Seiten: 231, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroSeiten: 232-247, Sprache: DeutschZucchelli, Giovanni / Parenti, Serena Incerti / / Ghigi, Gino / Bonetti, Giulio AlessandriIn diesem Beitrag wird die interdisziplinäre Behandlung einer jungen Patientin beschrieben. Nach einer kieferorthopädischen Behandlung hatte sie eine isolierte Rezession an einem stark kompromittierten Unterkieferfrontzahn. Die Prognose nach einem Eingriff zur Wurzeldeckung war wegen einer starken Fehlstellung der Wurzel (Rezession der Miller-Klasse III) fraglich und nicht vorhersagbar. Der Behandlungsplan beinhaltete folgende Schritte: (1) approximale Reduktion des Schmelzes, um im Zahnbogen Platz zu schaffen, (2) kieferorthopädische Repositionierung der Wurzel des betroffenen Zahns in den Alveloarknochen (3) Wurzeldeckung im Rahmen eines mukogingivalen Eingriffs. Die klinische Nachuntersuchung sieben Monate nach der kieferorthopädischen Behandlung mit einer festsitzenden Apparatur zeigte eine starke Verbesserung der Prognose für die Wurzeldeckung, da die Fehlstellung der Wurzel korrigiert werden konnte. Zusätzlich hatte sich apikal der exponierten Wurzel neues keratinisiertes Gewebe gebildet (Rezession der Miller-Klasse I). Für die Wurzeldeckung wurde ein subepitheliales Bindegewebstransplantat verwendet. Die klinische Nachuntersuchung ein Jahr nach dem chirurgischen Eingriff ergab eine vollständige Deckung der Wurzel, eine gute farbliche Anpassung an die umliegenden Weichgewebe und eine Erhöhung der Dicke der fazialen Gingiva. Mit einer kombinierten kieferorthopädischen und parodontalen Behandlung können auch an stark mukogingival kompromittierten Zähnen gute parodontale und ästhetische Ergebnisse erreicht werden.
Seiten: 248-260, Sprache: DeutschHajtó, Jan / Marinescu, CostinKeramische Veneers sind viel dünner als andere Versorgungen wie Kronen oder Teilkronen. Innerhalb des Bereichs von 0,3 bis 1,5 mm ist es für den Behandler nicht einfach, den entsprechenden Platz für die ideale Versorgung zu schaffen. Auch für den Techniker ist es nicht einfach, eine möglichst natürliche Versorgung herzustellen. Die Erhaltung von natürlichem Zahnschmelz sollte nach dem Prinzip des "nil nocere" möglichst immer an erster Stelle stehen, um die Gesundheit und mechanische Stabiliät des Zahns sowie eine vorhersagbare Langlebigkeit der Versorgung zu erzielen. Dazu muss eine Balance zwischen der notwendigen Reduktion, die der Zahntechniker zum Erreichen des gewünschten ästhetischen Resultats braucht, und den minimalinvasiven Prinzipien der Zahnmedizin gefunden werden. Veneers können einzelne Bereiche unterschiedlicher Dicke der Keramik aufweisen, was ästhetische Probleme verursachen kann. Diese lassen sich während der Eingliederung kaum korrigieren und bleiben für den Patienten deutlich sichtbar. Zur Erläuterung dieser Problematik werden im Folgenden mehrere klinische Fälle vorgestellt.
Seiten: 262-274, Sprache: DeutschLandsberg, Cobi / Fuhrer, NitzanZiel: Eine vorhandene behandelbare Rezession der Gingiva an Zähnen, die eine Kronenpräparation erhalten sollen, erfordert eine kombinierte restaurativparodontale Behandlung, um alle biologischen und ästhetischen Ziele zu erreichen. Hierzu muss die Krone ideal gestaltet und eine harmonische Architektur der Gingiva hergestellt werden. Üblicherweise wird eine Rezessionsdeckung vor der definitiven Präparation und Eingliederung durchgeführt. Während der prothetischen Phase kann es jedoch zu Irritationen des empfindlichen transplantierten Gewebes und zu einer erneuten Rezession mit einer Freilegung des Kronenrands kommen. Um prothetische Irritationen zu vermeiden, wird ein Vorgehen vorgeschlagen, bei dem zunächst die definitive Präparation der Krone und danach die Deckung der Wurzel erfolgt.
Methoden: Nach der definitiven Präparation der Krone und der Abformung des linken zentralen Oberkieferfrontzahns wurde eine Kunststoffkrone mit einem flachen marginalen Profil provisorisch im Mund der Patientin eingegliedert. Die Deckung der freiliegenden Wurzel wurde mit einer Kombination aus Bindegewebstransplantat und koronalem Verschiebelappen durchgeführt. Es wurde keine zusätzliche Präparation oder Abformung des Zahns vorgenommen. Nach sechs Monaten wurde die definitive Krone, hergestellt auf Basis der vorherigen Abformung, eingesetzt.
