Seiten: 3, Sprache: DeutschSchlegel, Karl AndreasSeiten: 7-18, Sprache: DeutschGroß, Karin / Schmidt, Mathias / Groß, DominikIn den letzten Jahrzehnten ist die Implantation zu einer wichtigen Behandlungsoption bei vielen Formen von Zahnverlust geworden. Im Zuge der breiten Etablierung der Implantologie sind jedoch auch einzelne Probleme aufgetreten, die nicht nur eine klinische, sondern zugleich eine ethische Betrachtung erfordern. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich dieser Artikel mit der Identifizierung ethisch relevanter Problemfelder der zahnärztlichen Implantologie. Dies basiert auf der Analyse relevanter Forschungsliteratur und der Anwendung zentraler ethischer Theorien, insbesondere der Prinzipien- und der Tugendethik. Aus ethischer Sicht müssen fünf relevante Problembereiche unterschieden und kritisch betrachtet werden: Fragen der Gerechtigkeit in der Pflege und Verteilung, Probleme durch Arbeitsteilung und unklare Zuständigkeiten, Probleme durch unzureichende Evidenz, Probleme durch klinische Komplikationen und Spätfolgen sowie Fragen der Indikationsstellung. Die Analyse macht zudem deutlich, dass dem letztgenannten Themenfeld - der medizinischen Indikation und ihren Implikationen - besondere Bedeutung zukommt.
Schlagwörter: Implantologie, Prinzipienethik, Überversorgung, medizinische Indikation
Seiten: 21-24, Sprache: DeutschOttmann-Kolbe, SusanneIn den letzten Jahrzehnten hat die Frequenz der Arzthaftpflichtfälle und daraus resultierenden Rechtsstreitigkeiten deutlich zugenommen. Dies hat nicht unbedingt ursächlich mit einer Zunahme der Komplikationsdichte und Güte der Medizin zu tun, sondern fußt auf einer auch schon früher in ähnlicher Frequenz vorhandenen Nachlässigkeit bei den Fragen der Aufklärung und Dokumentation im Arztrecht. Der nachfolgende Beitrag soll zu diesem Thema aktuelle Rechtsprechungen und Sichtweisen insbesondere des BGH (Bundesgerichtshof) aufzeigen und erläutern inwieweit diese für das alltägliche Praxisleben von Bedeutung sind.
Schlagwörter: Aufklärung, Dokumentation, Arztrecht
Seiten: 27-36, Sprache: DeutschMundt, TorstenIm Artikel werden zunächst die Anforderungen an die Patientenaufklärung und deren Dokumentation nach dem deutschen Patientenrechtegesetz aus dem Jahr 2013 dargestellt. Nach einer umfassenden Aufklärung über Therapiealternativen sollte jeder Patient im Sinne einer partizipativen Entscheidungsfindung gleichberechtigt zusammen mit dem Arzt seine für ihn passende Therapieoption auswählen dürfen. Der Autor zeigt an den Beispielen der Oberkieferfront-Einzelzahnlücke bei unversehrten Nachbarzähnen (einflügelige Adhäsivbrücke versus Implantatkrone) und dem zahnlosen Unterkiefer (ein versus zwei versus vier Standardimplantate versus vier Miniimplantate), dass die Optionen gleichberechtigt zu behandeln sind. Die Wahl hängt von individuellen lokalen Verhältnissen, z. B. Knochenangebot, zu erwartende Belastung, und patientenimmanenten Faktoren, z. B. Wünsche, finanzielle Ressourcen, Grunderkrankungen, ab. Für die Dokumentation der Aufklärung über Therapiealternativen, Behandlungsablauf und Risiken wird ein einfaches, individualisierbares Formblatt empfohlen.
Schlagwörter: Implantat, dental, Aufklärung, Patient, Therapiealternativen, partizipative Entscheidungsfindung
Seiten: 39-50, Sprache: DeutschSchlegel, Karl AndreasRechtsnormen sollen in der Medizin dem Schutz des Patienten dienen, engen oft den Entscheidungsspielraum des Arztes ein und sind infolge der für den Arzt ungewohnten juristischen Formulierung oft schwer verständlich. Der Folgetext versucht durch eine themenbezogene Straffung von juristischen Textvorgaben Wesentliches dem Behandler zu erschließen.
