0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
4033 Vistas

Dr. Alexander Ammann prägte nicht nur 40 Jahre die Quintessenz – Porträt eines Mannes „mit besonderen Eigenschaften“

(c) Quintessenz/Yunck

Fragt man Gesprächspartner und Weggefährten nach Dr. Alexander Ammann, hört man oft den Begriff „visionär“. Mitunter kommt auch „das ist mir zu hoch“ oder „er hat einen Spleen“, und nicht selten wird gesagt: „Anstrengend, aber am Ende hat er oft Recht gehabt“. Dr. h.c. Horst-Wolfgang Haase, Gesellschafter und bis Ende 2020 Verleger und Geschäftsführer des Quintessenz Verlags, bringt es so auf den Punkt: „Er ist ein Visionär, und er wird es immer bleiben.“

Dr. Haase hat Alexander Ammann vor etwas mehr als 40 Jahren kennengelernt und ihn für Quintessenz gewinnen können. „Den jungen Mann wollte ich haben. Er hatte mich damals wegen eines Buchprojekts kontaktiert. Er besaß die große Fähigkeit, Leute zu überzeugen. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, dass das für uns passen könnte.“

Seit 1980 Teil der Quintessenz-Familie

Und es passte: Seit 1980 gehört Alexander Ammann zur Quintessenz. „Er war von Anfang an ein stets loyaler, sehr aktiver, kreativer und konstruktiver Partner in der Geschäftsführung. Alexander Ammann hat seine Projekte immer eigenständig entwickelt und durchgezogen“, so Dr. Haase. „Vor allem sein Interesse an den neuen Medien – damals waren das noch ja noch Bildschirmtext und VHS-Videos – war für uns sehr wichtig. So wurde Mitte der 1980er-Jahre auch ‚Neue Medien‘ sein Bereich, den er ausschließlich allein verantwortete.“ Eine Frucht dieser Arbeit war unter anderem die Mitarbeit des Verlags an einem Großprojekt der Telekom zum „Online Global Learning“ in den Jahren 1997 bis 1999 – an der Seite von Konzernen wie Mercedes Benz, Siemens Nixdorf und DAS Partner.
 

Und wieder ein Filmpreis: 1997 mit Dr. Gerd Basting (2. von rechts) – einer von über 40 nationalen und internationalen Media Awards die das Team Ammann und Basting für die Film- und Multimedia Produktionen im Verlag erhalten haben.
Und wieder ein Filmpreis: 1997 mit Dr. Gerd Basting (2. von rechts) – einer von über 40 nationalen und internationalen Media Awards die das Team Ammann und Basting für die Film- und Multimedia Produktionen im Verlag erhalten haben.
Foto: Quintessenz
Die qualitativ hochwertigen Lehrvideos, die in Zusammenarbeit mit Dr. Gerd Basting entstanden, wurden für den Verlag damals ein wichtiges Geschäft und ein auch oft international preisgekröntes Aushängeschild. Hochwertige Videos und gefilmte Live-OPs gehören heute noch zum wichtigen Portfolio des Verlags.

In den 2000er-Jahren begeisterte sich Ammann für die rasant weiterentwickelte Filmtechnik, die mithilfe neuer Verfahren hochwertige 3-D-Darstellungen erlaubte. Er erkannte schnell das große Potenzial, das in dieser anschaulichen Darstellung für die Vermittlung komplexer biologischer und medizinischer Prozesse steckte, gehört doch die Biologisierung der Zahnmedizin zu den Themen, die ihm besonders am Herzen liegen. Gemeinsam mit Experten für diese Technik, aber ebenso für Wissensvermittlung und natürlich für die fachlichen Fragen entwickelte er zusammen mit Partnern aus Dentalunternehmen ein neues, hoch attraktives Filmformat. Die seit 2006 zur Quintessence Publishing Group gehörende Agentur InterActive Systems, die die aufwendigen Animationen erstellt, ist gefragter Partner für viele Unternehmen, Verbände und Einrichtungen weit über die ZahnMedizin hinaus.

Die „Kommunikation der Zellen“ verständlich gemacht

Die Reihe „Kommunikation der Zellen“/„Cell-to-Cell-Communication“ mit inzwischen sechs Produktionen setzte neue Standards in der Qualität und Darstellung komplexer biologischer und medizinischer Prozesse im Film. Die Filmpremieren auf dem Deutschen Zahnärztetag oder bei internationalen Kongressen wie der Europerio waren für alle Beteiligten und Zuschauer absolute Höhepunkte – und spannten Alexander Ammanns Nerven immer auf das Höchste an.