Ergebnisse: Zu Beginn deckte das transplantierte Gewebe die Wurzel bis 1 bis 2 mm über den provisorischen Kronenrand. 12 Monate nach dem chirurgischen Eingriff und sechs Monate nach der Eingliederung der definitiven Krone hatte sich der Rand der Gingiva langsam zurückgezogen und erreichte die ideale Position. Über die folgenden fünf Jahre konnte eine vollständige Deckung der Wurzel aufrechterhalten werden.
Schlussfolgerung: Dieses Vorgehen könnte die Irritation der Gewebe nach einer Rezessionsdeckung an Zähnen, bei denen eine kombinierte Kronenpräparation und Wurzeldeckung geplant ist, minimieren und die langfristige Stabilität der marginalen Weichgewebe unterstützen.
Seiten: 276-289, Sprache: DeutschViana, Pedro Couto / Correia, André / Neves, Manuel / Kovacs, Zsolt / Neugebauer, RüdigerDie Versorgung zahnloser Abschnitte in ästhetischen Bereichen stellt für den Behandler eine Herausforderung dar, weil der Verlust der Weichgewebe berücksichtigt werden muss. In diesen klinischen Situationen wäre es wünschenswert, die gingivale Architektur zur oralen Rehabilitation bestimmen und vorhersagen zu können. Um dies zu erreichen, sollte das diagnostische Wax-up die endgültige Versorgung unter Berücksichtigung der Hart- und Weichgewebe visualisieren. Das Waxup muss daher diese beiden Komponenten enthalten, die zu gleichen Teilen der Wiederherstellung der weißen und rosa Ästhetik dienen. Solch ein Wax-up stellt die Basis für die Herstellung der provisorischen Versorgung und des Weichgewebe-Mock-up dar. Nach der Eingliederung der provisorischen Versorgung im Mund kann das Mock-up der Weichgewebe zur intraund extraoralen ästhetischen Analyse eingesetzt werden. Zahnarzt und Patient sollten objektiv das Aussehen der definitiven Versorgung bewerten. Nachdem das Versorgungskonzept von beiden bestätigt worden ist, können die virtuelle chirurgische Planung durchgeführt und die Bohrschablonen gestaltet werden, damit die Behandlung beginnen kann. Mit diesem Vorgehen wird ein strikter Behandlungsplan erstellt, der auf der Integration von dentalen und gingivalen Komponenten basiert. Das Wax-up und das Weichgewebe-Mock-up spielen eine entscheidende Rolle, da sie eine frühe Beurteilung des ästhetischen Resultats, eine bessere prothetische und chirurgische Planung und auch die Vorhersage für den Einsatz einer gingivafarbenen Keramik ermöglichen. Die Autoren zeigen anhand eines klinischen Fallbeispiels die Wichtigkeit des Wax-up und Weichgewebe-Mock-up als Teil der Behandlungsplanung.
Seiten: 290-299, Sprache: DeutschLehmann, Karl Martin / Devigus, Alessandro / Igiel, Christopher / Weyhrauch, Michael / Schmidtmann, Irene / Wentaschek, Stefan / Scheller, HerbertZiel: Im Rahmen dieser In-vitro-Untersuchung wurde durch Bestimmung der CIE-Koordinaten für Helligkeit, Sättigung und Farbe (lightness, chroma, hue: L*C*h°) an keramischen Proben die Übereinstimmung von dentalen Farbbestimmungssystemen mit einem CIE-konformen Referenzsystem untersucht. Material und Methode: Mit vier Farbbestimmungssystemen wurden unter standardisierten Versuchsbedingungen die L*C*h°-Farbkoordinaten keramischer Proben, die den Farben des Vita Linearguide 3D-Master entsprachen, bestimmt und mit den Ergebnissen eines CIE-konformen Referenzsystems verglichen. Folgende Systeme wurden verwendet: Vita Easyshade® Advance (System A), Degudent ShadepilotTM (B), X-Rite® ShadevisionTM (C) und Crystal Eye Olympus (D). Anschließend wurden die Unterschiede bezüglich der Regressionsgeraden zwischen den dentalen Farbbestimmungssystemen und dem Referenzsystem untersucht. Ergebnisse: Sämtliche Farbbestimmungssysteme zeigten hohe Intraklassen- Korrelationskoeffizienten (0,9771 bis 0,9999) bei der Bestimmung der L*C*h°-Farbkoordinaten. Die Regressionsgeraden der L*- und C*-Koordinaten des Geräts A waren im Vergleich zu dem Referenzsystem steiler, wohingegen die Regressionsgeraden der Systeme B, C und D nahezu parallel, jedoch mit einer Verschiebung zu der Regressionsgeraden des Referenzsystems verliefen. Die Regressionsgeraden der h°-Farbkoordinaten aller dentalen Farbbestimmungssysteme waren im Vergleich zu der Regressionsgeraden des Referenzsystems, die eine Steigung von 1 aufwies, ebenfalls nahezu parallel. Mit Ausnahme der L*- und h°-Farbkoordinaten des Farbbestimmungssystems A unterschieden sich die Systeme signifikant von dem Referenzsystem (P 0,0002). Schlussfolgerung: Die verwendeten Farbbestimmungssysteme zur dentalen Farbnahme zeigten bei Bestimmung der L*C*h°-Farbkoordinaten eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit, wobei sich jedoch signifikante Unterschiede im Vergleich zu dem Referenzsystem ergaben.