Schlagwörter: Aufklärung, Dokumentation, Medizinproduktegesetz, Arzneimittelgesetz
Seiten: 55-65, Sprache: DeutschBenz, Korbinian / Künzlberger, Andreas / Fehn, Karsten / Jackowski, JochenDie inhalative Sedierung mit Lachgas zur Anxiolyse wird seit über 150 Jahren verwendet. Die Anwendung bei allgemeinzahnärztlichen Tätigkeiten gilt bei Beachtung sämtlicher geltender Richtlinien und Standards als sicher und effektiv. Voraussetzungen hierfür sind ein geübter Umgang in der medizinischen Anwendung und eine konsequente Anamnese zur Identifikation möglicher Risikopatienten. Implantologische bzw. augmentative Verfahren unter Lachgassedierung hingegen sind nach eingehender Literaturrecherche bisher nicht beschrieben.
Schlagwörter: dentale Sedierung, Lachgas, dentale Implantologie, Rechtsprechung
Seiten: 67-76, Sprache: DeutschEnglbrecht, Teresa / Mehl, Christian / Basel, Julia / Harder, SönkeFalldarstellungen mit und ohne ZahnerhaltAufgrund der Prominenz der Frontzähne im Gesichtsschädel haben Frontzahntraumata eine relativ hohe Prävalenz. Sie stellen den Zahnarzt vor die schwierige Aufgabe, die betroffenen Zähne in erhaltungswürdig oder nicht erhaltungswürdig zu kategorisieren. Wenn Zähne sich als nicht erhaltungswürdig herausstellen, müssen sie in einem ästhetisch anspruchsvollen Bereich ersetzt werden. In diesem Artikel werden, abhängig von verschiedenen Ausgangssituationen, endodontische, prothetische und chirurgische Versorgungskonzepte vor gestellt. Die Risiken und Möglichkeiten der einzelnen Therapieoptionen werden anhand von Fallbeispielen diskutiert.
Schlagwörter: Frontzahntrauma, Avulsion, Wurzelfraktur, Sofortimplantat, Chirurgie, Prothetik, Fraktur
Seiten: 79-91, Sprache: DeutschGarcía-Borreguero Romay, Mariana / d'Hoedt, Bernd / Al-Nawas, Bilal / Kreisler, MatthiasEine retrospektive KohortenstudieZiel der retrospektiven Kohortenstudie war die Bestimmung der Resorptionsrate von autologen Knochentransplantaten, ß-Tricalciumphosphat sowie einer Mischung aus beiden nach Sinusbodenelevation und Insertion enossaler Implantate anhand von digitalen Panoramaschichtaufnahmen unter Berücksichtigung patientenbezogener Parameter, des zeitlichen Vorgehens (simultane versus zeitversetzte Implantatinsertion), der Implantatdimensionen sowie der Augmentationstechnik. Es wurden 245 durchgeführte Sinusbodenelevationen mit 326 Implantaten bei 197 Patienten ausgewertet. Die kumulative Implantatüberlebensrate betrug 96,7 % nach vier Jahren. Unter Berücksichtigung der ursprünglichen Augmentathöhe lag der relative Augmentathöhenverlust bei 18,5 % (Mittelwert) nach einem und 24,7 % nach vier Jahren. Erkennbar war eine stärkere Resorption des Augmentats während des ersten Jahres nach der Implantatinsertion, die sich anschließend auf einem relativ stabilen Niveau einstellte. Von allen Faktoren hatte die Implantatlänge den größten Einfluss auf die Resorptionsrate, wobei eine höhere Resorption bei Verwendung kürzerer Implantate zu beobachten war. Angesichts der hohen Implantatüberlebensrate erscheint es fraglich, ob das Ausmaß der subantralen Augmentatresorption eine klinische Relevanz hat.
Schlagwörter: externe Sinusbodenelevation, autologer Knochen, ß-Tricaciumphosphat, Resorptionsrate
Seiten: 93-94, Sprache: DeutschSeiten: 99-105, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften