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KaVo stellt sich als Teil der Planmeca Group vor – Synergien und Innovationen aus der Tradition zweier agiler Familienunternehmen

Die neue Geschäftsleitung der KaVo: Dr. Martin Rickert, CEO, Armin Imhof, CTO, und Oliver Krett, CFO (von links)

(c) KaVo

Die Nachricht war im In- und Ausland in der Dentalwelt mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen worden: Das finnische Familienunternehmen Planmeca übernimmt das Kerngeschäft des traditionsreichen deutschen Dentalunternehmens KaVo von der Envista Holding. Seit Anfang des Jahres 2022 ist KaVo mit Sitz in Biberach nun Teil der Planmeca Group und wieder eigenständig unterwegs.

Die Freude, die neue KaVo präsentieren zu können, war nicht nur dem neuen CEO Dr. Martin Rickert deutlich anzumerken. Auch die anderen Geschäftsführer Armin Imhof und Oliver Krett sowie das gesamte Team aus Produktmanagement und Unternehmenskommunikation freuten sich, der geladenen Fachpresse unter Einhaltung der „2G plus“-Regelungen zeigen zu können, was man in der kurzen Zeit der neuen Selbstständigkeit seit Anfang Januar 2022 auf die Beine gestellt hatte und was noch zu erwarten sein wird.

Gemeinsame Werte, lange Tradition

Gemeinsame Werte und eine lange Tradition als familiengeführte Unternehmen – bei Planmeca 50 Jahre, bei KaVo bereits mehr als 100 Jahre – sind eine gute Grundlage für den jetzt begonnenen gemeinsamen Weg, wie Rickert in seiner Präsentation ausführte. „Zwei große Marken mit weltweiter Präsenz sind nun unter einem Eigentümer auf Augenhöhe vereint. Beide Unternehmen eint ein starkes Fundament: Sie teilen eine bemerkenswerte Tradition als Familienunternehmen, dieselben Kernwerte und passen kulturell wie wirtschaftlich optimal zusammen“, heißt es dazu in der Zusammenfassung der Firmenpräsentation. Auch auf wirtschaftlicher Ebene gehen die Unternehmen mit ihrem klaren Bekenntnis zu Innovation und Premiumqualität, ihrem Fokus auf Kundennähe und starke Kundenbeziehungen und dem Mehrwert für die Dentalwelt durch zwei Produktportfolios, die sich optimal ergänzen, sehr gut zusammen. Planmeca wolle KaVo als Unternehmen langfristig weiterführen, weiterentwickeln und in Innovationen investieren, hieß es in Biberach.

Hohe Bekanntheit und Empfehlungsquote

„KaVo. Dental Excellence. Made in Germany“ ist das Versprechen, mit dem das Unternehmen Kunden und die Partner im Dentalfachhandel weltweit überzeugen will. Dabei könne man auf eine hohe Bekanntheit und Empfehlungsquote bauen, wie Rickert auch mit Zahlen belegte. 90 Prozent der Zahnarztpraxen in der westlichen Welt nutzten mindestens ein KaVo-Produkt, 200.000 Behandlungseinheiten und sechs Millionen Instrumente seien weltweit verkauft worden, die Wiederkaufrate betrage 98 Prozent. Weltweit stehen 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für KaVo, allein 1.200 an den Standorten in Biberach und dem benachbarten Warthausen, davon 700 in der Produktion und 115 in Forschung und Entwicklung.

Produktportfolio mit großen Chancen für Synergien

Im Produktportfolio sieht man sehr große Chancen für Synergien und Innovationen durch die Zugehörigkeit zu Planmeca. Im Bereich Behandlungseinheiten gebe es durch die unterschiedliche Ausrichtung und die Ergonomiekonzepte keine Konkurrenzsituation. Vielmehr ergänzten sich die Portfolios beider Unternehmen. Im Bereich Instrumente ist Planmeca nur mit einer kleinen Serie von innovativen, selbstschärfenden Handinstrumenten vertreten. Eines der ersten Synergieprojekte, an dem bereits gearbeitet wird, ist die Ausrüstung der Planmeca-Behandlungseinheiten auch mit KaVo-Motoren für KaVo Instrumente.

