Seiten: 125-126, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroSeiten: 128-137, Sprache: DeutschJoda, TimZiel: Das pyogene Granulom ist eine relativ seltene hyperplastische Läsion der oralen Gewebe. Klinisch ist es heterogen und kann einem malignen epithelialen und mesenchymalen Neoplasma ähnlich sehen. Die Behandlung der Wahl ist die chirurgische Exzision der Läsion. Dieser Ansatz verursacht oft unansehnliche gingivale Defekte, vor allem wenn das pyogene Granulom im ästhetischen Bereich liegt.
Material und Methode: In diesem Fallbericht werden die klinischen und histologischen Befunde eines pyogenen Granuloms im Oberkiefer einer 24-jährigen Patientin beschrieben. Weiterhin wird die erfolgreiche Behandlung des mukogingivalen Defekts mithilfe eines subepithelialen Bindegewebstransplantats und der "Envelope-Technik" geschildert, die im gleichen Eingriff mit der Biopsie durchgeführt wurde.
Ergebnisse: Ein Jahr nach dem Eingriff war die Wurzel am Zahn 11 vollständig gedeckt und der Gingivaverlauf harmonisch ohne Rezidiv.
Schlussfolgerungen: Die frühzeitige Diagnose eines pyogenen Granuloms und die anschließende Therapie mit einer adäquaten Exzision im Gesunden von mindestens 1 mm bewahrt die Nachbarstrukturen und minimiert das Risiko eines Rezidivs. Eine histopathologische Untersuchung ist zur Bestätigung der tentativen klinischen Diagnose und für den Ausschluss eines malignen Neoplasmas unerlässlich. Nach der Exzision der oralen Läsion ist die sofortige ästhetische Versorgung mithilfe eines freien Bindegewebstransplantats eine komplementäre Behandlung bei der Therapie mukogingivaler Defekte.
Seiten: 138-147, Sprache: DeutschFischer, Kai R. / Alaa, Khadiri / Schlagenhauf, Ulrich / Fickl, StefanOft ist es in der zahnärztlichen Praxis notwendig, eine chirurgische Wurzeldeckung durchzuführen, meistens aus ästhetischen Gründen. Trotz der Vielzahl an verfügbaren chirurgischen Techniken können heikle klinische Situationen einen verfeinerten chirurgischen Behandlungsansatz erfordern. Die vorgestellte doppelseitige Verschiebelappen-Technik ist auf die speziellen Bedürfnisse, denen man im oft sehr schwer behandelbaren Bereich der Unterkieferfront begegnet, zugeschnitten. Dieses Vorgehen kombiniert zwei laterale Verschiebelappen mit der Durchtrennung des Frenulums, um zwei tiefe nebeneinanderliegende Rezessionen im Bereich der unteren zentralen Schneidezähne zu decken. Mit der korrekten Indikationsstellung und einem adäquaten Handling der Gewebe kann mit dieser komplexen und fortgeschrittenen Technik eine langfristig vollständige Rezessionsdeckung und ein ästhetisch ansprechendes Behandlungsergebnis erreicht werden.
Seiten: 148-156, Sprache: DeutschPontes, Danielson Guedes / Correa, Ketlen Michele Leite / Cohen-Carneiro, FláviaDentale Fluorose zeigt sich als weiße Verfärbung des Schmelzes von Zähnen, die während ihrer Entwicklung zu hohen Dosen an Fluoriden ausgesetzt waren. Eine Fluorose tritt üblicherweise als Folge des Verschluckens von Zahnpasta, Gels oder fluoridhaltigen Lösungen auf. Sie kann als mild, moderat oder stark diagnostiziert werden und in gewissen Fällen zum Verlust der Oberflächenstruktur des Zahnschmelzes führen. In dieser Studie wird anhand eines klinischen Fallbeispiels die Behandlung einer moderaten Fluorose beschrieben. Bei einer 18-jährigen Patientin konnte ihr Lächeln mithilfe einer Mikroabrasionstechnik, gefolgt von einem In-Office-Bleaching wiederhergestellt werden. Die Mikroabrasionsbehandlung mit 6 % Salzsäure zusammen mit Kieselerde erwies sich als sichere und effektive Methode zur Entfernung weißer Fluoroseverfärbungen, während das Bleaching der Zähne dazu diente, eine gleichmäßige Zahnfarbe herzustellen. Die Kombination dieser Techniken führte zu hervorragenden Ergebnissen, mit denen die Patientin zufrieden war. Beide Techniken sind schmerzlos, rasch und einfach durchzuführen und erhalten außerdem die Zahnsubstanz. Die Behandlung zeigte sofortige und langfristige Ergebnisse. Diese Technik sollte Klinikern und ihren Patienten empfohlen werden.
