GasteditorialPages 111-114, Language: GermanDietschi, DidierEin Update zur Diagnostik und BehandlungPages 116-127, Language: GermanVailati, Francesca / Belser, UrsVon den zahlreichen, für pathologischen Zahnverschleiß ursächlichen Faktoren sind Erosion und mechanische Überlastung die wichtigsten. Zahnärzte sollten vor allem bei Schäden an den Inzisalkanten zu einer korrekten Differenzialdiagnostik in der Lage sein. Der vorliegende Artikel liefert eine praktische Anleitung für die Analyse des Anteils von Erosion und Überlastung bei der Schädigung der Frontzähne, um im Gespräch mit den Patienten den Zeitpunkt der Therapie und die zu erwartende Lebensdauer der Restaurationen besser begründen zu können. Außerdem werden Funktionskonflikte im Frontzahnbereich und die Entwicklung des betroffenen Gebisses bei übermäßiger Kaumuskelaktivierung diskutiert.
Keywords: Funktionskonflikt, Bruxismus, Erosion, explosive Entwicklung, Gnathologie, implosive Entwicklung, Überlastung, Prothetik, restaurative Zahnmedizin, Zahnverschleiß
Pages 128-143, Language: GermanDietschi, DidierNeue Ansätze zur Behandlung leichter und moderater Fälle mit biomechanischer und ursachenorientierter StrategiePathologischer Zahnverschleiß ist ein häufiges Problem, an dem mehrere Prozesse beteiligt sind, deren Zusammenwirken zu rasch fortschreitendem, schweren Hartsubstanzverlust führen kann, wenn keine Prävention erfolgt. Erosionen der Zähne können durch einseitige Ernährung sowie verschiedene Krankheiten und Medikamente bedingt sein, die mit saurem Aufstoßen einhergehen oder die Speichelzusammensetzung und -fließrate beeinflussen. Attritionen werden durch heute weit verbreitete Parafunktionen verursacht (Wach- und Schlafbruxismus). Aufgrund der kombinierten biologischen, funktionellen und ästhetischen Folgen von Zahnverschleiß wird es immer wichtiger, frühe Anzeichen zu erkennen, sodass geeignete Präventions- oder, im weiteren Verlauf, interzeptiv-restaurative Maßnahmen ergriffen werden können. Inzwischen sind ultrakonservative adhäsive Restaurationstechniken als Schlüsselelement der Behandlung von moderatem und sogar schwerem Zahnverschleiß anerkannt. Grundlagen einer zeitgemäßen Behandlungsstrategie für Erosionen und Attritionen sind, wie in diesem Artikel gezeigt, eine detaillierte, spezifisch ursachenorientierte Behandlungsplanung unter Berücksichtigung des biomechanischen Zustands aller zu behandelnden Zähne sowie die Kontrolle der Verschleißmechanismen und Risikofaktoren, sofern möglich.
Keywords: Abrasion, Attrition, Erosion, interzeptive Behandlung, minimalinvasive Restaurationen, No-Prep-Behandlung, Zahnverschleiß
Pages 144-164, Language: GermanMainjot, AméliePolymerinfiltrierte Keramiknetzwerke (Polymer-Infiltrated Ceramic Network, PICN), häufig auch als Hybridkeramik bezeichnet, bilden eine eigene Materialklasse und stellen Verbundmaterialien aus Glaskeramik und einem Polymer dar. Das einzige am Markt verfügbare PICN-Material, Vita Enamic, kann auf mehr als ein Jahrzehnt praktischer Anwendung und wissenschaftlicher Dokumentation zurückblicken. Es nimmt eine Zwischenstellung zwischen reiner Keramik und CAD/CAM- bzw. direkten Kompositen ein und verstärkt deren Vorteile, während es die Nachteile minimiert, insbesondere im Rahmen der Behandlung von schwerem Zahnverschleiß. PICN haben Eigenschaften die natürliche Zahnhartsubstanz eng nachahmen, vor allem ihre Verschleißbeständigkeit und Steifigkeit. Das Polymer verbessert