Der Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V. begrüßt zwei Beschlüsse der KZBV-Vertreterversammlung als zukunftsweisend: den Beschluss, den Frauenanteil in den zahnärztlichen Selbstverwaltungsgremien und Führungspositionen zu erhöhen, sowie eine Resolution zur Kooperation von Amtsträgern in der Selbstverwaltung mit Fremdinvestoren. Der Verband fordert nachdrücklich, die Beschlüsse zeitnah umzusetzen.
Mehr Frauen in die Selbstverwaltungsgremien
Die Vertreterversammlung der Kassenzahärztlichen Bundesvereinigung hatte sich am 25. und 26. Juni 2019 in Köln unter anderem mit diesen Themen befasst (hier zum Bericht auf Quintessence News). „Selbstverständlich begrüßen wir die nun endlich stattfindende Beachtung des Missstandes der Unterrepräsentanz des weiblichen Geschlechts in den Körperschaften“, so Dr. Anke Klas, Präsidentin des VdZÄ-Dentista. Auch die Gründung der rein weiblich besetzten Arbeitsgruppe zum Thema sei sehr erfreulich – ob dies genüge, echte Veränderungen anzustoßen, sei jedoch noch fraglich.
„Wenn wir es hier bei schönen Worten allein belassen, wird die Zahnärzteschaft auf der Stelle treten!“
„Die KZBV hat es bislang nicht geschafft, den Frauenanteil über 7 Prozent zu bringen, möchte nun jedoch ‚in eigener Verantwortung eine nachhaltige Entwicklung herbeiführen´.“ Der VdZÄ-Dentista habe Zweifel, ob diese Vorgehensweise ausreichend sei. „Nach unserem Dafürhalten muss ein definierter Druck herbeigeführt werden, der die Rahmenbedingung neu regelt. Beispielsweise sei hier die Anpassung der Wahlordnungen genannt, hin zu einer möglichen Verpflichtung auf paritätisch besetzte Wahllisten.“
Bereits heute seien zwei Drittel der Zahnmedizin-Studierenden weiblich. „Dem Rechnung zu tragen und in den Gremien ein echtes Abbild der gesamten Zahnärzteschaft zu schaffen – das bedeutet für uns, die zahnärztliche Selbstverwaltung wirklich zukunftsfähig aufzustellen.“ Selbstverständlich biete der VdZÄ-Dentista in dieser für den Verband existenziellen Frage eine enge Zusammenarbeit und umfassende Expertise auf allen Arbeitsebenen an. Denn klar sei auch: „Zukunftsfähigkeit geht nur mit den Protagonisten der Zukunft – und das bedeutet für die Zahnmedizin eben: jung und weiblich.“
Keine Kooperation zwischen Amtsträgern und Fremdinvestoren
Eng an seiner Seite darf der Vorstand der KZBV den VdZÄ-Dentista wissen, wenn es um die Unterstützung der Resolution zur Kooperation von Amtsträgern der Selbstverwaltung mit Fremdinvestoren geht. „Führende Standespolitiker der Selbstverwaltung, die von der Politik fordern, Fremdinvestoren den Zutritt auf den deutschen Gesundheitssektor zu versperren, und dann eigennützig selbst ihre Praxis an Investoren verkaufen, sind absolut nicht tragbar. Freiberufliche Prinzipien und Forderungen sind in einer solchen Konstellation nicht glaubwürdig zu vertreten und eine qualifizierte Interessenvertretung ist in Frage gestellt“, so Klas weiter. Der Vorstand des VdZÄ-Dentista e.V. und die Mitglieder des Verbands stünden in dieser Sache geschlossen hinter der Resolution der KZBV.