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Prof. Dr. Dr. Christian Kirschneck leitet als Nachfolger von Prof. Andreas Jäger die Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Bonn

Prof. Christian Kirschneck leitet neuerdings die Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Bonn.

(c) UKB/Rolf Müller

Prof. Dr. Dr. Christian Kirschneck ist neuer Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Bonn (UKB). Der 37-jährige Nachfolger von Prof. Dr. Andreas Jäger will das ausgedehnte Behandlungsspektrum einschließlich der Erwachsenenkieferorthopädie am Standort Bonn weiterentwickeln und jedem Betroffenen eine individuell optimale Therapiestrategie bei minimalen Nebenwirkungen und Risiken bieten. Dabei setzt er auf eine umfassende personalisierte Diagnostik und künstliche Intelligenz (KI). Weitere Schwerpunkte der Klinik sind Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKG) und kraniofaziale Fehlbildungen, Dysgnathiechirurgie und dentale Traumatologie sowie die obstruktive Schlafatemstörung.

In seiner Forschung beschäftigt Kirschneck sich mit erblichen Faktoren des Schädelwachstums und der Zahnentwicklung sowie der oralen Immunologie. Dafür erhielt der vormals stellvertretende Direktor der Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Regensburg 2019 als erster Kieferorthopäde den Millerpreis der DGZMK und zweimalig den Arnold-Biber-Preis der DGKFO.

Mal könnte es schneller gehen, mal sollte es das besser nicht: Der Kieferorthopäde Prof. Dr. Dr. Christian Kirschneck von der Uni Regensburg hat untersucht, wie parodontale Entzündungsprozesse, pharmakologisch aktive Substanzen und Nikotin die kieferorthopädische Zahnbewegung beeinflussen können. Für seine Arbeit hat ihn die DGZMK beim Deutschen Zahnärztetag 2019 mit dem Miller-Preis ausgezeichnet. Die Ergebnisse seiner Arbeit fasst er im Video zusammen. (Video: QTV/Quintessence News)

Experte für die kieferorthopädische Zahnbewegung

„Kieferorthopädie ist Prävention. So kann eine frühzeitige Korrektur fehlpositionierter Zähne gerade bei Kindern und Jugendlichen, die oftmals wegen ihrem Erscheinungsbild stigmatisiert werden, zusätzliche positive Effekte haben“, sagt Kirschneck. Einen Fokus richtet er daher auf die personalisierte kieferorthopädische Diagnostik, Therapieplanung und -durchführung sowie deren Digitalisierung durch sinnvolle Nutzung von Algorithmen der künstlichen Intelligenz wie 3-D-Scans, Planung und digitaler Workflow, automatisierte KI-Diagnostik, 3-D-Druck sowie CAD/CAM. Bereits am Universitätsklinikum Regensburg etablierte Kirschneck einen klinikinternen digitalen CAD/CAM-Workflow zur computergestützten Herstellung von Zahnkorrekturschienen mittels virtueller Planung und 3-D-Druck. Für eine gesteigerte Versorgungsqualität führte er kürzlich eine ebenfalls digitale Herstellung von passgenauen, oral geklebten Drahtretainern zur Stabilisierung erreichter Zahnstellungskorrekturen ein. Solche modernen Verfahren wird er vornehmlich in der Erwachsenenkieferorthopädie wie der in Bonn üblichen Aligner-Therapie kontinuierlich weiterentwickeln. „Ich wünsche mir eine Bonner Kieferorthopädie mit moderner Krankenversorgung auf höchstem Niveau, die von zufriedenen Patientinnen und Patienten gerne aufgesucht und geschätzt wird“, sagt der neue Klinikdirektor.

Früherkennung und ein Schlüssel für bessere Therapiestrategien

Der genetische Hintergrund, also die erblichen Faktoren des Schädelwachstums, der Zahnentwicklung und damit kieferorthopädisch relevanter krankhafter Veränderungen, ist ein Fokus seiner Forschung. Screening-Tests zur Früherkennung von Pathologien oder Reaktionsmustern auf eine kieferorthopädische Behandlung erlauben in Zukunft eine rechtzeitige und individuell auf die Betroffenen zugeschnittene Therapie. Sein wissenschaftliches Augenmerk legt Kirschneck auch auf die orale Immunologie: „Zellulär-molekulare Mechanismen, die kieferorthopädischen Zahnbewegungen sowie einer Parodontitis zugrunde liegen, sind ein Schlüssel, um kieferorthopädische Behandlungen zu verbessern.“ So hat beispielweise Nikotin negativen Einfluss auf eine akute parodontale Entzündung.

Zudem beleuchtet Kirschneck aktuell die direkte „Mechanotransduktion“, also eine Übertragung mechanischer Kräfte in eine biologische Reaktion für die Zahnbewegung. Da solche Modelle aus der Kieferorthopädie auch für wissenschaftliche Fragestellungen aus der allgemeinen Immunologie oder Onkologie interessant sind, strebt er enge Kooperationen innerhalb der Bonner Universitätsinstitutionen sowie national und international an. „Eine Anbindung an die Bonner Forschungsschwerpunkte ‘Immunosciences and Infection’, ‘Genetics and Epidemiology’ und ‘Oncology’ sowie dem Exzellenzcluster ‘ImmunoSensation2’ der Universität Bonn eröffnet mir ausgezeichnete Möglichkeiten“, beschreibt der neue Klinikdirektor eine Motivation, den Ruf nach Bonn angenommen zu haben.

Ausbildung liegt ihm am Herzen

Mit den Schwerpunkten der Medizinischen Fakultät kann Kirschneck am Standort Bonn in idealer Weise seine bisherige Forschung fortführen. Das neue studentische Lehrgebäude an der Bonner Zahnklinik bietet die Möglichkeit für eine moderne Lehre. „Eine Voraussetzung – anlässlich der neuen zahnärztlichen Approbationsordnung – eine patientennähere und näher an der Medizin ausgerichtete Ausbildung unter direkter Einbindung der Studierenden zu ermöglichen“, sagt der Vater von zwei kleinen Töchtern. Auch habe Bonn als ehemalige deutsche Hauptstadt und Beethoven-Stadt ein reiches kulturelles und infrastrukturelles Angebot: „Alles zusammen hat meiner Frau und mir die Entscheidung leichtgemacht, aus Regensburg nach Bonn zu kommen. Darüber hinaus habe ich Beethovens Mondschein-Sonate bereits bei mehreren universitären Veranstaltungen als Klavier-Solist vorgetragen, etwas das mich in gewisser Weise bereits früh mit Bonn verbunden hat.“

Bibliografía: Universitätsklinikum Bonn Zahnmedizin Digitale Zahnmedizin Fortbildung aktuell Interdisziplinär Kieferorthopädie Menschen Nachrichten

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