die Fähigkeit, okklusale Belastungen zu dämpfen. Die Einführung von PICN hat die Entwicklung der One-Step-No-Prep-Technik für schweren Zahnverschleiß ermöglicht. Dieser nichtinvasive, unkomplizierte Behandlungsansatz ist eine kostengünstige Alternative zu klassischen indirekten Techniken. Der vorliegende Artikel diskutiert die Eigenschaften von PICN im Vergleich mit anderen zur Zahnverschleißbehandlung eingesetzten Materialien. Die One-Step-No-Prep-Technik wird in ihrer Anwendung bei schwerem generalisiertem Zahnverschleiß sowie – unterstützt durch kieferorthopädische Maßnahmen, d. h. in Weiterentwicklung des Dahl-Konzeptes – bei lokalisiertem Zahnverschleiß an klinischen Beispielfällen illustriert. Zudem werden die klinischen und wissenschaftlichen Grundlagen für die Verwendung von PICN für diese Technik diskutiert, und die hervorragenden Ergebnisse unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet. Der Artikel diskutiert auch die Schwächen von PICN, wie die Neigung zu Abplatzungen an dünnen okklusalen Kanten von Seitenzahnrestaurationen und die, verglichen mit reinen Keramiken, schlechtere okklusale Glanzhaltung. Diese Nachteile wirken sich nicht auf die Patientenzufriedenheit aus, sollten aber verbessert werden. Trotz Einschränkungen können PICN als hervorragend geeignetes Material für die nichtinvasive Behandlung von Zahnverschleiß gelten.
Keywords: CAD/CAM, Komposit, Dahl-Prinzip, minimalinvasive Zahnmedizin, Okklusion, Kieferorthopädie
Pages 166-185, Language: GermanBonnet, Clarisse / Franchini, Leonardo / Rocca, Giovanni Tommaso / Saratti, Carlo MassimoZeitgemäße Ansätze für die Gesamtrehabilitation im abgenutzten Gebiss legen großen Wert auf die Verwendung minimalinvasiver und adhäsiver Techniken, insbesondere wenn jüngere Patienten oder interzeptive Fälle behandelt werden. Inzwischen gelten CAD/CAM-Komposite als günstige Materialoption für solche Behandlungen, da sie einen guten Ausgleich zwischen funktioneller Wiederherstellung und ästhetischer Verbesserung bieten. Sie fügen sich unauffällig in die natürliche Bezahnung ein, liefern neben ansprechenden ästhetischen Ergebnissen Restaurationen mit hoher Lebensdauer und nutzen die Vorteile der Adhäsivtechnik. Schließlich sind CAD/CAM-Komposite auch kostengünstiger als ihre keramischen Gegenstücke, was sie zu einer guten Wahl für umfangreiche Rehabilitationen macht. Der vorliegende Beitrag analysiert die Gründe für die Verwendung von CAD/CAM-Kompositen bei minimalinvasiven Gesamtrehabilitationen. Darüber hinaus werden Langzeitergebnisse bereits publizierter Fälle (8 Jahre bzw. 4 Jahre Nachbeobachtung) gezeigt und ein neuer Behandlungsfall, in dem ein volldigitaler Workflow genutzt wurde, Schritt für Schritt vorgestellt. CAD/CAM-Komposite bieten zahlreiche Vorteile, zu denen neben der effizienten und präzisen Verarbeitung auch die gute Reparierbarkeit sowie die Möglichkeit zählen, sehr dünne Schichten ohne Beeinträchtigung der Festigkeit zu fräsen. Für additive Restaurationen sind diese Komposite als Material der Wahl zu betrachten, da sie eine Präparation nahezu oder vollständig überflüssig machen. Allerdings können natürliche Unterschnitte an den abgenutzten Zähnen Probleme verursachen, weshalb die Restaurationen sorgfältig geplant werden müssen. Studiendaten belegen inzwischen, dass CAD/CAM-Komposite eine valide, leistungsfähige Option darstellen, um hervorragende funktionelle und ästhetische Resultate zu erreichen.