Prof. Dr. Bernd Stadlinger, an allen Filmen der CCC-Reihe beteiligt, sagt über die Arbeit mit Alexander Ammann: „Seit vielen Jahren haben wir im Rahmen der Filmreihe ‚Cell-to-Cell Communication‘ eine großartige Zusammenarbeit. Gerne denke ich an die erste Besprechung zu dem Filmprojekt auf einem EAO-Kongress. Damals war nicht absehbar, dass aus einer Idee innerhalb von zehn Jahren sechs computeranimierte 3-D-Wissenschaftsfilme mit einer weltweiten Verbreitung entstehen.“

Während der Entstehung der Storyboards habe es Alexander Ammann stets verstanden, „geistreich und mit Wortwitz harte akademische Dialoge zu entschärfen und lösungsorientiert Projekte erfolgreich umzusetzen. Hierbei wurden Dispute in Konsense verwandelt. Auch technische Probleme vor Filmpremieren konnten unkompliziert gelöst werden.“

Brillanter Sparringspartner für viele

„Alexander Ammann war und ist immer ein brillanter Sparringspartner für viele Autoren, für die Vorstände von Fachgesellschaften und Geschäftsführer von Unternehmen“, hebt Dr. Haase einen weiteren prägenden Zug von Ammanns Persönlichkeit hervor. Ammann bringe Menschen dazu, weiter zu denken, neue Dimensionen und Möglichkeiten zu erkennen, Neues zu wagen. „Er ist nicht nur ein Visionär und öffnet viele Türen. Er ist auch hartnäckig, wenn es um das Verfolgen neuer Konzepte und Ideen und deren Umsetzung geht. Er bleibt dran, immer konstruktiv, immer verbindlich, immer loyal, aber nachdrücklich und hartnäckig.“

Das bestätigt auch Stadlinger aus seiner Erfahrung. Amman habe eine ansteckende Kreativität, der es zu verdanken sei, dass mehr als 20 Autoren und Mitglieder der Advisory Boards aus über zehn Ländern bei den 3-D-Filmen erfolgreich zusammenarbeiten.

Zahlreiche fruchtbare Projekte

Dr. Alexander Ammann mit Prof. Daniel Buser
Dr. Alexander Ammann mit Prof. Daniel Buser
Foto: Quintessenz
Nicht nur der Verlag hat davon profitiert, auch die Partner, die ihm gefolgt sind und die Projekte mit ihm realisiert haben. „Es ist sehr viel Fruchtbares in dieser Arbeit entstanden“, so Dr. Haase. Ein Beispiel sind die sehr erfolgreichen und in viele Sprachen übersetzten Treatment-Guides des International Team for Implantology (ITI). Prof. Daniel Buser, von 2009 bis 2013 Präsident des ITI, beschreibt es so. „Unsere Zusammenarbeit seit Anfang 2000 war äußerst erfolgreich. Mit Ihrer visionären Denkweise haben wir die ITI Treatment Guide Serie ins Leben gerufen, die seit der ersten Ausgabe im Jahr 2006 zu einem großen Erfolg für das ITI geworden ist.“

Internationale Programme – von WHO bis G8-Gipfel

Unter Leitung und Ägide von Alexander Ammann war der Quintessenz Verlag international in zahlreichen Programmen zu digitalen Möglichkeiten und Anwendungen im Gesundheitsbereich vertreten. Begonnen vom EU-Programm „ORATEL“ (1994 – 1996), bei dem Quintessenz Assistant Partner der WHO, der Uni Madrid und der Uni Uppsala zum Thema „Telematic system for quality assurance in oral health care“ war, und dem Folgeprogramm „ORQUEST“ (1996 – 1998) wieder mit der WHO und den Unis Madrid und Uppsala zum Thema „Oral Health quality enhancement telematics System using an IT&T supported dentist unit“, bis hin zum großen G-8-Gipfel 2000.

