Die Mundgesundheit von Kindern und auch jüngeren Erwachsenen hat sich in Ost- und Westdeutschland in den vergangenen 25 Jahren kontinuierlich verbessert und angeglichen. Auf dieses Ergebnis der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) weisen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und Bundeszahnärztekammer (BZÄK) anlässlich des morgigen Tags der Deutschen Einheit (3. Oktober) hin.
„Deutschland ist in Sachen Mundgesundheit schon lange wiedervereinigt. So unterscheiden sich die Daten zu Kariesfreiheit und Karieserfahrung bei Kindern in den alten und neuen Ländern heute nur noch geringfügig. Bei Erwachsenen zeigt sich eine klare Angleichung bei der verminderten Karieserfahrung und bei der sinkenden Zahl fehlender Zähne. Auch das Bild bei der zahnprothetischen Versorgung ist annähernd gleich. Diese Ergebnisse freuen uns Zahnärzte natürlich, zeigen sie doch, dass wir unseren Job gut gemacht haben. Die deutsche Einheit ist auch bei der Mundgesundheit längst eine echte Erfolgsgeschichte“, sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV.
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK: „Gerade der so wesentliche Bereich der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen zeigt, wie unterschiedliche Betreuungssysteme in Ost und West zusammenwachsen. Durch die engagierte Arbeit der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Ost und West kam es zu einer weitgehenden Angleichung bei der Karieslast. Aber vor allem zu einer immensen Kariesreduktion, bei der wir heute international führend sind. Dies ist ein starker Beleg dafür, wie ein auf Früherkennung sowie Gruppen- und Individualprophylaxe ausgerichtetes Gesundheitssystem dazu beiträgt, die Gesundheit nachhaltig zu verbessern.“
Hintergrund – Entwicklung der Mundgesundheit in Ost und West
Seit den ersten beiden DMS-Studien 1989 und 1992 ist es aufgrund der Wiedervereinigung zu tiefgreifenden Veränderungen der wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Situation in den neuen Ländern, aber auch in Westdeutschland gekommen. Mit der Einführung der Individual- und Gruppenprophylaxe für Kinder und Jugendliche sowie durch die breitere Verfügbarkeit von Fluoriden in den Zahnpasten ging ein dramatischer Rückgang bei den Karieserkrankungen einher. Dieser hat sich 1997 in der Dritten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS III) sowohl bei der Karieserfahrung als auch beim Anteil kariesfreier Gebisse gezeigt – und zwar in West- und Ostdeutschland. Die völlige Neuausrichtung der medizinischen Versorgung in den neuen Ländern könnte dafür ein Grund sein. War bei der DMS III im Jahr 1997 noch festzustellen, dass die Mundgesundheit noch nicht unmittelbar auf einen Ost-/West-Angleich zusteuerte, zeigte sich dieser Trend dann umso stärker ab der Jahrtausendwende.
Hintergrund – Die DMS V
Die DMS V beschreibt repräsentativ die Mundgesundheit der gesamten Bevölkerung in Deutschland. Sozialwissenschaftlich befragt und zahnmedizinisch untersucht wurden mehr als 4.600 Menschen an 90 Standorten. Für die Studie wurden neben klinischen Daten auch umfangreiche soziodemografische und verhaltensbezogene Einflüsse berücksichtigt. Weitere Informationen zur DMS V können auf den Websites von KZBV (www.kzbv.de/DMS) und BZÄK (www.bzaek.de/DMS) abgerufen werden. Die vollständige Studie ist im E-Shop des Deutschen Ärzteverlages unter http://shop.aerzteverlag.de erhältlich.