Seiten: 131-150, Sprache: DeutschWatted, Nezar/Reuther, JürgenDie Therapie von Distalbissen bei Patienten im Erwachsenenalter nimmt stetig zu. Gründe hierfür sind vor allem ein steigendes ästhetisches Bewusstsein, verbesserte Operationsverfahren, zunehmende kieferorthopädische Erkenntnisse und geeignetere Therapiekonzepte. Diese führen hinsichtlich der Okklusion in aller Regel zu einem zufrieden stellenden Ergebnis. Das Hauptanliegen erwachsener Patienten ist dagegen eher die Verbesserung ihres fazialen Erscheinungsbildes, und zwar umso mehr, je ausgeprägter sich die Dysgnathie von extraoral darstellt. Daher muss jede Behandlung so geplant werden, dass neben der Okklusion und Funktion auch die Ästhetik in möglichst optimaler Weise verbessert wird. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag leisten, um insbesondere die für Distalbisse typischen skelettalen und weichteilbezogenen Abweichungen darzustellen und sie mit den Parametern eines als ästhetisch empfundenen Gesichtsaufbaus zu vergleichen. Die theoretischen Grundlagen der ästhetischen Verbesserungen werden exemplarisch an einem Behandlungsbeispiel demonstriert. Dabei wird neben der Indikationsstellung für eine kombinierte Therapie auch das chirurgische Vorgehen selbst beschrieben. Ergänzt wird diese Arbeit durch einen kurzen Überblick über die Entwicklung chirurgischer Dysgnathiekorrekturen.
Schlagwörter: Orthognathe Chirurgie, faziale Ästhetik, Osteosynthese, Rotation, Kiefergelenkspositionierung