0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1866 Views

Kulzer bietet Fortbildungen an – Kurs mit Prof. Thorsten Auschill im April in Bonn verband Wissenschaft und Praxis

Um Behandlungsfehler zu vermeiden, wird es für Zahnärzte immer wichtiger, neue wissenschaftliche Erkenntnisse so bald wie möglich in den praktischen Alltag und in die tägliche Patientenversorgung zu integrieren. Im Maritim Hotel in Bonn legte Prof. Thorsten Auschill, MBA und leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Marburg, Anfang April 2019 die Grundlage dafür: In einer Fortbildung von Kulzer gab er den Teilnehmern einen Überblick über die aktuellen Standpunkte zu Parodontitis und Periimplantitis.

Die Anzahl von Patienten mit Parodontalerkrankungen ist hoch – damit steigt auch die Notwendigkeit, Therapieansätze und antibakterielle Begleittherapien, wie zum Beispiel den Einsatz von lokaler und systemischer Antibiose, weiterzuentwickeln. Vor diesem Hintergrund ist eine regelmäßige Wissensauffrischung für Zahnärzte empfehlenswert, um die eigenen Patienten optimal zu versorgen und Behandlungsfehler zu vermeiden. Allein 2017 untersuchte die Techniker Krankenkasse 921 Verdachtsfälle von inkorrekten Behandlungen in der Zahnmedizin. Das Resultat: Bei etwa jedem dritten Fall erhärtete sich im Lauf der späteren Überprüfung der Hinweis auf einen Behandlungsfehler. Um es bei Parodontitis und Periimplantitis gar nicht erst soweit kommen zu lassen, gab Referent Auschill den Teilnehmern ein praxisfähiges Gesamtkonzept an die Hand, mit dem sie diese Erkrankungen erfolgreich diagnostizieren und therapieren können: Dabei erläuterte der Referent zum einen, wie sich die neue Nomenklatur der PA-Erkrankungen wie auch die aktuellsten S3-Leitlinien in ein systematisches PA-Konzept integrieren lassen. Zum anderen gab er anhand vieler praktischer Behandlungsbeispiele Tipps für eine erfolgreiche Diagnostik, Behandlung und Nachsorge.

Zeitgemäße Neudefinition der Begrifflichkeiten

„Meist werden Parodontitis und Periimplantitis getrennt voneinander behandelt. Dies ist nicht mehr zeitgemäß, denn was sie beide eint, ist der Halteapparat – unabhängig davon, ob dieser einen Zahn oder ein Implantat hält“, sagte Auschill. Das zeige sich auch bei genauerer Betrachtung der Bakterienflora. Bei Parodontitis und Periimplantitis ähnelten sich diese sehr. Bei aller Ähnlichkeit erläuterte der Referent jedoch auch einige Unterschiede: Das Parodont verfüge über eine Art Abwehrmechanismus, periimplantäres Gewebe eher nicht. Dies verdeutlichen auch Studienergebnisse, die zeigen, dass periimplantäres Gewebe mehr aktive Matrix-Metalloproteinase-8 (aMMP-8) ausschüttet.

Praxisnahe Tipps für die Umsetzung

Dennoch sind Parodontitis und Periimplantitis chronische Erkrankungen – Heilung schwierig. „Deshalb ist das Ziel einer Therapie, keine oder zumindest behandelbare Taschen zu erhalten und die Zähne durch ein engmaschiges Recall-System (UPT) langfristig zu stabilisieren. Von behandelbaren Taschen in der Parodontologie sprechen wir bei einer Sondierungstiefe von etwa vier bis fünf Millimetern“, so der Referent. Seine praktischen Tipps, um dieses Ziel zu erreichen:

