Einführung: Epidemiologische Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen zahnmedizinischen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin, was in der Versorgung noch zu wenig beachtet wird. Zielsetzung war ein Vergleich der Prävalenz der wichtigsten zahnmedizinischen Erkrankungen bei Menschen mit und ohne kardiovaskuläre Erkrankung in der Altersgruppe jüngerer Seniorinnen und Senioren (65- bis 74-Jährige).
Methode: In der bevölkerungsrepräsentativen 6. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS • 6) wurden Karies, Parodontitis und Zahnverluste standardisiert erfasst. Die Altersgruppe der 65- bis 74-jährigen Studienteilnehmenden wurde nach dem Vorhandensein kardiovaskulärer Erkrankungen (Selbstangaben) stratifiziert und vergleichend deskriptiv analysiert.
Ergebnisse: Teilnehmende mit kardiovaskulären Erkrankungen wiesen einen im Mittel um 2,1 Zähne geringeren Zahnbestand auf, waren häufiger zahnlos und wiesen häufiger eine schwere Parodontalerkrankung (Stadium IV) auf. Untersuchte ohne kardiovaskuläre Erkrankungen hatten im Vergleich durchschnittlich mehr Füllungen (+ 1,7 Zähne).
Diskussion: Was zu vermehrtem Zahnverlust geführt hat – vornehmlich kariöse oder parodontologische Gründe –, lässt sich anhand der vorliegenden Daten nicht aufklären.
Schlussfolgerungen: Jüngere Seniorinnen und Senioren mit kardiovaskulären Erkrankungen wiesen in der vorliegenden Studie häufiger Zahnverluste auf, mit entsprechenden Einschränkungen der Funktionalität des oralen Systems.
Keywords: DMS 6, Epidemiologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Mundgesundheit, Querschnittsstudien, Risikofaktoren, Zahnärzte, zahnärztliche Versorgung, Zahnkaries