Seiten: 300-309, Sprache: DeutschHorvath, Sebastian D. / Wegstein, Philipp G. / Lüthi, Marcel / Blatz, Markus B.In dieser Studie wurde die Korrelation zwischen der Form der zentralen Oberkieferschneidezähne und dem Geschlecht anhand dreidimensionaler Daten untersucht. Von 120 weißen Probanden (60 Frauen und 60 Männer) mit natürlichen gesunden Zähnen wurden im Oberkiefer dreidimensionale digitale Modelle des Gebiets zwischen dem rechten zentralen Schneidezahn und dem rechten Eckzahn angefertigt. Die Korrelation zwischen Zahnform und Geschlecht wurde mit und ohne Größenstandardisierung mit der logistischen Regressionsanalyse untersucht. Erfolgsraten wurden mithilfe der 10-fachen Vergleichsprüfung bestimmt. Hauptkomponenten, die mit dem Geschlecht korrelieren, wurden mit einem Wald-Test untersucht. Werte für die Signifikanz der Hauptkomponenten wurden mit einem Likelihood-Quotienten- Test ermittelt (P 0,05). Ohne Größenstandardisierung wurde im Oberkiefer eine signifikante Korrelation zwischen Zahnform und Geschlecht für den zentralen Schneidezahn (P = 0,003), den lateralen Schneidezahn (P = 0,001) und den Eckzahn (P = 0,001) individuell sowie für die Kombination der drei Zähne (P = 0,001) ermittelt. Beim lateralen Schneidezahn (P = 0,004), dem Eckzahn (P = 0,001) und der Kombination der drei Zähne (P = 0,001) wurde eine Korrelation auch nach der Größenstandardisierung festgestellt. Die Vorhersage des Geschlechts aus der Zahnform war beim zentralen Schneidezahn ohne die Größeninformation nicht möglich (P = 0,15). Die Oberkieferfrontzähne haben geschlechtsspezifische Unterschiede. Die Zahngröße ist für einen Teil der Korrelation verantwortlich, die Zahnform ist jedoch ebenfalls geschlechtsspezifisch.
Seiten: 310-319, Sprache: DeutschMarques, Duarte Nuno da Silva / Silveira, Joao Miguel Lourenco / Marques, Joana Rita Oliveira Faria / Amaral, Joao Almeida / Guilherme, Nuno Marques / da Mata, António Duarte Sola PereiraZiel dieser In-vitro-Studie war die Bestimmung der Kinetik bei der Freisetzung von Wasserstoffperoxid (HP) bei fünf verschiedenen Bleichmitteln: VivaStyle ® 10 % Bleichgel für Schienen, VivaStyle® 30 % In-Office-Bleichgel, VivaStyle® Paint-On-Plus-Bleichlack, Opalescence PF® 10 % Karbamidperoxid- Gel und Trèswhite SupremeTM 10 % HP-Gel. Jedes Produkt wurde zur Bestimmung des HP-Gehalts zuerst mit einer bereits beschriebenen Methode titriert. Die Kinetik der HP-Freisetzung wurde mithilfe einer spektrofotometrischen Technik bestimmt. Mit einem Stichproben-t-Test wurde festgestellt, inwiefern sich die von den Herstellern angegebenen von den titrierten HP-Anteilen in den Bleichmitteln unterscheiden. Eine Varianzanalyse mit Tamhane's Post-hoc-Tests und eine Pearson-Analyse wurden zur statistischen Auswertung hinzugezogen. Werte von P 0,05 galten als signifikant. Das titrierte HP ergab im Vergleich zu den Herstellerangaben höhere Werte für alle getesteten Produkte (P 0,05), wobei es nur bei den Produkten eines Herstellers signifikant höhere Werte gab. Bei allen Produkten gab es eine signifikante (P 0,05) und anhaltende Freisetzung von HP. Dennoch zeigte das Paint-on-Produkt mit einer Matrix auf Zellulosebasis im Vergleich zu den übrigen getesteten Produkten eine signifikant schnellere Kinetik (P 0,05). Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit den vom Hersteller empfohlenen reduzierten Anwendungszeiten. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass alternativ zu der Erhöhung der HP-Konzentration die Zusammensetzung der verwendeten Matrix modifiziert werden könnte. Auf diese Art könnte die Freisetzungskinetik beschleunigt werden, ohne die Patienten einer zu hohen HP-Konzentration auszusetzen.
Seiten: 321-330, Sprache: Deutsch