Amazon goes dental: Der Online-Handelsriese Amazon ist in einigen Ländern bereits seit längerem mit seiner Sparte Amazon Business auch im Dentalhandelsgeschäft aktiv. Auf dem Chicago Midwinter Meeting vom 22. bis 24. Februar 2018 präsentierte sich das Unternehmen nun sogar mit einem eigenen Stand. "Visit booth #5213 for an exclusive dental offer" hieß es auch im Banner, den Amazon Business im Newsletter der ehrwürdigen Chicago Dental Society (CDS) platziert hatte. Das Midwinter-Meeting ist eine der größten Dental-Veranstaltungen in den USA. In diesem Jahr kamen fast 29.800 Besucher, davon fast 6.880 Zahnärzte, fast 3.980 Dental Hygienists und mehr als 2.800 Praxismitarbeiter zum Kongress und in die Dentalaustellung.
Parallel zum B2B-Geschäft setzt Amazon in den USA zudem auch auf das traditionelle Ladengeschäft. Im Sommer 2017 übernahm man in den USA die Biokette Whole Foods Market und auch für Deutschland wurde angekündigt, in nicht allzu ferner Zeit eigene Ladengeschäfte zu eröffnen.
Druck auf den klassischen Dentalfachhandel
Für den klassischen Dentalfachhandel bedeutet der Einstieg des US-Onlinehandelskonzerns in den Verkauf von Dentalprodukten für Profis – Zahnärzte, Zahntechniker, Dentalhygienists, Zentralfertigungen – nicht nur noch mehr Druck aus dem Online-Geschäft. Amazon bietet mit seiner ausgeklügelten Online-Shop-Technologie der Dentalindustrie durchaus attraktive direkte Informationen über die Kunden, die sie über die Zwischenstufe "Handel" oft nicht bekommt. Auch die Logistik stimmt.
Auf der anderen Seite werden hier mit Sicherheit aufgrund der möglichen hohen Absatzmengen gerade für Materialien, Instrumente und Kleingeräte ganz andere Verhandlungen geführt und Preise aufgerufen. Das setzt den klassischen Dentalfachhandel gerade bei seinem Brot-und-Butter-Geschäft mit Verbrauchsmaterialien und Kleingeräten noch mehr zu.
