Seiten: 7, Sprache: DeutschYildirim, M. / Wehrbein, H. / Spiekermann, H.Funktionell perfekte und ästhetisch ansprechende Rehabilitationen von durch Zahnverlust oder Nichtanlagen entstandenen Zahnlücken stellen den prothetisch tätigen Zahnarzt und oft auch den Kieferorthopäden vor schwierige Aufgaben. Unzureichende desmodontale Verankerungsmöglichkeiten, die in einer starken Reduktion und/oder einer parodontalen Schädigung des Restgebisses begründet sind, limitieren die therapeutischen Möglichkeiten aus kieferorthopädischer Sicht vor allem bei der Behandlung erwachsener Patienten. Eine ungünstige Verteilung der Pfeilerzähne im Zahnbogen kann bei der Planung der prothetischen Versorgung zu einer Einschränkung der Therapiekonzepte führen. Durch die klinische Verwendung enossaler Implantate eröffnet sich sowohl für den prothetisch arbeitenden Zahnarzt als auch für den Kieferorthopäden eine Vielzahl neuer Therapiealternativen. Die von uns aufgeführten Behandlungsfälle sollen beispielhaft die Möglichkeiten und Vorteile einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Implantologen und Kieferorthopäden darstellen.
Schlagwörter: Interdisziplinäre Behandlungsplanung, enossale Implantate, Osseointegration, orthodontische Zahnbewegung, kieferorthopädische Verankerungsmöglichkeiten, Aplasie
Seiten: 25, Sprache: DeutschMarinello, C. P. / Meyenberg, K. H. / Zitzmann, N. / Lüthy, H. / Soom, U. / Imoberdorf, M.Die Möglichkeiten für den Ersatz eines fehlenden einzelnen Zahnes umfassen verschiedene Formen von konventionellen festsitzenden Teilprothesen, Adhäsivbrücken und implantatgestützten Einzelkronen. Gewöhnlich bestimmen die klinischen Umstände die spezielle Behandlung des einzelnen Patienten, so daß das Wissen um die Vorteile und Grenzen jeder Behandlungsmethode von großer Bedeutung ist. Konventionelle Behandlungen beim Einzelzahnersatz sind gegenüber den Hart- und Weichgeweben gewöhnlich invasiv, und es können sich ausgedehnte biologische Folgen einstellen. Adhäsivbrücken sind minimalinvasiv, erfordern jedoch auch durchdachte klinische und labortechnische Maßnahmen. Implantatgestützte Einzelkronen weisen eine ausgezeichnete Kurzzeitprognose auf, aber konkrete Langzeitergebnisse stehen noch aus.
Schlagwörter: Einzelzahnersatz, festsitzende Teilprothesen, Adhäsivbrücken, Pfeilerzahnpräparation, Klebeflügel, implantatgestützte Einzelkronen
Seiten: 41, Sprache: DeutschGaggl, A. / Schultes, G. / Kärcher, H. / Rainer, H.Die Kallusdistraktion stellt ein neues Verfahren in der augmentativen Implantatchirurgie dar. An der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Graz wurde 1997 ein dentales Implantat (SIS(r)-Distraktionsimplantat) entwickelt, das die Fähigkeiten eines Distraktionsgerätes mit den Eigenschaften eines dentalen Implantates vereint und somit nach abgeschlossener vertikaler Distraktion als Stütz- und Retentionselement für die spätere prothetische Versorgung verwendet werden kann. In dem vorliegenden Beitrag wird das operative Vorgehen zur Kieferkammdistraktion bei Alveolarkammdefekten nach Einzelzahnverlust unter Verwendung dieses Implantates vorgestellt. Zunächst wird eine kastenförmige Osteotomie durchgeführt. Anschließend wird das Distraktionsimplantat als selbstschneidendes Schraubenimplantat in den Kieferkamm inseriert. Nach einer einwöchigen Ruhephase erfolgt die Aktivierung des Distraktionszylinders, der eine kontinuierliche Erhöhung des Limbus alveolaris bewirkt. Nach Abschluß der Distraktion wird der mobile Kopfteil durch den definitiven Implantatkopf ersetzt. Im Anschluß an eine 4monatige ossäre Heilungsphase steht das Implantat bei verbesserter Alveolarkammsituation der prothetischen Versorgung zur Verfügung. So bietet das Distraktionsimplantat eine neue und erfolgversprechende Lösungsmöglichkeit bei komplizierten implantologischen Fällen mit alveolärem Knochendefizit.
