Die deutlichen Rückgänge in der Kariesprävalenz weltweit (sog. „Caries decline“) und auch in Deutschland bei Kindern und Erwachsenen werden im Wesentlichen der Nutzung von Fluoriden zugeschrieben. Auch wenn Karies keine „Fluoridmangelerkrankung“ ist, sondern als ein Prozess mit einem chronischen Ungleichgewicht von De- und Remineralisation der Zahnhartsubstanzen beschrieben wird, tragen Fluoride auf verschiedene Arten und Weisen dazu bei, Karies vorzubeugen bzw. das Fortschreiten von kariösen Läsionen z. B. vom Initialstadium bis hin zu kavitierten kariösen Dentinläsionen zu verlangsamen oder gänzlich zu inhibieren. Die gelösten Fluoridionen entfalten primär lokal aufgrund ihrer Dissoziation ihre kariespräventive Wirkung über Anreicherung im Speichel sowie auch in der dentalen Plaque in der Umgebung des Zahnschmelzes. Dadurch kommt es zur Förderung der Remineralisation und zugleich zur Hemmung der Demineralisation der Zahnhartsubstanzen, welche umso größer ausfällt, je höher die Fluoridkonzentration ist.