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Redaktion (verantwortlich): Prof. Dr. Matthias Kern Redaktion: Prof. Dr. Dr. Karl Andreas Schlegel, Prof. Dr. Frank Schwarz, PD Dr. Dietmar Weng Koordinierende Redaktion: Claudia Urban QP Deutschland
In keiner anderen Disziplin der Zahnmedizin schreitet die Entwicklung so schnell voran wie in der Implantologie. Ziel der Zeitschrift ist es, dem Fortbildungsangebot im Bereich der Implantologie durch die Veröffentlichung praxisbezogener und wissenschaftlich untermauerter Beiträge neue und interessante Impulse zu geben und die Zusammenarbeit von Klinikern, Praktikerinnen und Zahntechnikerinnen/Zahntechnikern zu fördern.
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Übersichtsartikel, klinisch-wissenschaftliche Studien und Fallpräsentationen zu allen Themen des Fachgebiets.
Schwerpunkthefte zu praxisrelevanten Themen informieren detailliert über aktuelle Trends und ermöglichen eine umfassende Fortbildung.
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Studium der Zahnheilkunde in Freiburg 1980 bis 1985, Promotion 1987, Prothetische Abteilung der Zahnklinik in Freiburg 1985 bis 1991 und 1994 bis 1997. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderter Forschungsaufenthalt an der University of Maryland in Baltimore, USA, 1991 bis 1993. Habilitation 1995. Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel seit 1997. Vorsitzender der Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft für ZMK-Heilkunde (SHGZMK) seit 2004. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro) 2008 bis 2012, Präsident der DGPro 2012 bis 2016. Im Dezember 2011 als erster deutscher Wissenschaftler Empfänger des Schweitzer Research Awards der Greater New York Academy of Prosthodontics (GNYAP). Wissenschaftliche Schwerpunkte: Adhäsivprothetik, vollkeramische Restaurationen, Implantologie und Materialkunde.
Frank Schwarz ist Fachzahnarzt für Oralchirurgie und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie am Carolinum der Goethe Universität in Frankfurt am Main. Er ist Associate Editor des Journal of Clinical Periodontology und Editorial Board Member von Clinical Oral Implants Research. Neben dem André Schröder Research Prize (2007) erhielt er 2012 den Miller Preis – die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sowie 2017 den international renommierten Jan Lindhe Award der Sahlgrenska Academy der Universität Göteborg.
Deutschland, Starnberg
Priv.-Doz. Dr. Dietmar Weng arbeitete nach seinem Studium in Marburg von 1994 bis 1996 in der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik der Universität Freiburg als Assistenzzahnarzt. Anschließend verbrachte er einen zweijährigen Forschungsaufenthalt mit den Schwerpunkten Implantologie und geführte Knochenregeneration an der University of Texas at Houston, Department of Periodontics. Von 1998 bis 2004 war er als Oberarzt in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Würzburg tätig. Seit 2009 kooperiert er als Gastzahnarzt mit der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hat dort 2011 habilitiert. Neben konventioneller festsitzender und herausnehmbarer Prothetik beschäftigt er sich in erster Linie mit der chirurgischen und prothetischen Versorgung implantatgetragenen Zahnersatzes und der Weichgewebeästhetik. Zu diesen Themen wurden von ihm zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen und Vorträge präsentiert. PD Dr. Weng ist Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften und Redaktionsmitglied der Quintessenz-Zeitschrift "Implantologie". Seit 2004 ist er in einer Gemeinschaftspraxis in Starnberg mit den Schwerpunkten Implantologie und Parodontologie niedergelassen. Seit 2013 ist er Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK).
Die Kieferhöhle ist ein symmetrisch angelegter, pyramidenförmiger Hohlraum des Gesichtsschädels, der regelmäßig bei der Anfertigung zahnärztlicher Röntgenaufnahmen im Oberkiefer abgebildet wird. Für zahnärztliche Indikationen hat sich die dreidimensionale Darstellung der Kieferhöhle mittels digitaler Volumentomografie (DVT) besonders vor einer geplanten Implantattherapie mit/ohne Sinusbodenelevation etabliert. Hier ist die Darstellung des Ostium naturale auf dem entsprechenden FOV (field of view) wünschenswert, aber nicht zwingend. Kenntnisse über Möglichkeiten und Grenzen in der zahnärztlichen Diagnostik helfen dem Zahnarzt zielgerichtete Entscheidungen zu treffen und unnötige bildgebende Maßnahmen zu vermeiden. Kieferhöhlenveränderungen sind häufig und weisen ein breites Spektrum auf, das von einer harmlosen anatomischen Variante bis zu einer bösartigen Neoplasie reicht. Während erstere keine weitere Behandlung erfordert, müssen andere regelmäßig nachkontrolliert oder auch baldmöglichst chirurgisch therapiert werden. Das oft klinisch stumme Wachstum raumfordernder Prozesse in der Kieferhöhle unterstreicht die Bedeutung einer initialen, umfassenden klinischen und radiologischen Befundung, speziell auch im Hinblick auf zahnärztlich-chirurgische Eingriffe in der Kieferhöhle. Weiterführende diagnostische Maßnahmen und radiologische Verfahren sollten dem Spezialisten vorbehalten sein.
