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Masterthesis zu den Auswirkungen einer Besteuerung zuckergesüßter Getränke

(c) HappyRichStudio/shutterstock.com

Der „Tag der gesunden Ernährung“ am 7. März ist in Deutschland nicht unbedingt ein Grund zum Feiern. Gesunde und ausgewogene Ernährung ist oftmals immer noch nicht Alltag, die Deutschen essen im Durchschnitt zu viel, zu fett und vor allen Dingen zu süß. Die Folge: Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden zu vermeidbaren Volkskrankheiten, was steigende Kosten im Gesundheitssystem zur Folge hat. Dabei könnte man die Überzuckerung der Gesellschaft effektiv eindämmen.

Ausgerechnet eine Steuer?

Eine Besteuerung zuckergesüßter Getränke würde zu einer deutlichen Reduktion des Konsums führen. Zu diesem Ergebnis kommt die Master-Thesis von Fabian Kaiser im Studiengang Business Administration, die der Student Anfang des Jahres an der SRH Fernhochschule eingereicht hat. „Die Arbeit zeigt, dass eine Zuckersteuer positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung hätte“, so Dr. Michael Koch, Professor für Economics & Sustainability an der SRH Fernhochschule, der die Arbeit betreut hat. „Und das macht sich auch bei den Kosten im Gesundheitssystem bemerkbar.“

Diese Kosten sind in Deutschland zu hoch. Schnelle und effektive Maßnahmen müssen her. Für seine Untersuchung führte Kaiser eine Online-Befragung mit 617 Personen durch, die vor allem die sogenannte „Preiselastizität der Nachfrage“ bei zuckergesüßten Getränken bestimmen sollte. Damit ist der Rückgang der Nachfrage nach einem bestimmten Produkt gemeint, der bei einer Preiserhöhung eintritt. Die Ergebnisse sind aussagekräftig: Schon eine Steuer in Höhe von zehn Prozent auf zuckergesüßte Getränke würde deren Konsum in Deutschland um knapp 17 Prozent senken.

Seltene Einigkeit, auch beim Thema Werbeverbot

Beachtlich: Nicht nur die befragten Verbraucher sind für eine Besteuerung der zuckerhaltigen Getränke. Kaiser wandte sich im Rahmen seiner Master-Thesis auch an Gesundheitsverbände, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Zucker- und Getränkeindustrie. Alle Befragten sind sich mehrheitlich einig, dass der Zuckerkonsum reduziert werden muss – und dass eine „Zuckersteuer“ ein probates Mittel wäre, um dieses Ziel zu erreichen.

„Jetzt ist die Politik gefragt“

„Die WHO empfiehlt eine Senkung des Zuckerkonsums um 20 Prozent“, so Prof. Dr. Koch. „Das wäre bei Cola, Limo und Co. mit einer Besteuerung von 16,7 Prozent zu erreichen, wie Fabian Kaisers Arbeit belegt.“ Außerdem zeige sie weitere Optionen auf: Ein Werbeverbot analog zu Alkohol und Tabak und – fast noch dringlicher – eine bessere Aufklärung der Bevölkerung über die Folgen eines zu hohen Zuckerkonsums. „Hier hapert es leider noch deutlich.“
Was also tun? Es muss gehandelt werden, da sind sich Fabian Kaiser und sein Professor einig. Die einzelnen Ansätze hätten sich im Ausland bereits bewährt. „Jetzt ist die Politik gefragt, und zwar schnell. Eine Zuckersteuer ist ein wichtiger Aspekt. Aber das allein wird nicht reichen. Es muss ein Maßnahmenpaket her, das neben einer Steuer weitere Ansätze beinhaltetet.“ Sonst drohten negative Konsequenzen für die Gesundheit der Menschen in unserem Land – und für ein Gesundheitssystem, das ohnehin oftmals am Limit ist.
Am 7. April 2022 hält Fabian Kaiser einen Online-Vortrag darüber, wie sich eine Steuer auf zuckergesüßte Getränke in Deutschland auf das Kaufverhalten der Verbraucher auswirkt. Anmeldung ist nicht nötig, man kann sich einfach über folgenden Link einwählen.

Bibliografía: SRH Hochschule Politik Nachrichten Menschen Patientenkommunikation Bunte Welt

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