Seiten: 158-172, Sprache: DeutschPetridis, Haralampos P. / Zekeridou, Alkisti / Malliari, Maria / Tortopidis, Dimitrios / Koidis, PetrosZiel: In diesem systematischen Review werden die Überlebens- und Komplikationsraten von keramischen Veneers, die mit verschiedenen Techniken und Materialien gefertigt wurden, über einen Beobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren beurteilt.
Material und Methode: Eine Literatursuche wurde mithilfe elektronischer Datenbanken durchgeführt. Dafür wurden relevante Quellenangaben, Zitierungen und Zeitschriften nach klinischen Studien zur Überlebensrate keramischer Veneers, die mit verschiedenen Techniken und Materialien hergestellt und durchschnittlich für mindestens fünf Jahre beobachtet wurden, durchsucht. Der untersuchte Zeitraum lief von Januar 1980 bis Oktober 2010. Für die folgenden mit keramischen Veneers assoziierten Komplikationen wurden die Ereignisraten berechnet: Fraktur, Debonding, Randverfärbung, marginale Integrität und Karies. Summierte Bewertungen und 5-Jahres-Ergebnisse wurden dokumentiert. Vergleiche zwischen Untergruppen verschiedener Materialien und statistische Signifikanzen wurden mit einem Mixed-Effects-Modell berechnet.
Ergebnisse: Aus anfänglich 409 Titeln wurden neun Studien für die finale Analyse ausgewählt. Keine der Studien verglich direkt das Auftreten von Komplikationen von keramischen Veneers, die aus verschiedenen Materialien hergestellt worden waren. Vier der eingeschlossenen Studien lieferten Berichte zu Überlebensraten von Veneers aus Feldspatkeramik; vier Studien beschäftigten sich mit glaskeramischen Veneers und eine Studie schloss Veneers aus beiden Materialien ein. Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum lag zwischen fünf und 10 Jahren. Insgesamt war die Komplikationsrate nach fünf Jahren gering, mit Ausnahme von Untersuchungen zu erweiterten keramischen Veneers. Die am häufigsten beschriebene Komplikation war die Randverfärbung (9 % nach fünf Jahren), gefolgt von Randundichtigkeit (3,9 bis 7,7 % nach fünf Jahren). Es fanden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen der Häufigkeit von Komplikationen innerhalb der Untergruppen verschiedener Materialien (Feldspat vs. Glaskeramik).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieses systematischen Reviews zeigen, dass keramische Veneers aus Feldspat- oder Glaskeramik über einen Beobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren eine vergleichbare klinische Überlebensrate mit einer geringen Komplikationsrate zeigen.
Seiten: 174-182, Sprache: DeutschGarcia, Eugenio Jose / Mena-Serrano, Alexandra / de Andrade, Andrea Mello / Reis, Alessandra / Grande, Rosa Helena Miranda / Loguercio, Alessandro DouradoEs wird allgemein nicht empfohlen, adhäsiv befestigte Versorgungen unmittelbar nach Abschluss einer Bleichbehandlung der Zähne anzufertigen. Dennoch kann der Einsatz von Antioxidanzien wie Natriumascorbat zur Vermeidung einer Wartezeit nützlich sein. Dieser Artikel ist eine kurze Übersicht dazu, wie das Problem reduzierter Haftwerte auf gebleichten Zahnoberflächen in vitro lösbar ist. Es wird der Fallbericht einer jungen Patientin vorgestellt, bei der beide lateralen Schneidezähne nicht angelegt waren. Unmittelbar nach dem Bleaching wurden die Eckzähne mit Komposit aufgebaut und umgeformt. Die Nachuntersuchung erfolgte nach einem Jahr. Die Zähne wurden mit einer Kombination aus In-Office- und Home-Bleaching behandelt. Anschließend wurde für eine Stunde 10 % Natriumascorbat-Gel appliziert. Gleich danach konnte die direkte Versorgung mit Kompositaufbauten vorgenommen werden. Nach einem Jahr waren die Versorgungen klinisch erfolgreich. Der Einsatz von Natriumascorbat- Gel kann dem Behandler helfen, unmittelbar nach einem Bleaching die betroffenen Zähne adhäsiv versorgen zu können.
