Seiten: 121-130, Sprache: DeutschHordt, Cordula/Miethke, Rainer-ReginaldDer vorliegende Patientenbericht zeigt die Wirkungsweise einer Aktivator-Headgear-Kombination im späten Wechselgebiss bei einem Patienten mit einer Angle-Klasse II,1. Eine derartige Kombinationstherapie ist Bestandteil einer Mehrphasenbehandlung, bei der zunächst eine neutrale Kieferlagebeziehung als Grundlage für die anschließende dentale Korrektur geschaffen wird. Eine Nachuntersuchung 17 Jahre nach Behandlungsabschluss zeigte ein stabiles Ergebnis.
Schlagwörter: Aktivator-Headgear-Therapie, direkter Headgear, Multibandapparatur, Mehrphasenbehandlung, Angle-Klasse II, 1
Seiten: 131-150, Sprache: DeutschWatted, Nezar/Reuther, JürgenDie Therapie von Distalbissen bei Patienten im Erwachsenenalter nimmt stetig zu. Gründe hierfür sind vor allem ein steigendes ästhetisches Bewusstsein, verbesserte Operationsverfahren, zunehmende kieferorthopädische Erkenntnisse und geeignetere Therapiekonzepte. Diese führen hinsichtlich der Okklusion in aller Regel zu einem zufrieden stellenden Ergebnis. Das Hauptanliegen erwachsener Patienten ist dagegen eher die Verbesserung ihres fazialen Erscheinungsbildes, und zwar umso mehr, je ausgeprägter sich die Dysgnathie von extraoral darstellt. Daher muss jede Behandlung so geplant werden, dass neben der Okklusion und Funktion auch die Ästhetik in möglichst optimaler Weise verbessert wird. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag leisten, um insbesondere die für Distalbisse typischen skelettalen und weichteilbezogenen Abweichungen darzustellen und sie mit den Parametern eines als ästhetisch empfundenen Gesichtsaufbaus zu vergleichen. Die theoretischen Grundlagen der ästhetischen Verbesserungen werden exemplarisch an einem Behandlungsbeispiel demonstriert. Dabei wird neben der Indikationsstellung für eine kombinierte Therapie auch das chirurgische Vorgehen selbst beschrieben. Ergänzt wird diese Arbeit durch einen kurzen Überblick über die Entwicklung chirurgischer Dysgnathiekorrekturen.
Schlagwörter: Orthognathe Chirurgie, faziale Ästhetik, Osteosynthese, Rotation, Kiefergelenkspositionierung
Seiten: 151-162, Sprache: DeutschCudovic, Borko/Imhoff, Vesna/Schneider, ThorstenEs sollte uns allen bewusst sein, dass wir das Wachstum der Mandibula besser verstehen müssen, damit wir in der Lage sind, unsere Behandlungen bei Patienten mit einer Angle-Klasse III zu verbessern. Dabei ist eine fortlaufende Kontrolle unbedingt notwendig, um das Behandlungsergebnis zu sichern und ein Rezidiv zu vermeiden. Des Weiteren ist eine Kombinationstherapie erforderlich, wenn ausgeprägte Anomalien des progenen Formenkreises zu korrigieren sind. Nur so kann ein optimales Ergebnis erreicht werden, das sich durch ungestörte Funktion, faziale Harmonie und Langzeitstabilität auszeichnet.
Schlagwörter: Progener Formenkreis, Umstellungsosteotomie, Ästhetik, Retention, Stabilität
Seiten: 163-170, Sprache: DeutschSchwestka-Polly, Rainer/Röse, DirkEin neues funktionskieferorthopädisches Gerät wird vorgestellt: Es ist eine Modifikation der Herbst-Apparatur, wobei zwei herausnehmbare kieferorthopädische Platten mit Herner Führungsteleskopen kombiniert werden. In diese Platten lassen sich weitere Elemente wie zum Beispiel Schrauben und Federn integrieren. Nach Entfernung der Führungsteleskope können die Platten im Ober- und Unterkiefer auch einzeln getragen werden. Da der Bewegungsraum für die Zunge kaum eingeschränkt ist, werden die Vario-Platten sehr gut akzeptiert.
