Pages 186-206, Language: GermanEdelhoff, Daniel / Prandtner, Otto / Schweiger, Josef / Schubert, Oliver / Ahlers, M. OliverSchwerer pathologischer Zahnverschleiß wird weltweit als zunehmendes Problem wahrgenommen, da immer mehr Evidenz die mit erosiver, attritiver und abrasiver Zerstörung der Zahnhartsubstanzen verbundenen Risiken deutlich macht. Die Form verschleißbedingter Defekte unterscheidet sich von der Form kariöser Läsionen. Moderne Bewertungssysteme bieten Instrumente für eine detaillierte quantitative und ätiologische Klassifikation von Zahnverschleiß. In Entsprechung hierzu haben sich in den letzten Jahrzehnten auch wesentlich differenziertere restaurative Behandlungskonzepte herausgebildet. Für kleinere Defekte und jüngere Patienten werden direkte Kompositrestaurationen bevorzugt, die kostengünstiger sind und ein minimalinvasives Vorgehen ermöglichen. Dem gegenüber bieten indirekte Restaurationen, z. B. aus Glaskeramiken, bessere ästhetische Möglichkeiten und mehr Kontrolle über die Restaurationsformen, weshalb sich mit ihnen zuverlässiger eine physiologische statische und dynamische Okklusion realisieren lässt. Die Behandlungsplanung erfolgt dreidimensional mithilfe eines Wax-ups, das als Orientierungshilfe für die Präparation der Zähne dient und somit ein besonders schonendes Vorgehen bei der Entfernung gesunder Zahnhartsubstanz unterstützt. Zum Substanzerhalt der zu restaurierenden Zähne tragen zudem neu eingeführte Präparationsdesigns nicht unwesentlich bei. Dieser Beitrag beschreibt die Prinzipien eines minimalinvasiven Behandlungskonzepts für die Rehabilitation von Verschleißgebissen, das aus hochfester Silikatglaskeramik hergestellte Vollveneers auf den Front- und Okklusionsonlays auf den Seitenzähnen verwendet. Zusätzlich werden aktuelle Daten zur wissenschaftlichen Evaluation dieses Konzept geliefert und ein Fall aus der Praxis vorgestellt.
Keywords: Komplexe Rehabilitation, diagnostisches Wax-up, Vollveneer, Glaskeramik, Münchner Schienenkonzept, Okklusionsonlay, Präparationstechnik