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Speakers: M. Oliver Ahlers, Bilal Al-Nawas, Thomas Attin, Ben Baak, Georg Benjamin, Peter Bongard, Frank Brüggen, Till Dammaschke, Maximilian Dobbertin, Daniel H.-J. Edelhoff, Stefan Fickl, Roland Frankenberger, Sylvia Fresmann, Christina Gaede-Thamm, Florian Göttfert, Christian Graetz, Betül Hanisch, Kerstin Herz, Johanna Herzog, Petra Hinz, Franziska Höhne, Peer W. Kämmerer, Adrian Kasaj, Marie Kasperek, Yvonne Kasperek, Matthias Kern, Andreas Kessler, Bernd Klaiber, Jan Klenke, Marko Knauf, Norbert Krämer, Joachim Müller, Robert Nicic, Florian Rathe, Robert A. Sader, Keyvan Sagheb, Bernhard Saneke, Ralf Schlichting, Patrick R. Schmidlin, Thomas A. Schwenk, Wolf-Dieter Seeher, Ralf Smeets, Markus Striegel, Anette Strunz, Moritz Tellmann, Ansger Volke, János Winkler, Stefan Wolfart, Christoph Zirkel
Intraoralscanner bieten durch die Echtfarbdarstellung des virtuellen Modells und zusätzliche Applikationen in der Software diagnostische Möglichkeiten, die über die alleinige digitale Abformung hinausgehen. So können beispielsweise Attritions-, Abrasions- und Erosionsläsionen mithilfe von Intraoralscannern bereits im Mikrometerbereich erkannt und über verschiedene Zeitpunkte beobachtet werden. Einige Intraoralscanner bieten auch die Möglichkeit der Kariesdetektion. Darüber hinaus ergeben sich neue Visualisierungsmöglichkeiten, die auch für die Plaquediagnostik im Rahmen der Mundhygieneinstruktion genutzt werden können. Insgesamt zeigt sich vor allem in den Bereichen Visualisierung und Patientenaufklärung ein großer Mehrwert der Intraoralscanner. Trotz der vielen Vorteile bleibt jedoch der Zeitaufwand für die Intraoralscans eine Herausforderung, sodass eine zukünftige Automatisierung der Auswertung wünschenswert wäre. Grundsätzlich lässt sich zum derzeitigen Stand der Intraoralscanner-Technologie aber sagen , dass sich gerade im Bereich der Prävention vielversprechende neue Perspektiven für die zahnmedizinische Versorgung eröffnen.
Manuskripteingang: 19.02.2025, Manuskriptannahme: 17.03.2025
Keywords: Intraoralscanner, Diagnostik, Monitoring, Prävention, Kommunikation
Zahnpasten sind aus der häuslichen Mundhygiene nicht wegzudenken. Ab dem ersten bis zum letzten Zahn gehört die Zahnpaste neben der Zahnbürste zum täglichen Ritual des Zähneputzens. Aber was steckt eigentlich in der Tube? Ein Blick auf die Verpackung kann helfen, aber teils wirken die Angaben für den Laien und auch für das Fachpersonal kryptisch.
Häufig weist die mechanische Mundhygiene Limitationen auf. Kann durch eine intensive Mundhygiene-Schulung keine ausreichende Plaquekontrolle erreicht werden, kann die zusätzliche Anwendung von Mundspüllösungen helfen, die Gingivitis zu kontrollieren. Weiterhin kommen Mundspüllösungen bei Halitosis und zur Kariesprävention zum Einsatz. Neben der Indikation ist bei der Wahl des Wirkstoffs dessen Effektivität und Substantivität, vor allem aber die geplante Dauer des Einsatzes entscheidend. Auch kommt erschwerend hinzu, dass die Wirkstoffe, sich leicht durch weitere Substanzen in den Mundspüllösungen inaktivieren lassen und somit nicht nur der Wirkstoff, sondern die gesamte Formulierung für die Effektivität der Mundspüllösung entscheidend ist.