Planmeca ist führend in den bildgebenden Verfahren und in der Software für die Zahnarztpraxis – Bereiche, in denen KaVo für die Digitalisierung seiner Produkte profitieren könne und werde. Rickert betonte die vielen möglichen Synergien zwischen den beiden Unternehmen, die jedes für sich als Full-Service-Unternehmen am Dentalmarkt agieren und ihre Kunden und Partner im Handel betreuen werden. Die Reaktionen von Handelspartnern und aus dem Dentalfachhandel auf diese Positionierung seien sehr positiv.

Enger Austausch nicht nur in der F&E

Vor allem in der Forschung und Entwicklung, im Bereich Technologie und Beschaffung bestehe schon nach der kurzen Zeit ein enger Austausch zwischen Biberach und Helsinki. Man sei mit großer Offenheit und Engagement für eine gute Zusammenarbeit in Helsinki aufgenommen worden, war auch aus dem Kreis der Mitarbeiter zu hören, und die Besuche und Kontakte des Firmeninhabers Heikki Kyöstilä und seiner Mitarbeiter in Biberach seien von Offenheit und einem gemeinsamen Spirit geprägt, was bei den KaVo-Beschäftigten sehr positiv wahrgenommen worden sei.

Neues Führungsteam mit langjähriger KaVo-Erfahrung

Rickert verbindet mit dem Unternehmen eine besondere Geschichte – er war schon von 2000 bis 2006 Geschäftsführer in Biberach und hatte damals den Verkauf und den Übergang an die us-amerikanische Danaher Group gemanaged und später das KaVo-Werk in Leutkirch als Kern der neuen SycoTec übernommen, als deren CEO er 2018 in den Ruhestand gegangen war. Nachdem die Danaher Group die Dentalunternehmen in die Envista Holding ausgegliedert und Ende 2019 an die Börse gebracht hatte, hatte Envista 2021 das Kerngeschäft von KaVo – Behandlungseinheiten und Instrumente – zum Kauf angeboten. Einer der Kaufinteressenten war Heikki Kyöstilä, Inhaber der Planmeca Group. Er hatte Dr. Martin Rickert in sein Team für den Kauf geholt – aus dem avisierten Platz im Aufsichtsrat wurde dann die Aufgabe als CEO.

Auch Armin Imhof und Oliver Krett haben eine lange KaVo-Geschichte. Imhof, der als neuer Chief Technical Officer nicht nur die gesamte Produktion und das Produktmanagement, sondern auch die Forschung und Entwicklung verantwortet, ist bereits seit 30 Jahren im Unternehmen tätig. Er berichtete über die geplanten Innovationen und Synergien in diesen Bereichen. Neben der Integration der KaVo-Motoren in die Planmeca-Einheiten stehe auch das Einbinden der Intraoral-Scanner und der Kleinröntgensysteme von Planmeca auf der langen Liste geplanter und möglicher synergistischer Projekte. Die digitale Kompetenz der Finnen und die hohe Maschinenbaukompetenz in Deutschland ergänzten sich bestens. Beide Unternehmen teilten die gleiche Leidenschaft in Bezug auf Technologie und Digitalisierung, Qualität sowie Innovation. Das war auch bei der kleinen Führung durch die Produktionsbereiche für die Behandlungseinheiten und die Instrumente im Presseprogramm zu erleben.

„Uns geht es um das, was wir am besten können: nämlich Zahnärzten perfekte dentale Premiumprodukte und -services zu bieten, die ihnen die besten Voraussetzungen zur optimalen Behandlung ihrer Patienten ermöglichen. Wir setzen alles daran, dass unsere Kunden begeistert sind – und dafür werden wir unser Bestes geben – und zwar in Sachen Innovation, Qualität, Service und Beziehungsbildung“, sagt Armin Imhof. 

