0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
2053 Vistas

SOFI-Studie: Das Problem liegt in der Verfügbarkeit weiteren Personals – der Bedarf wächst schneller

(c) Berke/Shutterstock.com

Wenn gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen in Zukunft in ausreichender Weise verfügbar bleiben sollen, muss Arbeit im Dienste öffentlicher Güter mindestens so attraktiv sein wie Arbeit in anderen Branchen. Ob dies der Fall ist, hat das mehrjährige, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt „Gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen sicherstellen“ (GenDis) empirisch untersucht.

Dr. René Lehweß-Litzmann, Projektleiter am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI), fasst das Ergebnis überraschend positiv zusammen: „In den von uns untersuchten Branchen, also dem Bildungs- und Gesundheitswesen, den Bereichen Verwaltung und Sicherheit, finden sich zum Teil sehr attraktive Berufsbilder. Die Beschäftigten erfahren ihre Arbeit als sinnvoll und nicht wenige Berufsgruppen sind zudem gut bezahlt und genießen eine hohe Beschäftigungssicherheit.“

Berufliche Belastungen teilweise vermeidbar

Bennet Krebs, Wissenschaftler am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn, hat im Rahmen des GenDis-Projekts berufliche Belastungen untersucht. Diese seien im Bereich der personenbezogenen Daseinsvorsorge-Dienstleistungen insgesamt groß. Zum Teil seien die Belastungen den Tätigkeiten immanent, zum Teil jedoch vermeidbar, wenn Rahmenbedingungen verändert würden, insbesondere die Personalschlüssel.

Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage

Doch gerade in der Verfügbarkeit weiteren Personals liegt das Problem: „Selbst wenn die Daseinsvorsorge ihre Beschäftigten halten kann oder sogar noch neue Stellen geschaffen werden: Der Bedarf wächst einfach schneller“, betont Marc Ingo Wolter, Bereichsleiter bei der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) in Osnabrück. Anja Sonnenburg, ebenfalls bei der GWS, ergänzt: „Es genügt auch nicht, auf die Zahl der Beschäftigten insgesamt zu schauen – sie müssen genau dort sein, wo sie gebraucht werden. In manchen ländlichen Regionen Deutschlands ist der Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage schon dramatisch.“

Daseinsvorsorge in den kommenden Jahrzehnten zumindest lokal gefährdet

Am Ende des Buches steht die Feststellung: Die Daseinsvorsorge in Deutschland ist in den kommenden Jahrzehnten zumindest lokal gefährdet – „weiter so wie bisher“ wird es nicht gehen. Eine Patentlösung ist jedoch nicht in Sicht. Und wenn, dann kann eine teilweise Unterversorgung der Bevölkerung mit notwendigen Dienstleistungen nur durch eine Kombination verschiedener Ansätze abgewendet werden: Jungen Menschen wenig bekannte Berufsbilder wie etwa Berufsschullehrerin/-lehrer frühzeitig bekannt machen, Arbeitskraftpotenziale Zugewanderter besser erschließen, Berufswechsel in Daseinsvorsorgeberufe erleichtern, (digitale) Hilfsmittel einsetzen, um Arbeitsbelastung zu reduzieren – etwa bei der Dokumentation, Datenverwaltung und -sicherung. Auch eine gesellschaftliche Diskussion darüber, welche Leistungen tatsächlich in den Kreis der unverzichtbaren gehören, wird zu führen sein.

Berthold Vogel, Direktor des SOFI, zeigt sich erfreut über die neue, fruchtbare Forschungskooperation des SOFI mit GWS und BIBB: „Jedes der Institute hat seine Forschungsstärken eingebracht. So konnten wir multimethodisch unterschiedliche Aspekte dieses für die Entwicklung unseres Wohlstands und unserer Demokratie so wichtigen Themas erfolgreich untersuchen.“

Kostenloser Download

Der kürzlich erschienene Sammelband bildet die Forschung des GenDis-Projekts in zehn Beiträgen ab. Die Publikation ist im Buchhandel und alternativ als eBook zum kostenfreien Download erhältlich.

Originalpublikation:
Lehweß-Litzmann, René (Hg.) (2024): Fachkräfte für die Daseinsvorsorge: Heute hier, morgen weg? Baden-Baden: Nomos, 486 S., ISBN 978-3-7560-0472-0

Bibliografía: SOFI-Studie: Das Problem liegt in der Verfügbarkeit weiteren Personals – der Bedarf wächst schneller Praxisführung Bunte Welt

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
22. nov 2024

Auch bei Betriebsfeiern auf den Geldwert achten

Sachzuwendungen und Geschenke mit steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Vergünstigungen
22. nov 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
21. nov 2024

Resturlaub: Worauf Arbeitgeber achten sollten

Urlaubsansprüche verjähren nur bei regelmäßigen Hinweisen darauf – Erinnerungen dokumentieren
19. nov 2024

Den Weg in die eigene Praxis gut vorbereiten

Wieder zwei Plätze zu gewinnen für das Praxisgründerseminar Österreich Anfang Februar 2025 – Einsendeschluss 15. Dezember 2024
18. nov 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen
14. nov 2024

Führung und Kommunikation in der Zahnarztpraxis

Neues Buch „Das ICH im WIR – wie Miteinander gelingt“ von Dr. Karin Uphoff
12. nov 2024

Muss ich eigentlich validieren?

Mathias Lange gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Validierung
11. nov 2024

Fachkräfte finden und binden dank digitaler Praxis-Tools?

Im Interview: Zahnärztin Michaela Sehnert liefert Tipps, dem Fachkräftemangel zu begegnen