Dentale Plaque und Biofilme – Was ist der Unterschied
Tagtäglich begegnen wir an vielen Orten unseres Lebens einer der ältesten und wahrscheinlich erfolgreichsten Lebensformen – dem Biofilm. Es kann guten Gewissens angenommen werden, das seine Existenz seit ca. 3,5 Mrd. Jahren auf der Erde ausgereicht hat, Überlebensstrategien zu entwickeln, von denen wir Menschen nur träumen können. Aber was ganz genau ist ein Biofilm, insbesondere was zeichnet orale Formen – die dentale Plaque – aus? Dies wird im Folgenden näher erläutert.
Eine regelmäßige professionelle mechanische Plaquereduktion (PMPR) stellt innerhalb der systematischen Parodontitistherapie den entscheidenden Schritt für eine erfolgreiche Behandlung dar. So ist die PMPR ein Bestandteil aller Stufen der Parodontitistherapie. Was nicht bedeutet, dass in den einzelnen Stufen mit PMPR immer dasselbe gemeint ist. Der folgende Artikel soll einen Überblick über die üblicherweise verwendeten mechanischen Instrumente für die PMPR zu geben und praxisnah darstellen, wo der Fokus der PMPR innerhalb der einzelnen parodontalen Therapiestufen 1 bis 4 liegt.
Die Luft-Pulver-Wasserstrahl-Technologie (PWS) ist heutzutage aus dem zahnärztlichen Alltag kaum mehr wegzudenken, mitunter wird aber auch suggeriert, dass eine professionelle mechanische Biofilmreduktion (PMPR) nur mit PWS-Technologie suffizient gelingt und konventionelles Instrumentieren sowohl ineffizienter als auch destruktiver gegenüber Hart- und Weichgeweben sei. Es steht außer Frage, dass die PWS-Technologie in Kombination mit niedrigabrasiven Pulvern im Laufe des letzten Jahrzehntes einen Paradigmenwechsel im Rahmen von präventiv und prophylaktisch durchgeführten professionellen Interventionen eingeläutet hat1. Jedoch soll der Artikel aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einsatz der PWS-Technik während einer systematischen Parodontitistherapie unterschiedlich schwer erkrankter Patienten2-3 diskutieren und praxisnah darstellen.
Heutzutage steht eine Vielzahl von Instrumenten zur Bearbeitung der Zahn- und Wurzeloberflächen zur Verfügung. Es sollte bei der Instrumentenauswahl immer das Ziel der Maßnahme beachtet und gleichzeitig gegenüber potenziellen Nebenwirkungen abgewogen werden. Dieser Grundgedanke gilt für manuelle Instrumente genauso wie für maschinelle Instrumente. Um indikationsgerecht das richtige Instrument auszuwählen, ist aber besonders zu den Handinstrumenten ausführliches theoretisches und praktisches Wissen nötig. Im Folgenden werden deshalb die verschiedenen Arten von Handinstrumenten in Bezug auf Aufbau und Anwendungsgebiet dargestellt.