Beim G8 Projekt „GHAP“ (1997 – 2000) war Quintessenz „Lead Partner“ für Deutschland und Coordinator des Subprojects 10 „Global Health Care Application Project – Global Health Care in the information age“. Alexander Ammann schreibt dazu selbst: „Der Quintessenz Verlag, die Charité unter der Leitung des ärztlichen Direktors Prof. Manfred Dietel und des Gesundheitsministeriums mit Dr. Gottfried Dietzel waren Gastgeber der G8-Abschlusskonferenz, und ich hatte die Ehre, der Chairman des G8-Organisationskomitees sein zu dürfen. Diese Veranstaltung im Berliner Abgeordnetenhaus war ein absolutes Highlight für den Quintessenz Verlag, denn daraus resultierte ein großes internationales Netzwerk im Bereich Telematic in Health Care. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch erstmals eine Robotic-OP über eine Satelliten-Liveschaltung bei einem Opfer aus dem Kosovokrieg durchgeführt.“

Der Deutsche Zahnärztetag als Herzensprojekt

Eines der Herzensprojekte von Alexander Ammann ist der Deutsche Zahnärztetag, das „Familientreffen“ der zahnärztlichen Welt in Deutschland. Seit 2010 wird der Wissenschaftliche Kongress des Deutschen Zahnärztetags von Quintessenz organisiert, und natürlich ist es für ihn selbstverständlich, dass dieser Kongress in Themen und Präsentation immer wieder Besonderes bieten muss. So konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seit 2010 nicht nur mehrere deutsche Filmpremieren der CCC-Reihe, sondern immer wieder auch ganz besondere Keynote-Speaker erleben, die über die ZahnMedizin hinaus wichtige Impulse geben.

Ammann setzte auch bei der Kongressfinanzierung neue Akzente. Die Unternehmen sollten nicht einfach „Sponsoren“ sein, sondern als Premium Partner und in einem Netzwerk der Kompetenzen eine andere Präsenz haben, als es sonst üblich ist. Alle Seiten sollen zudem vom Austausch mit Wissenschaft und Politik profitieren.

Viele besondere Ideen

Prof. Dr. Thomas Hoffmann aus Dresden war von 2007 bis 2010 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Er setzte gemeinsam mit Alexander Ammann, dem viel zu früh verstorbenen DGZMK-Vizepräsidenten Dr. Wolfgang Bengel und dem hessischen Kammerpräsidenten Dr. Michael Frank den ersten „neuen“ Kongress 2010 in Frankfurt um. Ohne Alexander Ammann sähe die Welt anders aus, so Hoffmann. Oft heiße es, Ammann habe einen Spleen: „Ja selbstverständlich, ohne diesen Spleen hätte es weder eine ansprechende Dokumentation zum 80-jährigen Jubiläum der ‚ARPA‘ im Jahre 2004, noch eine solche einschließlich des gelungenen Festakts zum 150-jährigen Jubiläum der DGZMK in Berlin gegeben, suchten wir vergebens nach griffigen Logos fast aller zahnmedizinischen Fachgesellschaften, fände man Videoserien und Buch-/Filmprojekte wie die ‚Kommunikation der Zellen‘ nirgendwo und der Deutsche Zahnärztetag – 2020 schmerzlich vermisst – hätte nicht diese Strahlkraft.“

„Wissen schafft Zukunft“

Dr. Michael Frank beschreibt so, was Ammann für den Deutschen Zahnärztetag bedeutet: „Seit den Anfängen der 1990er-Jahre, zu Beginn als Fortbildungsreferent, später als Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen, habe ich mit Alexander Ammann viele große Projekte realisiert und stets weiterentwickelt. Das am deutlichsten sichtbare Zeichen dieser guten Zusammenarbeit ist der Wissenschaftliche Kongress zum Deutschen Zahnärztetag.
Der über Jahre hinweg konstant große Erfolg dieses Flaggschiffs zahnmedizinischer Fortbildung auf internationalem Top-Niveau hat ihn jedoch nie dazu gebracht, sich befriedigt zurückzulegen. Ihm war wichtig, den Kongress immer neu zu denken, mediale Konzepte zu integrieren und andere Interessentengruppen anzusprechen, ohne die bisherigen zu verlieren. Das Motto des Kongresses: ‚Wissen schafft Zukunft‘ könnte auch gut zu Alexander Ammann selbst passen.“

Für manches war die Zeit noch nicht reif

Für manche seiner Visionen waren die Zeit noch nicht reif oder die Technik einfach noch nicht weit genug. Nicht jedes Projekt wurde auf dem angedachten Weg ein Erfolg, manche Idee dann von anderen im Zuge des technischen Fortschritts realisiert. Wer erinnert sich im Alltag noch daran, dass das „World Wide Web“ erst 31 Jahre alt ist, Steve Jobs mit dem ersten iPhone 2007 den Grundstein für den Siegeszug des Smartphones als „Computer in der Tasche“ für die Welt legte und David Cameron mit dem Film „Avatar“ 2009 die digitale Tricktechnik revolutionierte und den 3-D-Film „neu“ schuf?

