Seiten: 11-24, Sprache: DeutschKinzinger, Gero/Wehrbein, Heinrich/Diedrich, PeterMethodik und drei vergleichende PatientenberichteDie gezeigten Behandlungsbeispiele mit verschiedenen, speziell für die Behandlung von Erwachsenen modifizierten Pendulum-Apparaturen verdeutlichen, dass eine weitgehend körperliche Distalführung aller Molaren möglich ist. Eine konsekutive Bewegung der Molaren ist trotz der längeren Behandlungsdauer gegenüber einer gleichzeitigen Distalführung vorzuziehen. Die Insertion eines Gaumenimplantates ermöglicht nicht nur während der Behandlung mit einer Pendulum-Apparatur eine stationäre Verankerung, sondern auch während der anschließenden Retraktion der Schneidezähne. Zudem hat dieses Vorgehen den Vorteil, dass okklusale Auflagen als Verankerung an den Prämolaren entfallen können, diese Zähne also leichter zu pflegen sind und darüber hinaus spontan nach distal wandern.
Schlagwörter: Erwachsenenbehandlung, Pendulum-Apparaturen, Palatinalbogen, Lingualbogen, Implantatverankerung
Seiten: 27-34, Sprache: DeutschGedrange, Tomasz/Harzer, WinfriedDie Distal-Jet-Apparatur ist ein effektives und zuverlässiges Gerät, um Molaren im Oberkiefer körperlich nach distal zu bewegen. Auf diesem Wege lassen sich Lücken im Seitenzahnbereich öffnen und dentoalveolär bedingte ein- oder beidseitig distale Verzahnungen korrigieren. Hauptvorteile der Distal-Jet-Apparatur sind deren einfache Herstellung, die minimale Abhängigkeit von der Patientenmitarbeit, die leichte Kontrolle und Aktivierung des Gerätes sowie die sehr gute Patientenakzeptanz.
Schlagwörter: Distal-Jet-Apparatur, Distalbewegung von Molaren, intraorale Verankerung
Seiten: 37-43, Sprache: DeutschPaul, Ina/Krey, Karl-Friedrich/Hierl, Thomas/Dannhauer, Karl-HeinzZwei PatientenbeispieleFür Patienten mit Mittelgesichtshypoplasien stellt die Distraktionsosteogenese eine wertvolle Therapiealternative dar. Das extraorale Gerät erlaubt eine bessere Kontrolle der Distraktionsvektoren, die mittels eines zusätzlichen Gesichtsbogens weiter optimiert werden können. Wie die vorgestellten Patienten zeigen, wird eine günstige Konfiguration des Weichgewebsprofils erreicht, während gleichzeitig die morphologischen Voraussetzungen für ein physiologisches Funktionsmuster geschaffen werden. Die gute Weichteilremodellation aufgrund der schrittweisen Protraktion des Mittelgesichts verbessert die Stabilität der Behandlungsergebnisse erheblich.
Schlagwörter: Distraktionsosteogenese, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Gaumenspalten, Mittelgesichtshypoplasie
Seiten: 45-54, Sprache: DeutschMiethke, Rainer-Reginald/Lemke, UtaIn der vorliegenden Studie wurde untersucht, welche morphologischen Charakteristika am häufigsten einer Angle-Klasse II,1 zugrunde liegen. Für die Untersuchung standen die Anfangsmodelle und die dazugehörigen Fernröntgenseitenaufnahmen von 122 Patienten (54 Mädchen, 68 Jungen) im Alter von 7 bis 12 Jahren zur Verfügung. Die Fernröntgenseitenbildanalyse umfasste 12 Winkel, Strecken und Proportionen, die über die sagittalen, vertikalen und dentalen Komponenten der jeweils vorliegenden Angle-Klasse II,1 Auskunft geben sollten. Es zeigte sich, dass 1. eine Angle-Klasse II,1 durch zahlreiche unterschiedliche skelettale und dentale Merkmale gekennzeichnet ist. Insgesamt fanden sich 29 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten für die Position des Ober- und Unterkiefers (pro-, ortho-, retrognath), die Stellung der Schneidezähne in beiden Kiefern (normal, pro-, retrokliniert) und den vertikalen Gesichtsschädelaufbau (brachy-, ortho-, dolichofazial); 2. der Oberkiefer meist orthognath in den Gesichtsschädel eingebaut war. Nur 11 % der Probanden ließen einen prognathen Oberkiefer erkennen; 3. eine mandibuläre Retrognathie das Hauptcharakteristikum einer Angle-Klasse II,1 darstellt. Alle Variablen der Unterkieferposition waren im Durchschnitt deutlich kleiner als die entsprechenden Mittelwerte für Individuen mit einer Angle-Klasse I. Der SNB-Winkel war bei 57 % der Probanden kleiner als 75°; 4. die Werte der interbasalen Diskrepanz einer großen Streuung unterlagen (ANB: Min = 0,2°, Max = 10,1°), so dass nach dem Kriterium dieser Untersuchung 56 % der Probanden skelettal einen Neutralbiss und 43 % skelettal einen Distalbiss aufwiesen; ein Patient war skelettal sogar durch einen Mesialbiss gekennzeichnet; 5. gehäuft ein eher dolichofazialer Gesichtsschädelaufbau auftrat. 16 % der Probanden zeigten einen ML/NSL-Winkel größer als 40°, und 70 % der Probanden hatten eine vergrößerte Untergesichtshöhe; 6. sich in beiden Kiefern eine deutliche Protrusion der Schneidezähne nachweisen ließ (in 75 % Is/NL > 116°; in 55 % Ii/ML > 99°).