Schlagwörter: Digitale Volumentomografie, Sinus maxillaris, Sinusitis, präoperative Diagnostik, Implantologie, Sinusbodenelevation
Bezüglich des Langzeitimplantatüberlebens oder möglicher Komplikationen zeigt die aktuelle Literatur für die Indikation Sinuslift keine Überlegenheit des autogenen Knochentransplantats gegenüber Knochenersatzmaterialien, Wachstums- und Differenzierungsfaktoren oder einem Sinuslift ohne Interposition eines Materials. Die Materialauswahl sollte anhand der klinischen Gegebenheiten, der Restknochenhöhe und der Konfiguration der Kieferhöhle erfolgen. Nach derzeitigen Erkenntnissen spielen weitere nicht kontrollierte Einflüsse bezüglich der auf das Implantatüberleben Einfluss nehmenden Faktoren eine wichtigere Rolle als das verwendete Material.
Schlagwörter: Sinuslift, autogener Knochen, Knochenersatzmaterial, Wachstums- und Differenzierungsfaktoren
Damit im oberen Seitenzahngebiet bei reduziertem Knochenangebot Implantate mit optimaler Länge inseriert werden können, kann eine Sinusbodenelevation durchgeführt werden. Dieser Eingriff ist in der Literatur gut dokumentiert und stellt ein sicheres Verfahren dar. Langzeiterfolge basieren auf einer sorgfältigen Auswahl der Patienten, der präoperativen Planung, der Wahl der operativen Technik, der Risikoeinschätzung sowie dem Management von Komplikationen. Der Beitrag verschafft einen Überblick über die laterale Fenstertechnik basierend auf der aktuellen Studienlage.
Schlagwörter: Sinuslift, Sinusbodenelevation, laterale Fenstertechnik, externer Sinuslift, Komplikationen
Das posteriore Segment des zahnlosen Oberkiefers stellt eine anatomische Besonderheit dar, wenn fehlende Zähne/Zahnsegmente durch die Insertion von Zahnimplantaten wiederhergestellt werden sollen. Die Kieferhöhlenpneumatisation und die Atrophie der zahnlosen Alveolarfortsatzsegmente verhindert häufig die Insertion eines Implantats mit "Standardlänge" (> 8 mm) und bei fortgeschrittener Atrophie (Restknochenhöhe < 4 mm) die Insertion kurzer Implantate (4-6 mm). Die Sinusbodenaugmentation ist hierbei ein vorhersagbares Verfahren, um eine adäquate Knochenhöhe für die geplante Implantatinsertion zu generieren. Abhängig von der Restknochenhöhe des zahnlosen Alveolarfortsatzes, den anatomischen Gegebenheiten und dem geplanten Versorgungsprotokoll kann eine Sinusbodenaugmentation simultan mit Implantatinsertion (einzeitig) oder vor Implantatinsertion (zweizeitig) durchgeführt werden. Die wichtigsten Techniken zur Erhöhung der vertikalen Knochenhöhe des posterioren Oberkiefers sind die transalveoläre und die laterale Sinusbodenaugmentation. Beide Techniken haben eine hohe Erfolgsrate. Dennoch können Komplikationen während oder nach der Durchführung des Augmentationsverfahrens auftreten. Praktiker müssen diese möglichen Komplikationen kennen und sie zu behandeln wissen. Dieser Artikel fasst die häufigsten Komplikationen bei der externen Sinusbodenaugmentation zusammen und diskutiert deren Prävention und Management.
Schlagwörter: Kieferhöhle, Pneumatisation, Atrophie, Augmentation, Sinuslift, Sinusbodenaugmentation, Implantat, Knochenaugmentat, Komplikationen
Im Rahmen einer implantatprothetischen Versorgung des teilbezahnten Oberkiefers besteht im Seitenzahnbereich aufgrund der anatomischen Nachbarschaft zu den Sinus maxillares häufig ein vertikales Defizit an ortsständigem Knochen. Bedingt die prothetische Planung eine Implantatpositionierung im defizitären Bereich des Alveolarfortsatzes, muss eine der Situation angemessene augmentative Maßnahme gewählt werden. Neben dem externen Sinuslift (laterales Vorgehen), der in Fällen eines ausgeprägten vertikalen Knochendefizits eine sichere Form der Sinusbodenelevation darstellt, deckt der interne Sinuslift (transalveoläres Vorgehen) ebenfalls einen breiten therapeutischen Bereich ab. Hierbei hat der Patient einen deutlichen Vorteil aufgrund der geringeren Invasivität des Eingriffs zu erwarten. Weiterhin lässt die positive klinische Bewährung kurzer Implantatbauformen im distalen Seitenzahnbereich der resorbierten Maxilla die unbedingte Notwendigkeit zur Augmentation erst später entstehen, als dies vor einigen Jahren noch der Fall war.