Schlagwörter: Kallusdistraktion, Alveolarkammdefekt, Einzelzahnimplantate
Seiten: 53, Sprache: DeutschTschernitschek, H. / Strempel, J. / Scheller, H.In einer elektromyographischen Studie wurden 71 Patienten mit einer Kombination aus Interferenzmusteranalysen und Reflexauswertungen untersucht. 46 dieser Patienten hatten schleimhautgelagerte Totalprothesen im Ober- und Unterkiefer und 25 Patienten schleimhautgelagerte Totalprothesen im Oberkiefer sowie implantatverankerte Prothesen im Unterkiefer. Bei den für die Kraftentwicklung wesentlichen EMG-Parametern zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Probandengruppen. Die Silent Periods waren bei Patienten mit implantatverankertem Zahnersatz im Unterkiefer mit einer durchschnittlichen Dauer von 12,2 ± 3,7 ms deutlich kürzer als bei den Totalprothesenträgern. Diese Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß die Versorgung mit implantatgelagertem Zahnersatz im Unterkiefer zwar keine Erhöhung der Kaukraft mit sich bringt, aber die Bewegungskoordination und damit auch das Kauvermögen der Patienten deutlich verbessert.
Schlagwörter: Elektromyographie, Interferenzmusteraufzeichnungen, implantatverankerter Zahnersatz, orale Reflexe, Silent Period, Totalprothesen
Seiten: 63, Sprache: DeutschJöhren, P. / Jackowski, J. / Wittal, C. G. / Baschiri, A. / Grimm, W.-D.Die größer werdende Zahl von Implantatpatienten und das Auftreten von periimplantären Entzündungen erfordern eine Optimierung der Implantatnachsorge u. a. durch eine Verbesserung der Hygienehilfsmittel und das Erstellen von Pflegeanleitungen. Für den Zahnarzt existieren inzwischen verschiedene Empfehlungen und Hygienekits, mit denen eine professionelle Reinigung ohne Beschädigung der empfindlichen Titanoberfläche ermöglicht wird. Für die individuelle Reinigung durch den Patienten liegen ebenfalls Empfehlungen zur Verwendung von Hygienehilfsmitteln vor. Bislang wurde für den Patienten jedoch kein individuell zu konfektionierendes Pflegeset angeboten, das nicht nur die Pflege selbst, sondern auch die Kontrolle seiner Hygienemaßnahmen erleichtert. Von den Autoren wurde daher ein Set zusammengestellt, dessen Effektivität in einer klinisch kontrollierten Studie mit einer schallunterstützten Zahnbürste verglichen wurde. Beide Interventionen zeigten eine signifikante Verbesserung der Mundhygiene und der periimplantären Schleimhautverhältnisse.
Schlagwörter: Nachsorge, Plaque, Papillenblutung, Sondierungstiefe, persönliche Mundhygiene
Seiten: 77, Sprache: DeutschPietrobon, N. / Glauser, R. / Michel, R. / Schärer, P.Als Verblendmaterial implantatgetragener festsitzender Restaurationen stehen primär Keramiken und Kunststoffe zur Verfügung. Die Kunststoffverblendung kann durch Ausschleifen und Stopfen von industriell vorgefertigten Prothesenzähnen oder aber durch Aufpolymerisation von Kompositmaterialien realisiert werden. Ein ideales Verblendmaterial zeichnet sich labortechnisch durch eine einfache, unkomplizierte Handhabung bei der Verarbeitung, durch die Möglichkeit einer späteren Reparatur und Ergänzung sowie durch günstige Verarbeitungskosten aus. Klinisch wird vom Verblendmaterial neben hervorragenden ästhetischen Eigenschaften langfristig auch eine minimale mechanische, thermische und chemische Degradation erwartet. Kein heute verfügbares Verblendmaterial erfüllt alle diese Forderungen in idealer Weise. Unter Berücksichtigung der bisher durchgeführten Langzeitdokumentationen und eigener Erfahrungen reicht die Keramikverblendung näher an das umschriebene Ideal heran als jedes heute verfügbare Kunststoffmaterial. Für die meisten implantatgetragenen festsitzenden Versorgungen wird deshalb eine Keramikverblendung der Suprastruktur empfohlen.
Schlagwörter: Enossale Implantate, Suprastruktur, Verblendmaterial, Komposit, Keramik
Seiten: 89, Sprache: DeutschGlauser, R.Das Behandlungskonzept Simpler in Practice (SIP) wurde von der Firma Nobel Biocare in erster Linie für den prothetisch tätigen Zahnarzt entwickelt. Der Prothetiker kann seinen Patienten damit bei minimalen Investitionen bezüglich Komponenten, Instrumenten sowie implantologischer Ausbildung eine Implantatversorgung anbieten.
Schlagwörter: Simpler in Practice, (SIP)