Schlagwörter: Angle-Klasse II, 1, Gesichtsschädelaufbau, mandibuläre Retrognathie, maxilläre Prognathie, Fernröntgenseitenbildanalyse
Seiten: 55-62, Sprache: DeutschTränkmann, JoachimZiel dieser Untersuchung war es, den therapeutischen Zusammenhang zwischen orofazialen Dyskinesien und Dysgnathien zu prüfen. Dazu wurden Probanden nachuntersucht, die entweder vor oder während einer kieferorthopädischen Therapie myofunktionell behandelt wurden. Diese myofunktionelle Behandlung erfolgte nach dem Hannoveraner Konzept. Es zeigte sich, dass eine myofunktionelle Therapie vor der apparativen Kieferorthopädie im Hinblick auf das Erreichen eines zwanglosen Lippenschlusses und eines somatischen Schluckens sehr erfolgreich, hingegen bezüglich einer physiologischen S-Lautbildung weniger erfolgreich ist. Ein normaler Lippenschluss konnte bei 100 % der Patienten mit einer Angle-Klasse I, einer Angle-Klasse II,2 und einer Angle-Klasse III sowie bei 67 % mit einer Angle-Klasse II,1 erzielt werden. Ein somatisches Schlucken konnte bei 77 % der Patienten mit einer Angle-Klasse I, bei 85 % mit einer Angle-Klasse II,1 und bei 50 % mit einer Angle-Klasse II,2 erreicht werden; bei dem einzigen Patienten mit einer Angle-Klasse III verblieb das viszerale Schlucken. Für eine physiologische S-Lautbildung betrug die Erfolgsrate bei den Patienten mit einer Angle-Klasse I 36 % und bei denen mit einer Angle-Klasse II,1 50 %, wohingegen bei denen mit einer Angle-Klasse II,2 und dem einzigen Angle-Klasse III-Patienten kein Erfolg festzustellen war. Während der vertikale Schneidezahnüberbiss unter myofunktioneller Therapie zunahm, veränderten sich alle übrigen morphologischen Merkmale nicht statistisch nachweisbar. Der Therapieerfolg während der apparativen Kieferorthopädie konnte nicht anhand der eingetretenen Formveränderung erfasst werden, da myofunktionelle und apparative Wirkung nicht zu trennen sind. Es wurde aber mit Hilfe von metrisch ausgewerteten Palatogrammen erkannt, dass es zu einer deutlichen Besserung des Leerschluckens gekommen war, während sich das Aussprechen des S-Lautes nur geringfügig besserte. Dabei ließ sich insgesamt keine Abhängigkeit von der Angle-Klassifikation feststellen.
Schlagwörter: Dyskinesien, Dysgnathien, myofunktionelle Therapie, Palatogramme, Behandlungseffektivität
Seiten: 63-68, Sprache: DeutschLisson, Jörg Alexander/Massow, Christina Helene von/Tränkmann, JoachimZiel: Prüfen des Einflusses von Sekundäroperationen an Lippe und Nase auf die Zahnbogenbreite. Patienten und Methode: Die Oberkieferbreiten von 25 Spaltpatienten mit Korrekturoperationen an Lippe und Nase wurden mit denen von 20 altersentsprechenden Probanden ohne Spaltbildung verglichen. Dazu wurden Fotografien von prä- und postoperativen Oberkiefermodellen ausgemessen. Die statistische Auswertung erfolgte mittels eines einseitigen t-Tests für paarige Messwerte, eines zweiseitigen t-Tests und eines Chi-Quadrat-Tests. Ergebnisse: Nach chirurgischer Nasen- und Lippenkorrektur kommt es nur zu einer nicht signifikanten Verschmälerung des anterioren Oberkieferzahnbogens.
Schlagwörter: Zahnbogenbreite, Korrekturoperationen, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Modellvermessung, Schädelwachstum