Oliver Krett ist neuer Chief Financial Officer und leitet zukünftig neben den Finanzen die administrativen Bereiche. Er trat 2010 in das Unternehmen ein und führte das Produktionscontrolling für den Standort Biberach/Warthausen sowie das Team „Financial Planning and Analysis (KaVo EMEA)“ und das Produktionscontrolling der anderen europäischen Standorte, bevor er zum „Senior Director Finance Operations“ berufen wurde. Bereits seit 2019 verantwortet er als Geschäftsführer den Bereich „Finance“ von KaVo. KaVo steht für einen Umsatz von 365 Millionen Euro netto, in der Gesamtunternehmensgruppe mit Planmeca macht das etwa ein Drittel des Umsatzes von 1,1 Milliarden Euro aus. 60 Prozent des KaVo-Umsatzes werden in Europa erzielt, je 20 Prozent in Nordamerika und 20 Prozent im Bereich Asien/Australien, so Krett.

„Investition und Wirtschaftlichkeit, Innovationskraft, das klare und unermüdliche Bekenntnis zu Qualität und Nähe zum Kunden sind die wesentlichen Bausteine der zukünftigen Unternehmensausrichtung von KaVo. Diese Dreierspitze steht zudem für eine interdisziplinäre Philosophie, die vernetztes Arbeiten und agiles Handeln in den Vordergrund stellt“, heißt es im Unternehmensstatement.

Komplexe Prozesse der Trennung von Envista

Im Hintergrund laufen derzeit noch komplexe Prozesse zur Ausgliederung und Entflechtung der neuen KaVo aus der Envista, zum Beispiel im Bereich EDV, – ein Prozess, der noch einige Zeit andauern wird. Envista darf den Namen KaVo noch bis maximal Februar 2023 zum Beispiel für die Produkte im Bereich Bildgebung verwenden. Dann geht die Marke wieder komplett an KaVo Biberach. „Hier schlägt das Herz von KaVo“, so Rickert. Mit Planmeca als Eigentümer werde KaVo wieder zu einem starken Akteur im Dentalmarkt werden. Gemeinsam haben beide Unternehmen 4.500 Beschäftigte weltweit, aber bewahrten sich ihre Agilität und Dynamik als Familienunternehmen.

Neuer Showroom und professionelles Studio für die digitale Kommunikation

Erleben können Kundinnen und Kunden und ebenso die Partner im Dentalfachhandel und technischen Service die neue KaVo unter anderem im neu gestalteten Showroom im 5. Stock des KaVo-Gebäudes direkt am Bahnhof von Biberach. Innerhalb kürzester Zeit haben die KaVo-Teams hier eine moderne, großzügige und einladende Präsentationsfläche für alle verfügbaren Behandlungseinheiten, die Instrumente, das Zubehör und in einem eigenen Show-Bereich bereits für Produkte – vor allem Röntgengeräte, CAD/CAM-Maschinen und Software – von Planmeca geschaffen. Ein weiterer Raum wird für die Bereiche Ausbildung an Universitäten und Zahntechnik gestaltet. Hinzu kommen Flächen für die Präsentation neuer Produkte, für Fortbildungen, multimediale Informationen und natürlich Austausch und Begegnung.

Ebenfalls neu ist ein eigenes, professionell eingerichtetes Studio. Schon seit März 2021 finden hier hochwertige Foto-, Video- und Live-Stream-Produktionen statt. KaVo sei so in der Lage, schnell und agil auf Anfragen und Trends im digitalen und medialen Bereich zu reagieren.  Gleichzeitig ist das KaVo Studio zum Dreh- und Angelpunkt der Weiterbildung im Rahmen des KaVo Campus geworden. „Die Fachhandelspartner werden durch die moderne Didaktik des ‚KaVo Blended Learning‘-Konzepts modern und flexibel geschult, um heute und in Zukunft eine Beratung und Service auf Premiumniveau sicherzustellen“, heißt es zum neuen Studio. Das Besondere sei der damit mögliche Mix aus digitalen und analogen Formaten für die Wissensvermittlung. Auch interaktive virtuelle Produktpräsentationen seien mit dem neuen Studio in überzeugender Qualität möglich.

Dr. Marion Marschall, Berlin

 

Wirtschaft Nachrichten

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