Seiten: 255-263, Sprache: DeutschWegener, Maresa / Banach, Thomas / Chua-Strempel, FriederikeZur Korrektur einer dental bedingten Angle-Klasse-II-Okklusion kann eine Retraktion des posterioren Oberkiefersegments indiziert sein, um eine korrekte okklusale Relation zwischen Ober- und Unterkieferzahnbogen herzustellen. Der von Louis Carrière entwickelte Distalizer ermöglicht eine Rotationsbewegung der ersten Molaren im Oberkiefer um ihre palatinale Wurzel, während gleichzeitig ein Distalisierungsimpuls auf das gesamte Segment vom oberen Eckzahn bis zum ersten Molaren ausgeht. Ziel dieser Untersuchung war es, die klinischen Effekte, die bei erfolgreicher Therapie mit dem Carrière Distalizer auftreten, zu analysieren und darzustellen.
Schlagwörter: dentale Angle-Klasse-II, Distalizer, Distalbissbehandlung, Molarendistalisierung
Seiten: 267-274, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Glasl, Bettina / Zorkun, Berna / Wilmes, Benedict / Kinzinger, Gero / Lisson, JörgZur Reduzierung reaktiver Nebenwirkungen, wie sie von den verschiedenen Techniken zur konventionellen Gaumennahterweiterung (GNE) bekannt sind, wurde unter dem Arbeitstitel "Hybrid-GNE" ein neues Design entwickelt, in dem die dentale und skelettale Abstützung kombiniert sind. Die Zielsetzung bestand darin, ein standardisiertes und klinisch zuverlässiges Verfahren zu erarbeiten sowie die Methodik auf ihre Effizienz und Wertigkeit zu untersuchen. Die Hybrid-GNE besteht aus zwei Molarenbändern, einer Palatinalsplitschraube und zwei im anterioren Gaumen inserierten Miniimplantaten. Nach der Indikationsstellung zur forcierten Gaumennahterweiterung wurden 64 Patienten in der Altersgruppe zwischen sieben und 45 Jahren behandelt, sodass die Hybrid-GNE in allen Dentitionsphasen zum Einsatz kam. Zur grundlegenden Validierung des Verfahrens wurden Fernröntgenfrontalaufnahmen für die Anfangs- und Verlaufsdiagnose angefertigt, digital analysiert und vergleichend ausgewertet. Deren tendenzgebende Resultate konnten mittels rekonstruktiver Computertomographie bestätigt werden. Unter der dreimal am Tag erfolgten Aktivierung (entsprechend 0,6 mm) wurde das Behandlungsziel im Durchschnitt innerhalb von elf Tagen erreicht. Die Gaumennaht öffnete sich parallel und vollständig, eine dentale Komponente der Erweiterung blieb weitgehend aus. Die Hybrid-GNE zeigt klinisch und radiologisch wesentlich geringere dentale Nebeneffekte als konventionelle Apparaturen. Des Weiteren bleibt der Zahnbogen bis zu den zweiten Prämolaren frei und erlaubt eine zeitgleiche Ausformung, wodurch sich die Retentionsphase sinnvoll nutzen lässt.
Schlagwörter: forcierte Gaumennahterweiterung, skelettale Verankerung, Minischrauben, Miniimplantate, Palatinalsplitschraube, bildgebende Verfahren
Seiten: 275-285, Sprache: DeutschSchüßler, Manfred / Metz, ChristophPatientenvorstellungenFrontale Engstände der Zähne sind für die meisten Patienten der Grund, um den Kieferorthopäden aufzusuchen. Klassischerweise werden diese vor allem bei Erwachsenen mit festsitzenden, alle Zähne umfassenden Apparaturen behandelt. Dies steht dem Wunsch des Patienten nach unsichtbarer Behandlung und kurzer Behandlungszeit entgegen. Im vorliegenden Beitrag wird eine festsitzende Behandlungsmethode von lingual ohne Brackets (Non Bracket) beschrieben, bei der ein silikonbeschichteter, superelastischer aktiver Draht (Hybrid) in Kombination mit abnehmbaren Schienenpositionern, die nach einem Idealsetup hergestellt sind, verwendet wird. Diese Behandlung mit der Non-Bracket-aktiv-Hybridtechnik (NBaH) ist im Vergleich zu anderen unsichtbaren Behandlungsmethoden sehr effizient und zeigt schon nach einigen Wochen sichtbare Ergebnisse. Zudem ist der wirtschaftliche Aufwand sehr gering.
Schlagwörter: Miniplastschiene, Lingualapparatur, frontale Engstände, Social-6, patientenzentrierte Zahnheilkunde
Seiten: 287-296, Sprache: DeutschYücel, Gilman / Marşan, Gülnaz / Cura, Nil / Hocaoğlu, EmreAngle-Klasse-III-Dysgnathien mit mandibulärer Prognathie und offenem Biss können durch ein exzessives Unterkieferwachstum, eine Unterentwicklung des Oberkiefers, Umweltfaktoren und Kieferverletzungen entstehen. Zur Korrektur dieser Dysgnathie kommen entweder ausschließlich kieferorthopädische Maßnahmen oder eine Kombination aus kieferorthopädischen und kieferchirurgischen Maßnahmen in Frage. Bestehende skelettale Asymmetrien können die Situation zusätzlich komplizierter machen und den Behandlungsverlauf dadurch erschweren. Innerhalb des vorliegenden Beitrags wird das Vorgehen bei einer Patientin mit einer skelettalen Angle-Klasse-III-Dysgnathie und skelettal offenem Biss beschrieben. Die Patientin wurde einer kombinierten bignathen kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlung unterzogen, der eine Rhinoplastik folgte. Nach einem Jahr waren die skelettalen und dentalen Verhältnisse nach wie vor stabil.
Schlagwörter: Angle-Klasse-III-Dysgnathie, offener Biss, kieferorthopädisch-kieferchirurgischer Eingriff
Seiten: 297-304, Sprache: DeutschKinzinger, Gero / Savvaidis, Susanna / Ludwig, Björn / Glasl, Bettina / Gülden, Norbert / Lisson, JörgZiel der Studie war es, retrospektiv durch eine metrische Auswertung von Panoramaschichtaufnahmen die Seitenzähne von 20 Jugendlichen mit einer Angle-Klasse-II,1-Anomalie, die zur Therapie des Distalbisses mit einem festsitzenden funktionskieferorthopädischen Gerät (an Modellgussschienen fixierter Functional Mandibular Advancer, FMA) behandelt wurden, auf das Vorkommen von Entwicklungshemmungen der Wurzeln bzw. von apikalen Wurzelresorptionen zu untersuchen.
Schlagwörter: Funktionskieferorthopädie, apikale Wurzelresorption, Functional Mandibular Advancer, Modellgussschienen