Seiten: 184-196, Sprache: DeutschRe, Dino / Augusti, Davide / Augusti, Gabriele / Giovannetti, AgostinoDer Retentionsverlust einer Rekonstruktion aus dicht gesintertem Zirkonoxid ist ein klinisch dokumentiertes unerwünschtes Ereignis. Ein standardisiertes, erschwingliches Vorgehen für die adhäsive Befestigung von zirkonoxidgetragenen Versorgungen ist bisher nicht verfügbar. Das Ziel dieser Untersuchung war es, den Einfluss verschiedener Oberflächenkonditionierungen auf die initialen Haftwerte eines selbstadhäsiven Kompositzements auf dicht gesintertem Zirkonoxid zu bewerten. 30 Zylinder aus dicht gesintertem Zirkonoxid wurden in drei Gruppen eingeteilt (n = 10). Jede Gruppe erhielt eine unterschiedliche Oberflächenbehandlung: Kontrolle (No_T) mit einer unbehandelten Zirkonoxidoberfläche; Sandstrahlen mit niedrigem Druck (Sand_S) (50 µm, 1 bar); und Standardsandstrahlen (Sand_H) (50 µm, 2,8 bar). Drei zusätzliche oberflächenbehandelte Proben wurden unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM) für eine qualitative Bewertung untersucht. Nach der Vorbereitung der Proben wurde die Schnittstelle zwischen Zement und Zirkonoxid mit einem SBS-Test (Scherhaftungstest) bewertet. Die durchschnittlichen Scherhaftwerte (MPa) lagen für die Sand_H-Gruppe bei 16,24 ± 2,95 und für die Sand_SGruppe bei 16,01 ± 2,68. Ein statistisch signifikanter Unterschied (P = 0,8580) zwischen den zwei sandgestrahlten Gruppen konnte nicht festgestellt werden. Das Sandstrahlen mit geringem Druck beeinflusste die initialen Haftwerte des selbstadhäsiven Zements auf dem Zirkonoxid im Vergleich zur No_T-Kontrollgruppe positiv. Trotz des geringen Drucks entstanden jedoch Kratzer und Mikrorisse auf der Keramikoberfläche.
Seiten: 198-207, Sprache: DeutschD'Arce, Maria Beatriz Freitas / Lima, Débora Alves Nunes Leite / Aguiar, Flávio Henrique Baggio / Ambrosano, Gláucia Maria Bovi / Munin, Egberto / Lovadino, José RobertoZiel: Vergleich der Effektivität des Zahnbleachings mit hoch konzentrierten Wirkstoffen bei unterschiedlichen Katalysatorquellen und Expositionszeiten.
Material und Methode: Verfärbte Fragmente menschlicher Weisheitszähne wurden randomisiert in acht Gruppen aufgeteilt (n = 5). G1: Behandlung mit Whiteness HP Maxx 35 % (FGM, Joinville, SC, Brasilien) (HP) für 5 min auf der Schmelzoberfläche ohne externen Katalysator; G2: HP für 15 min ohne externen Katalysator; G3: HP für 5 min mit Halogenlampe (QTH: Optilux 501C, Demetron/ Kerr, Danbury, CT, USA) als Katalysator; G4: HP für 15 min mit QTH als Katalysator; G5: HP für 5 min mit LEDLaser als Katalysator; G6: HP für 15 min mit LED-Laser als Katalysator; G7: HP für 5 min mit Ultraschall als Katalysator; G8: HP für 15 min mit Ultraschall als Katalysator. Die Effektivität des Bleichvorgangs wurde mithilfe eines Spektrofotometers bewertet (Reflexionsanalyse in der Ausgangssituation, nach künstlicher Verfärbung mit Schwarztee und nach Abschluss des Bleichens). Das Bleichen erfolgte in drei Durchgängen. Die Daten wurden mit einer Varianzanalyse und Tukey-Kramer-Tests (P 0,05) ausgewertet.
Ergebnisse: In Bezug auf die Expositionszeit und innerhalb der einzelnen Bewertungsintervalle konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Katalysatoren gefunden werden. Für die Einwirkzeit von 15 min wurde im zweiten Durchgang das beste Ergebnis erreicht, außer bei der LED-Laser-Gruppe. Bei 5 min Einwirkzeit wurde das beste Resultat im dritten Durchgang erreicht, außer bei der Ultraschall-Gruppe. Bei 15 min Einwirkzeit zeigten sich höhere Reflektanzwerte als bei 5 min bei der Anwendung von LED-Laser und Ultraschall bei allen Bleaching-Durchgängen sowie bei der Halogenanwendung im zweiten Bleaching-Durchgang.
Schlussfolgerung: Lichtquellen verbesserten die katalytische Effektivität des Bleachings nicht. Eine längere Einwirkzeit des Bleichgels auf der Zahnoberfläche erbringt deutlich schneller ein Ergebnis.
Seiten: 213-222, Sprache: Deutsch