Treiber beim Thema „Artificial Intelligence“

Die zunehmende Digitalisierung beflügelte Ammanns Idee einer globalen Datenbank des zahnmedizinischen Wissens, in der ein Avatar für den Nutzer die gewünschten Informationen in jeder verfügbaren Ausgabeform sammelt und ausliefert. „Mit einem einzigen Zugang das gesamte zahnmedizinische Wissen erreichen“, das ist sein Antrieb. Auch wenn sich das in dieser umfangreichen Form – bislang – nicht realisieren ließ, trug der Gedanke Früchte in Forschungsprojekten zur Bild- und Textanalyse mithilfe Künstlicher Intelligenz, an denen der Verlag beteiligt war und ist. Alexander Ammann gehört zu den Vordenkern und Treibern des Einsatzes von Artificial Intelligence (AI) in der Zahnmedizin. Es gelang ihm, Experten und junge Mitarbeiter für dieses Thema und den Verlag zu gewinnen, und auch die Gründung des Arbeitskreises Artificial Intelligence in Dental Medicine (AG AIDM) im November 2019 ist eine Frucht seiner (Überzeugungs-)Arbeit in diesem Bereich. Auch der AK Ethik in der DGZMK geht auf sein Engagement zurück.

Freude an Neuem und an Themen, die im Werden sind

Foto: Quintessence News
Die Freude am Neuen in allen Lebensbereichen, am Durchdenken und Weiterdenken über den jeweiligen Tellerrand hinaus, die Assoziation zu ähnlichen Gedanken und Ansätzen ist offensichtlich unstillbar. Alexander Ammanns Kopf ruht scheinbar nie, immer nimmt er auf, begeistert sich, diskutiert, entwickelt Ideen. Er hat ein großes Gespür für Themen, die im Werden sind, in denen Zukunft liegt. Und zugleich ist er nicht abgehobener Kopfmensch, sondern zugewandt, am Gegenüber interessiert, auf das Wohlergehen der Menschen um ihn herum und bei aller auch kontroversen Diskussion auf Harmonie und Ausgleich bedacht – einfach „ein wertvoller Mensch“, so Dr. Haase.

Ammanns großes Interesse an Geschichte und geschichtlichen Prozessen fand seinen Niederschlag in einer Produktion zur Geschichte der DDR. „Geburt einer Demokratie“, 1992 erstmals mit Video und Tonkassette erschienen und später auch als DVD produziert, entstand in Zusammenarbeit von Alexander Ammann, Gerhard Basting und Dolf Künzel. Auch dieses besondere Projekt fand große Würdigung und Wertschätzung und gilt als eine der besten Dokumentationen zum Leben in der DDR.

Ehrenmedaille der DGZMK für Alexander Ammann

Wie vielseitig die wissenschaftlichen Aktivitäten von Dr. Alexander Ammann waren und sind, zeigt schlaglichtartig eine besondere Auszeichnung der DGZMK, die ihm 2007 zuteilwurde. In der Meldung dazu heißt es: „Mit der Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) wurde auf der 131. Jahrestagung in Düsseldorf Alexander Ammann, Geschäftsführer der Quintessenz Verlagsgruppe, ausgezeichnet. Damit werden seine ‚herausragenden Arbeiten bei der Generierung und Präsentation dynamischer Wissensräume, dem globalen Wissensmanagement und -transfer mit multimedialen Programmen sowie seine Verdienste für die APW und DGZMK‘ gewürdigt.