Keywords: CAD/CAM-Komposit, digitale Zahnmedizin, restaurative Zahnmedizin, Zahnverschleiß
Pages 186-206, Language: GermanEdelhoff, Daniel / Prandtner, Otto / Schweiger, Josef / Schubert, Oliver / Ahlers, M. OliverSchwerer pathologischer Zahnverschleiß wird weltweit als zunehmendes Problem wahrgenommen, da immer mehr Evidenz die mit erosiver, attritiver und abrasiver Zerstörung der Zahnhartsubstanzen verbundenen Risiken deutlich macht. Die Form verschleißbedingter Defekte unterscheidet sich von der Form kariöser Läsionen. Moderne Bewertungssysteme bieten Instrumente für eine detaillierte quantitative und ätiologische Klassifikation von Zahnverschleiß. In Entsprechung hierzu haben sich in den letzten Jahrzehnten auch wesentlich differenziertere restaurative Behandlungskonzepte herausgebildet. Für kleinere Defekte und jüngere Patienten werden direkte Kompositrestaurationen bevorzugt, die kostengünstiger sind und ein minimalinvasives Vorgehen ermöglichen. Dem gegenüber bieten indirekte Restaurationen, z. B. aus Glaskeramiken, bessere ästhetische Möglichkeiten und mehr Kontrolle über die Restaurationsformen, weshalb sich mit ihnen zuverlässiger eine physiologische statische und dynamische Okklusion realisieren lässt. Die Behandlungsplanung erfolgt dreidimensional mithilfe eines Wax-ups, das als Orientierungshilfe für die Präparation der Zähne dient und somit ein besonders schonendes Vorgehen bei der Entfernung gesunder Zahnhartsubstanz unterstützt. Zum Substanzerhalt der zu restaurierenden Zähne tragen zudem neu eingeführte Präparationsdesigns nicht unwesentlich bei. Dieser Beitrag beschreibt die Prinzipien eines minimalinvasiven Behandlungskonzepts für die Rehabilitation von Verschleißgebissen, das aus hochfester Silikatglaskeramik hergestellte Vollveneers auf den Front- und Okklusionsonlays auf den Seitenzähnen verwendet. Zusätzlich werden aktuelle Daten zur wissenschaftlichen Evaluation dieses Konzept geliefert und ein Fall aus der Praxis vorgestellt.
Keywords: Komplexe Rehabilitation, diagnostisches Wax-up, Vollveneer, Glaskeramik, Münchner Schienenkonzept, Okklusionsonlay, Präparationstechnik
Pages 208-227, Language: GermanReuss, Jose Manuel / Reuss, Debora / Peláez Rico, Jesús / Suárez Garcia, María Jesús / Rodriguez-Vilaboa, Beatriz / Rodriguez-Vilaboa, DeboraZahnverschleiß ist eine komplexe, multifaktorielle klinische Entität, bei deren Behandlung minimalinvasive Ansätze die erste Wahl sein sollten, um die geschädigte Zahnhartsubstanz möglichst langfristig zu erhalten. Zahnverschleißpatienten sollten umfassend untersucht und evaluiert werden, ihre Behandlung erfordert eine detaillierte Planung mit Schwerpunkt auf der Wiederherstellung der Okklusion. Dieser Planung müssen die an der Behandlung beteiligten Spezialisten folgen. Der Hartsubstanzverlust findet in allen drei Raumdimensionen statt, weshalb auch bei der Wiederherstellung diese drei Dimensionen zu berücksichtigen sind. Ein vom gesamten Gesicht ausgehender Ansatz – möglich vor allem dank der Einführung dentaler Gesichtsscanner – sorgt für ein Behandlungsergebnis, das der ursprünglichen Planung und damit den Erwartungen des Patienten noch enger entspricht. Zudem schützt er vor Störungen des Behandlungsablaufs, wie sie die interdisziplinäre Behandlung durch verschiedene Spezialisten mit sich bringen kann. Die Integration eines Gesichtsscanners in den Workflow einer komplexen interdisziplinären Behandlung verbessert zudem die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Praxis und Labor und erleichtert die Entscheidungsfindung im Behandlungsteam.
Keywords: digitale Zahnmedizin, Gesichtsscan, Prothetik, restaurative Zahnmedizin, Zahnverschleiß
Social MediaPages 228, Language: GermanIoannidis, AlexisSocial MediaPages 229, Language: GermanRey, FerndandoPages 231-242, Language: GermanDGÄZ