Der Konsum einer nikotinhaltigen E-Zigarette führte in einer aktuellen Studie in Vascular Medicine zum vorübergehenden Anstieg von systolischem Blutdruck und Herzfrequenz, die länger anhielten als nach dem Rauchen einer konventionellen Zigarette, so eine Meldung im Ärzteblatt vom 10. Juli 2018. Die Forscher befürchten, dass der regelmäßige Konsum von E-Zigaretten Herz und Kreislauf auf Dauer in ähnlicher Weise schaden könnte wie Tabakrauchen.
E-Zigaretten gelten als gesundheitlich nicht so bedenklich, da sie keinen Tabak verbrennen und die Lungen nicht den zahllosen im Rauch enthaltenen Karzinogenen aussetzen. Dies mag für die Gefahr von Krebserkrankungen zutreffen. Raucher haben jedoch auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nicht (allein) mit den Schadstoffen im Rauch, sondern auch mit Nikotin in Verbindung gebracht werden. Die Zufuhr von Nikotin ist jedoch für die meisten Menschen die Motivation für den Griff zur E-Zigarette.
Randomisierte Crossover-Studie
Klaas Franzen vom Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein hat die Auswirkungen von E-Zigaretten und konventionellen Zigaretten in einer randomisierten Crossover-Studie untersucht. Die 15 gesunden Probanden wurden auf drei Gruppen verteilt, in denen sie den Rauch einer konventionellen Zigarette oder den Dampf einer E-Zigarette inhalierten. Die E-Zigaretten enthielten in einer Gruppe 24 mg/ml Nikotin, in der anderen Gruppe waren sie nikotinfrei.
Wie erwartet, kam es nach dem Rauchen der konventionellen Zigaretten zu einem Anstieg des systolischen Blutdrucks, der mehr als 15 Minuten anhielt. Doch auch das Nikotin in der E-Zigarette verfehlte seine Wirkung nicht. Es kam ebenfalls zu einem Anstieg des systolischen Blutdrucks, der sogar mehr als 45 Minuten anhielt, während die nikotinfreie E-Zigarette keine Auswirkung auf den Blutdruck hatte.