Ammann hat sich unter anderem in seinen Forschungsschwerpunkten auf EU-Ebene (‚Telematic Systems for Quality Assurance in Health Care‘) und für die G8-Staaten (Leiter des Programms ‚Quality Assurance in Knowledge Transfer‘ im Rahmen des Projekts ‚Global Health Care in the Information Age‘) ausgezeichnet. Als Referent trägt er auf nationalen und internationalen Kongressen zu Themen der Informations- und Wissensgesellschaft sowie zur Mediendidaktik und Medientechnik, speziell E-Learning, bei.“

Promotion zum Thema Wissensexplosion

Die Explosion des verfügbaren Wissens und die Konsequenzen daraus für Wissenschaft und Gesellschaft beschäftigen Alexander Ammann ebenfalls seit langem. Mit Mitte 50 ging er dieses Thema für seine Dissertation auch wissenschaftlich an. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) verlieh ihm am 9. Mai 2014 im Rahmen einer Promotionsfeier den akademischen Grad eines „Dr. rer. biol. hum.“ Das Thema seiner Dissertation lautet „Klassifikation mehrdimensionaler Wissensräume im Raum/Zeit-Gefüge“ – in der Erkenntnis, dass durch die Explosion des digitalen Verfügungswissens mit einer zunehmenden Ausdifferenzierung der Wissenschaftsdisziplinen und Wissenschaftssprachen eine interdisziplinäre Forschung sich immer schwieriger gestaltet. Auch als Referent und Festredner hat er das Thema „Knowledge Engeneering“ vielfach vorgestellt und diskutiert – und damit natürlich auch die Reputation und die Kompetenz des Verlags in diesem Bereich repräsentiert.

Das doppelte Jubiläum 2020 – sein 70. Geburtstag im August und 40 Jahre Quintessenz – konnte pandemiebedingt leider nicht so gefeiert und gewürdigt werden, wie Alexander Ammann es verdient hätte. Sein Improvisationstalent und seine Überzeugungskraft waren in vielen Bereichen gefordert wie nie, um trotz der vielen Einschränkungen durch die Pandemie Kontakte zu halten, Konzepte umzugestalten und neu zu entwickeln. „Orale Medizin und Immunkompetenz“, das Thema des Deutschen Zahnärztetags „Mein Kongress – online kompakt“ im November 2020 und des Schwerpunkthefts der Quintessenz Zahnmedizin 12/2020, hat er maßgeblich vorangetrieben.

Wie Dr. Haase ist auch Dr. Ammann Ende 2020 aus der Geschäftsführertätigkeit ausgeschieden, aber ebenso wie dieser bleibt er dem Verlag weiter für viele Projekte und als Berater verbunden. Einige Aufgaben wird er in die Hände der Mitarbeiter legen können, mit denen er in den vergangenen Jahren an vielen Projekten gearbeitet hat.

Hoffnung auf viele weitere kreative Jahre

„Alexander Ammann hat sehr viel und Wesentliches für den Verlag geleistet. Ich hoffe und wünsche ihm und uns, dass er auch die nächsten Jahre so aktiv sein kann, dass er meinem Sohn Christian, der jetzt Verleger und Geschäftsführer ist, und dem Verlag mit seinen Kontakten, Empfehlungen und Ideen weiter zur Seite stehen kann“, so Dr. Haases Wunsch.

Fragt man Alexander Ammann selbst, wie es ihm geht und was er tut, kommt oft ein „stets zu Diensten, immer im Einsatz“ – und dann (mindestens) eine neue Idee, ein Projekt, ein Gedanke, der geteilt und diskutiert werden will. Er ist ein Visionär, und er wird es immer bleiben.

 

Dr. Alexander Ammann und Christian W. Haase auf dem Global Summit 2017
Dr. Alexander Ammann und Christian W. Haase auf dem Global Summit 2017
Quintessenz

 

 

Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Past-Präsident der DGZMK, Dresden

Wer ist Alexander Ammann?

Wenn sich eine Person das Vermögen zuzuhören, eine unbändige wissenschaftliche Neugier, eine Ausdauer wie ein Marathonläufer in der Verfolgung interessanter Projekte, ein kindliches Vergnügen am Gelingen schlechthin, nicht nur der eigenen Unternehmungen, ein sensibles Gespür für Charakter und ein übermächtiges Herz für die Zahnmedizin auch über seine aktive Schaffensphase hinaus erhalten hat – und ich wage eine Prognose – auch weiterhin erhalten wird, dann ist dies Alexander Ammann.

