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Dänische Studie zum Globussyndrom zeigt überwiegend harmlose Ursachen

Bei den meisten Patienten, die mit einem Globusgefühl in die HNO-Praxis kommen, lassen sich klinische Befunde erheben. Oft sind sie harmlos. Das heißt aber nicht, dass der Globus in jedem Fall rasch wieder verschwinden würde.

Das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben, kennt fast jeder, zum Beispiel wenn man vor Publikum etwas sagen soll oder bevor man weinen muss. Doch gar nicht so selten tritt dieses Gefühl auch ohne äußere Ursache auf – und bleibt. Dann ist der Kloß im Hals ein Fall für den Mediziner. Auch Zahnmediziner können mit diesem Syndrom in ihrer Praxis konfrontiert werden.

Als Ursachen kommen Störungen im Temporomandibulargelenk, ein verlängerter Processus styloideus, Störungen der Stimmbildung und andere Ursachen infrage. Häufig lautet die Diagnose aber auf idiopathisch oder funktional, berichtet die Ärztezeitung.

Ärzte einer ambulanten Einrichtung in Frederiksberg, Dänemark, haben das Globussyndrom nun in einer Studie näher untersucht (Clin Otolaryngol 2018, onlineseit 11. Januar). Die HNO-Spezialisten um Eva Rasmussen stellten dabei fest, dass 3,8 Prozent der erstmals in die Praxis gekommenen Patienten ein Globussyndrom aufwiesen. Insgesamt handelte es sich in der Studie um 122 konsekutive Patienten, in der Mehrzahl (60 Prozent) Frauen. Sie hatten ihre Beschwerden im Mittel bereits seit rund acht Monaten. 84 Prozent der Betroffenen äußerten hauptsächlich die Angst, sie könnten an Krebs erkrankt sein.

Die körperliche Untersuchung mit Stirnlampe beziehungsweise Endoskop – unabdingbar in der Abklärung der Beschwerden – ergab in vielen Fällen einen pathologischen Befund.

Das waren die typischen Befunde

Die häufigsten Abschlussdiagnosen waren Reflux (25 Prozent) und postinfektiöse Entzündungen (der Mundhöhle, des Hypopharynx oder der Nasenschleimhaut, 22 Prozent). Bei 28 Prozent der Patienten war nichts Auffälliges zu finden. Hier blieben psychologische Faktoren als mögliche Auslöser des Globusgefühls – Angst, Depressionen, Krebsfurcht oder mit Stress assoziierte Beschwerden.

Sechs Monate später wurden die Patienten per Fragebogen befragt, ob ihre Beschwerden verschwunden seien. Das bejahten 21 Prozent und verneinten 27 Prozent. Bei den übrigen Studienteilnehmern konnte die Frage mangels Rückmeldung nicht geklärt werden.

Als Prädiktoren für persistierende Globus-Symptome erwiesen sich ein männliches Geschlecht, Rauchen und Probleme beim Atmen. Die Patienten, die zugleich ein Fremdkörpergefühl angaben, hatten ein geringeres Risiko für andauernde Beschwerden.

Eine maligne Erkrankung wurde laut Ärztezeitung in der aktuellen dänischen Studie bei keinem Patienten gefunden; Patienten mit entsprechenden Verdachtssymptomen (Schmerzen, Dysphagie, Gewichtsverlust) waren unter die Ausschlusskriterien für die Studienteilnahme gefallen. Eine weitere gute Nachricht: Rund 95 Prozent der Patienten fühlten sich nach dem Besuch in der HNO-Praxis beruhigt.

Gut zu wissen:
• Bei den meisten Patienten mit Globusgefühl lassen sich (benigne) pathologische Befunde im HNO-Bereich erheben, bei 28 Prozent finden sich keine körperlichen Auffälligkeiten.
• Patienten mit monosymptomatischem Globusgefühl müssen nicht befürchten, an einem bösartigen Tumor erkrankt zu sein.


Titelbild: Shutterstock/Nikodash
Bibliografía: Quintessence News, mit Material der Ärztezeitung Interdisziplinär

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