Schlagwörter: Augmentation, interne Sinusbodenelevation, Sinuslift transalveolär, Sinuslift intern, Maxilla, Implantate
In diesem Beitrag wird eine prospektive Kohortenstudie vorgestellt, bei der insgesamt 18 Patienten mit 72 Implantaten mit ausgeprägter Oberkieferatrophie Klasse V und VI nach der Klassifikation von Cawood und Howell (1988) mit jeweils vier ultrakurzen 4,0 x 5,0 mm Morse-Taper-Implantaten versorgt wurden. Die Patienten wurden in drei Gruppen aufgeteilt: In der ersten Gruppe wurden jeweils vier 4,0 x 5,0 mm Calciumphosphat beschichtete Bicon Integra-CP Implantate (Bicon, Boston, USA) inseriert. In der zweiten Gruppe wurden wegen zu dünnem Alveolarknochen in der Front jeweils zwei durchmesserreduzierte 3,0 x 8,0 mm Implantate inseriert. In der dritten Gruppe wurden bei zu schmalem und niedrigem Alveolarknochen im Prämolarenbereich jeweils 4,0 x 5,0 mm Implantate im Tuber maxillae inseriert. Alle Patienten wurden mit metallfreien Prothesen aus glasfaserverstärktem Kunststoff-Hybridmaterial versorgt. Drei Patienten verloren während des Beobachtungszeitraums je ein Implantat. Bei allen Patienten wurde das verlorene Implantat ersetzt. Die kumulative ein- und zweijährige patientenbasierte Implantat-Überlebensrate (CSR) war 94,7 bzw. 81,4 %. Die kumulative ein- und zweijährige implantatbasierte Überlebensrate war 98,7 bzw. 95,1 %. Da die Patienten während der Einheilungszeit der Ersatzimplantate ihre Prothese auf drei Implantaten tragen konnten, ergab dies einen 100 % prothetischen Erfolg.
Schlagwörter: Ultrakurze Implantate, durchmesserreduzierte Implantate, Morse-Taper-Konus-Implantate, Oberkieferatrophie, Tuber-maxillae-Implantate, Alveolarkammspaltung, Vermeidung eines Sinuslifts, Vermeidung einer Augmentation
Die Rolle des Periosts in der dentalen Implantologie wird in der Literatur kontrovers betrachtet. Meist wird dem Periost des Kiefers eine osteogene Potenz zugeordnet, ohne dass diese Eigenschaft biologisch hinterfragt wird. Bei genauerer Betrachtung scheint die embryologische Herkunft und das Alter des Periosts eine erhebliche Rolle zu spielen. Neueren Studien zufolge verliert das Kieferperiost durch Alterung seine osteogene Potenz. Des Weiteren werden durch die Ablösung des Periostes an der Knochenoberfläche Resorptionen induziert. Es können berechtigte Zweifel gegen das Dogma, dass das Periost in der periimplantologischen Augmentation die beste Membran darstelle, erhoben werden. Die aktuelle Literatur unterstützt eher das Bild einer periostogenen Potenz des neu etablierten Knochens.
Schlagwörter: Augmentation, osteogene Potenz, Periost, Regeneration, Resorption
In allen medizinischen Disziplinen sowie auch in biologischen Fachrichtungen werden Tiere genutzt, um Grundlagen für die Entwicklung neuer Biomaterialien, Therapiekonzepte und Medikamente zu erforschen. Sowohl von Ethikkommissionen als auch von Zulassungsbehörden werden in der Regel tierexperimentelle Untersuchungen vor der Initiierung klinischer Studien am Menschen gefordert. Während mittels Zellkulturen bereits die Zytotoxizität neuer Materialien und Medikamente ausgeschlossen werden kann, sind Kleintiermodelle nötig, um komplexe immunologische Reaktionen zu untersuchen und die Sicherheit eines Therapeutikums zu prüfen. Je näher die verwendete Tierspezies mit dem Menschen verwandt ist, desto höher ist die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen. Aus diesem Grunde werden Großtiere herangezogen, um die Effektivität neuer Materialien, Medikamente oder Therapieansätze zu überprüfen. Da kein Tiermodell die Wirkweise im Menschen vollständig widerspiegelt, sind Kenntnisse des jeweiligen Tiermodells und der spezifischen Limitationen vonnöten, um die Übertragbarkeit auf den Menschen zu beurteilen. Eine abschließende Validierung der Eignung oder Überlegenheit neuer Biomaterialien, Medikamente oder therapeutischer Ansätze sollte nach erfolgreichem Abschluss der tierexperimentellen Untersuchungen ergänzend im Rahmen kontrollierter, randomisierter klinischer Studien erfolgen.
Schlagwörter: Tierexperimente, Übertragbarkeit, Aussagekraft, Kleintiermodelle, Großtiermodelle