Prof. Dr. Thomas Hoffmann
Prof. Dr. Thomas Hoffmann
„Der Mann spinnt“, „der ist ja abgehoben“, „der hat ja einen Spleen“ sind ebenfalls Beschreibungen, die man landläufig über Alexander Ammann hört.
Ja selbstverständlich, ohne diesen Spleen hätte es weder eine ansprechende Dokumentation zum 80 jährigen Jubiläum der „ARPA“ im Jahre 2004, noch eine solche einschließlich des gelungenen Festakts zum 150 jährigen Jubiläum der DGZMK in Berlin gegeben, suchten wir vergebens nach griffigen Logos fast aller zahnmedizinischen Fachgesellschaften, fände man Videoserien und Buch-/Filmprojekte wie die „Kommunikation der Zellen“ nirgendwo und der Deutsche Zahnärztetag – in diesem Jahr schmerzlich vermisst – hätte nicht diese Strahlkraft.
Jedoch Spleen allein reicht nicht, Engagement, Ausdauer, harte Arbeit, gute Freundschaften und anständiges Agieren lassen erst derartige Nachhaltigkeit entstehen.
Dass ich mit dem Aufgeführten nur eine Facette Alexander Ammanns Œuvre und dessen, was ihn auszeichnet, erfasst habe, sei mir bitte nachgesehen. Unser gemeinsamer, leider viel zu früh verstorbener Freund Wolfgang Bengel hätte dies weit vollständiger vermocht. Vielleicht eines noch: Zuverlässigkeit, Offenheit und Aufrichtigkeit bedürfen keiner Erwähnung, weil sie für ihn stille Voraussetzung bedeuten.
Lieber Alexander, die deutsche Zahnmedizin sowohl an der Hochschule als auch in der Praxis ist Dir zu großem Dank verpflichtet!

 

Dr. Michael Frank, Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen, Frankfurt (Main)

Ein unruhiger Geist – im positivsten Sinne

„Fertig“ ist ein Wort, dass auf Dr. Alexander Ammann nicht wirklich passt und in seinem Wortschatz auch keine allzu große Rolle spielen dürfte.
Jedem zur Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossenes Projekt folgt nur ein kurzer Moment des Innehaltens, um dann sofort wieder den Prozess kreativer Entfaltung, kontinuierlicher Verbesserung und der Entdeckung neuer Tätigkeitsfelder – am besten solcher, für die man sich in Windeseile neue Kenntnisse aneignen muss – zu starten. Seine exzellente Promotion in fortgeschrittenem Lebensalter ist nur eines von vielen Beispielen hierfür.

Dr. Michael Frank
Dr. Michael Frank
Foto: DGZMK/Spillner
Mit der ihm eigenen Mischung von Kreativität, Weitblick, Zuversicht, Humor und einem Verstand, für den es die Regel und nicht die Ausnahme ist, „out of the box“ zu denken, hat Alexander Ammann sehr viel bewegt und erreicht. Er war dabei seiner Zeit oftmals ein ganzes Stück voraus, was man sehr gut durch die Tatsache belegen kann, dass Alexander Ammann die Potentiale der neuen elektronischen Medien und Kommunikationswege schon zu einer Zeit erkannt hat, als das Gros der Menschen sich beim Buchstabieren des Wortes Computer noch vertan haben dürfte. Ihm, seinem Pioniergeist und seiner visionären Begabung, ist es zu verdanken, dass der Quintessenz-Verlag schon sehr früh über ein Konzept für digitale Medien und Lernkonzepte verfügte und damit sein Angebotsportfolio bereichern konnte.
Seit den Anfängen der 1990er-Jahre, zu Beginn als Fortbildungsreferent, später als Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen habe ich mit Alexander Ammann viele große Projekte realisiert und stets weiterentwickelt. Das am deutlichsten sichtbare Zeichen dieser guten Zusammenarbeit ist der Wissenschaftliche Kongress zum Deutschen Zahnärztetag. Der über Jahre hinweg konstante große Erfolg dieses Flaggschiffs zahnmedizinischer Fortbildung auf internationalem Top-Niveau hat ihn jedoch nie dazu gebracht, sich befriedigt zurückzulegen. Ihm war wichtig, den Kongress immer neu zu denken, mediale Konzepte zu integrieren und andere Interessentengruppen anzusprechen, ohne die bisherigen zu verlieren. Das Motto des Kongresses: „Wissen schafft Zukunft“ könnte auch gut zu Alexander Ammann selbst passen.
Man kann sich bei Alexander Ammann vieles vorstellen, aber keinen „Ruhestand“ im eigentlichen Sinne. Ein solcher wäre bei ihm eher eine Verlagerung des Wirkungskreises, aber kein Ende seines Wirkens. Man darf stets gespannt sein, welche Idee als nächstes in seinem unruhigen, wachen Geist aufkeimt. Ich bin dankbar, ihn nun schon über mehr als drei Jahrzehnte meinen sehr guten und stets zuverlässigen Freund nennen zu dürfen und hoffe, wir werden die Möglichkeit haben, noch viele Jahre gemeinsam kreative Projekte zu verwirklichen.