Durch die Führungsteleskope wird der Unterkiefer selbst bei geöffnetem Mund in einer anterioren Position gehalten, wie dies auch beim Göttinger Pro-Stab-Plattensystem der Fall ist. Ein wesentlicher Unterschied zum Pro-Stab-System besteht aber darin, dass die Ausgangslänge der Führungsteleskope stufenlos verändert werden kann. Dadurch lässt sich die gewünschte therapeutische Einstellung des Unterkiefers in der Sagittalen und Transversalen auf 1/10 mm genau vornehmen und je nach Behandlungsbedarf mit geringem Aufwand kontrolliert verändern. Dies ist sowohl an Modellen im Artikulator als auch im Mund des Patienten sehr einfach möglich. Ein Aufschieben oder Aufschweißen zusätzlicher Stopps auf die vorhandenen Führungselemente wie beim Herbst-Scharnier entfällt somit.
Die Vario-Platten zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Sie sind je nach skelettalen oder dentoalveolären Behandlungsaufgaben einfach herzustellen, sie sind am Patienten einfach einzugliedern und zu justieren, und sie sind vom Patienten einfach zu tragen und zu säubern.
- Sie beeinträchtigen den Zungenraum nur wenig. Die Führungselemente wirken bis zu einer Mundöffnung von zirka 30 mm uneingeschränkt.
- Die Herner Führungsteleskope ermöglichen eine kontrollierte, stufenlose Vor- und Seiteinstellung des Unterkiefers.
Schlagwörter: Funktionskieferorthopädisches Gerät, Doppelplatten-System, mandibuläre Retrognathie
Seiten: 171-176, Sprache: DeutschEs-Souni, Martha/Fischer-Brandies, Helge/Es-Souni, MohammedDie Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die binäre NiTi42-Legierung (Neo Sentalloy) eine bessere In-vitro-Bioverträglichkeit aufweist als die untersuchte ternäre NiTi42Cu7-Legierung (Copper NiTi). Das zeigte sich sowohl in den Epithelzell- als auch in den Fibroblastenkulturen. Grund dafür ist vermutlich die leichte Freisetzung von Kupferionen in der anfänglichen Inkubationsphase. Die mitochondriale Aktivität in beiden Zellkulturen wies für Inkubationszeiten von 48 und 72 Stunden keine signifikanten Unterschiede auf. Das könnte ein Hinweis auf die Ausbildung einer Passivschicht sein, die die Legierungsoberfläche im Nährmedium vor weiterer Korrosion schützt.
Schlagwörter: In-vitro-Bioverträglichkeit, NiTi-Legierungen, Formgedächtniseffekt, MTT
Seiten: 177-182, Sprache: DeutschYoshida, Noriaki/Jost-Brinkmann, Paul-Georg/Tanaka, Eiji/Tanne, Kazuo/Koga, Yoshiyuki/Kobayashi, KazuhideIm 1. Teil dieser Arbeit wurden die initialen Zahnbewegungen vorgestellt, die mittels Finite-Elemente-Methode (FEM) errechnet wurden. Dazu wurde auf der Basis von CT-Daten ein individuelles Zahnmodell geschaffen, auf das in unterschiedlicher Höhe palatinal gerichtete Kraftvektoren einwirkten. Die gleichen Kraftsysteme wurden in dem hier vorliegenden 2. Teil der Studie auch in vivo appliziert und die resultierenden Zahnbewegungen mit Hilfe eines Magnet-Magnetsensoren-Messsystems bestimmt. Es zeigt sich, dass FEM-Simulationen, denen lineare elastische Modelle zugrunde liegen, die in vivo eintretenden Zahnbewegungen nicht exakt wiedergeben können.
Schlagwörter: Finite-Elemente-Methode, initiale Zahnbewegung, Widerstandszentrum, Rotationszentrum, CT