Eine Umfragestudie unter zahnmedizinischem Fachpersonal
Regelmäßig erfolgt eine Instruktion zur Interdentalraumpflege (IDRP), die in der zahnärztlichen Praxis zumeist an Zahnmedizinische Fachangestellte (ZF) delegiert wird. Zwei aktuelle S3-Leitlinien (AWMF-Reg.-Nrn. 083-022 und 083-043) beschreiben die Notwendigkeit und den Umfang der IDRP. Da jedoch bis heute kaum Erkenntnisse bezüglich der Empfehlungen von ZF an die Patienten/-innen über die IDRP oder Daten zum Wissensstand von deutschen ZF über die IDRP vorliegen, wurde eine explorative Umfragestudie initiiert. Methode: Zu 2 Evaluationszeitpunkten in den Jahren 2018 und 2021 (während und nach der Veröffentlichung der Leitlinien 083-022 und 083-043) wurden an 3 deutschen Fortbildungszentren ZF mit (ZF+) und ohne (ZF–) zertifizierte Fortbildung im Bereich der Prophylaxe mithilfe eines anonymisierten und validierten Onlinefragebogens befragt (unipark.com, Fa. Tivian XI, Köln). Die Teilnehmer/-innen beantworteten 11 Fragen zur Person (u. a. Alter, Berufsabschluss/-erfahrung, persönliche IDRP), zu IDRP-Empfehlungen (u. a. Empfehlung von IDRP-Hilfsmitteln wie IDR-Bürste/Zahnseide und Auftragen von Zahnpaste oder Interdentalgel auf das IDRP-Hilfsmittel) und zu den Empfehlungsgrundlagen. Die Ergebnisse wurden überwiegend deskriptiv ausgewertet.
Einführung: Trotz der Integration medikamentös induzierter gingivaler Hyperplasien (MIGH) als Form der plaqueinduzierten Gingivitis in die aktuelle Klassifikation für parodontale Erkrankungen von 2018 gibt es gegenwärtig nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse zu Auftreten, Diagnostik und Therapie in deutschen zahnärztlichen Praxen. Erstes Ziel einer zweigeteilten Umfragestudie war es, den aktuellen Wissensstand und das Vorgehen bei MIGH in der zahnärztlichen Praxis zu evaluieren.
Methode: Mittels eines Onlinefragebogens (Ethikvotum: D524/22) wurden von Oktober bis Dezember 2022 Zahnärzte/-innen (ZA) und weitergebildetes zahnmedizinisches Prophylaxepersonal (PP) deutschlandweit befragt. Nach Einwilligung zur anonymisierten Datenerhebung wurden mithilfe eines dreiteiligen Fragebogens, bestehend aus 27 Items, demografische Informationen (z. B. Berufserfahrung, Spezialisierung), Charakteristika der bereits behandelten MIGH-Fälle (z. B. Häufigkeiten, Therapieausgang, Kooperationen) und konkretes Wissen sowie das bisher genutzte Therapiekonzept erfasst und vorwiegend deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse: Es nahmen 44 ZA und 33 PP an der Umfrage teil (Responserate 14,4 %). Die Relevanz der MIGH schätzten sowohl die ZA als auch die PP mit 27,2 % als „hoch“ ein. Der persönliche Wissensstand wurde von den ZA in 31,8 % (PP 12,1 %) als „gut“ bewertet; im Durchschnitt wurden 3,1 von 11 richtigen Antworten im Wissenstest gegeben. 66 % der ZA gaben an, ≤ 5 Fälle/Jahr zu befunden/behandeln (PP 84,8 %). Die Mehrheit berichtete, dass meist ein Therapieerfolg erzielt wird (ZA 90 %; PP 75,7 %), jedoch nur selten im Rahmen „regelmäßiger“ interdisziplinärer Zusammenarbeit (ZA 25 %; PP 21,2 %).
Schlussfolgerung: Die Studienergebnisse weisen eine Diskrepanz zwischen der in Deutschland wachsenden Menge verschriebener Arzneimittel mit der Nebenwirkung „MIGH“ und der somit eigentlich anzunehmenden steigenden MIGH-Prävalenz in der zahnärztlichen Praxis auf. Möglicherweise liegt dies auch an den konstatierten Wissenslücken in Befund, Diagnose und Therapie der befragten Berufsgruppen, weshalb dringend neben vermehrten spezifischen Fortbildungsangeboten zum Thema MIGH die interdisziplinäre Zusammenarbeit für eine patientenindividualisierte Versorgung verbessert werden sollte.
Keywords: gingivale Hyperplasie, medikamentenassoziierte Gingivawucherung, Onlineumfrage, zahnärztliche Praxis