  • Am Anfang einer jeden Behandlung sind eine umfangreiche Anamnese dentale sowie parodontale Diagnostik unerlässlich, um etwaige Schwierigkeiten für die Therapie zu erkennen. Ein Beispiel: Manche Beta-Blocker, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen werden, führen zu erhöhten Sondierungstiefen über die Bildung von Gingivahyperplasien.
  • Mundduschen sind für Parodontitis-Patienten bedingt empfehlenswert, weil unter Umständen mehr Speisereste und Bakterien in die Taschen hineingedrückt werden können.
  • Für das Scaling und Root Planing hat sich eine Kombination aus maschineller und manueller Instrumentierung bewährt.
  • Studien zeigen: Lokale Antibiotika können eine sinnvolle adjuvante Maßnahme sein, wenn sie korrekt appliziert werden. Auschills Tipp: Die Tasche immer von unten nach oben auffüllen.

Zu Beginn betonte Auschill, dass es ihm bei der Veranstaltung vor allem um die Vermittlung von Konzepten und Methoden gehe, die in der Praxis gut anwendbar sind. Am Ende konnten die Zuhörer das bestätigen. Dr. med. dent. Ludwik Broll aus Bonn resümierte: „Ich fand besonders gut, dass akademische Inhalte vermittelt wurden, die mit praxisnahen und einfach umzusetzenden Empfehlungen unterfüttert wurden.“ Dr. med. dent. Andrea Tarau stimmte dem zu: „Mir hat die Fortbildung sehr geholfen. Ich habe das Gefühl, dass der Referent nicht nur gut behandelt, sondern er kann sein Wissen auch sehr gut vermitteln.“

Weitere Fortbildungen, darunter auch die Veranstaltung mit Prof. Dr. Auschill, können Interessierte unter www.kulzer.de/zahnarztfortbildungen einsehen und buchen, darunter auch die nächsten der Termine aus der Reihe zu Parodontitis und Periimplantitis:
• Mittwoch, den 21. August 2019 in Berlin
• Mittwoch, den 25. September 2019 in Leipzig
• Mittwoch, den 6. November 2019 in Hagen


Titelbild: travelview/shutterstock.com

Reference: Kulzer Parodontologie Zahnmedizin Fortbildung aktuell

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
3. Jun 2025

Die PZR nach der GOZ-Nr. 1040 ist nur ein kleiner Teil des Ganzen

Wege zur wirtschaftlichen Abrechnung von Prophylaxeleistungen
27. May 2025

„Antiseptika helfen effektiv bei der Bekämpfung von Zahnfleischentzündungen und Biofilmbildung“

Prof. Paula Matesanz. Madrid, über den Einsatz von Mundspüllösungen und die globale Initiative „Principles for Oral Health“
26. May 2025

Paro-Therapie: Seit 25 Jahren lässt sich mehr tun

Antibiotikafreier CHX-Chip PerioChip hat sich seit Jahrzehnten bewährt
20. May 2025

Kontinuität und Erneuerung: Prof. Beikler übernimmt Präsidentenamt

DG Paro wählt neuen Vorstand – Patientenwissen verbessern, Nachwuchs und Verbindung Praxis-Wissenschaft fördern
20. May 2025

Das Beste aus mehreren Welten: Der Mensch und seine Mikrobiome

EFP-AAP-Joint-Session auf der Europerio11 befasste sich mit der Mikrobiomforschung und Erkenntnissen für die Parodontologie
16. May 2025

Wie Patienten ihre Parodontalerkrankung erleben

EuroPerio11: Patientenbeteiligung zur Verbesserung der Parodontalversorgung: die Sicht der Patienten auf deer EuroPerio11
16. May 2025

Wichtigste Botschaft: „Retten Sie den Zahn, wenn möglich!“

Aktuelle Langzeitstudie belegt langfristige Vorteile der Zahnerhaltung durch parodontale Regeneration – Neues von der EuroPerio in Wien
15. May 2025

Künstliche Intelligenz verändert auch die Parodontologie

Intelligentere Diagnose, Präzisionsbehandlung und Ausbildung der nächsten Generation sind Themen der EuroPerio11