 

Prof. Dr. Dr. Bernd Stadlinger, Leitender Arzt und Leiter Dento-Maxillofaziale Radiologie, Poliklinik für Oralchirurgie, Universität Zürich

Lieber Alexander,

Seit vielen Jahren haben wir im Rahmen der Filmreihe „Cell-to-Cell Communication“ eine großartige Zusammenarbeit. Gerne denke ich an die erste Besprechung zu dem Filmprojekt auf einem EAO Kongress. Damals war nicht absehbar, dass aus einer Idee innerhalb von zehn Jahren sechs computeranimierte 3-D-Wissenschaftsfilme mit einer weltweiten Verbreitung entstehen.

Prof. Dr. Bernd Stadlinger bei der Filmpremiere auf dem Deutschen Zahnärztetag 2018
Prof. Dr. Bernd Stadlinger bei der Filmpremiere auf dem Deutschen Zahnärztetag 2018
Foto: DGZMK/Spillner
Während der Entstehung der Storyboards hast Du es stets verstanden, geistreich und mit Wortwitz harte akademische Dialoge zu entschärfen und lösungsorientiert Projekte erfolgreich umzusetzen. Hierbei wurden Dispute in Konsense verwandelt. Auch technische Probleme vor Filmpremieren konnten unkompliziert gelöst werden.
Du hast eine ansteckende Kreativität, der es zu verdanken ist, dass über 20 Autoren und Mitglieder der Advisory Boards aus über zehn Ländern zusammenarbeiten. Umso mehr freue ich mich auf die zukünftigen Filmprojekte.
Ein weiteres, sehr spannendes gemeinsames Projekt ist das Buch „Visual Biology in Oral Medicine“. Hierbei teilen wir die Faszination für die Aussagekraft von Bildern. Die zentrale Positionierung colorierter REM-Bilder ermöglicht es, zelluläre Funktionen anhand deren Morphologie zu erklären. Deine Idee, in diesem Projekt Experten aus der Grundlagenwissenschaft und erfahrene Kliniker zusammenzubringen, um dieses Buch zu schreiben, ist richtungsweisend. Dieser Brückenschlag unterstreicht die Wichtigkeit, biologische Prozesse im Hintergrund klinischer Behandlungen zu verstehen.
Man kann von Dir lernen, scheinbar unlösbare Aufgaben mit Humor und Verstand zu lösen und bei Problemen stets das Ziel im Auge zu behalten. Ich freue mich auf zukünftige Projekte!

 

Der Beitrag wurde am 17. Februar 2021 um Informationen zu den Projekten mit Telekom und WHO und den G8-Gipfel aktualisiert. -Red.

Menschen Aus dem Verlag Nachrichten Deutscher Zahnärztetag

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
22. nov 2024

Prof. Gerhard Schmalz ist Brandenburgs erster Zahnmedizin-Professor

Aus Leipzig an die MHB Theodor Fontane gewechselt – der Region schon länger verbunden
21. nov 2024

Hunger ist Kopfsache

Wie Körper und Gehirn sich in Sachen Ernährung absprechen und welche Folgen das hat
21. nov 2024

Vom regionalen Depot zum überregionalen Familienunternehmen

Jürgen Richter tritt nach 56 Jahren von der Geschäftsleitung bei „GERL.“ zurück
20. nov 2024

„Wenn ich das kann, können andere das auch“

ZTM Hanna Raffel zu Gast in Folge #45 von „Dental Lab Inside – der Zahntechnik-Podcast“
20. nov 2024

Rauchstopp: Wenn nicht jetzt – wann dann?

BZgA informiert zum Welt-COPD-Tag am 20. November
19. nov 2024

Neuartige Kariostatika für langfristigen Zahnerhalt

Millerpreis für herausragende Forschung in der Zahnmedizin geht nach Regensburg
19. nov 2024

Ärzte ohne Grenzen geben bei Voco Einblicke in ihre Arbeit

Dentalhersteller spendet auch in diesem Jahr 20.000 Euro an die Hilfsorganisation
15. nov 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention