problem unserer Patientinnen und Patienten dar. Hypersensibilitäten treten immer dann auf, wenn Dentin durch den Verlust des bedeckenden Schmelzmantels oder durch Zahnfleischrückgang exponiert wird. Durch das Einwirken von taktilen, thermischen oder chemischen Reizfaktoren kommt es – entsprechend der hydrodynamischen Schmerztheorie – zu Flüssigkeitsverschiebungen in der Mikrostruktur des Dentins. Diese führen letztlich zur Stimulation von Nervenfasern und Schmerzempfindung im zentralen Nervensystem.Zwei zentrale therapeutische Wirkmechanismen finden aktuell in der zahnärztlichen Praxis Anwendung: Das eine Behandlungsprinzip basiert auf dem Versiegeln von freiliegendem Dentin(-Tubuli), während das andere Konzept das Ziel verfolgt, die neurale Empfindlichkeit und damit die Schmerzempfindung herabzusetzen. Darüber hinaus spielt der Aspekt der patientengerechten Aufklärung eine nicht unerhebliche Rolle in der erfolgreichen Behandlung der DHS.