ProthetikSprache: DeutschBesimo, Christian E. / Blümli, MarkusDer Stellenwert des Einsatzes extrakoronaler Geschiebe in der Teilprothetik hat sich in neuerer Zeit stark verändert. Einerseits wurde der Indikationsbereich infolge häufiger klinischer Mißerfolge und durch die Möglichkeit der Pfeilervermehrung mit Implantaten erheblich eingeschränkt. Andererseits eröffnete die minimalinvasive Anlage extrakoronaler Geschiebe durch Kleben innovative Anwendungsbereiche. Biologische Erkenntnisse und technische Neuerungen führten zu verschiedenen Modifikationen des klassischen, kombiniert festsitzend-abnehmbaren Zahnersatzes mit extrakoronalen Attachments. Klinische Studien zeigten, daß die Prothesenbefestigung mit extrakoronalen Geschieben an nicht verblockten Pfeilern keine funktionelle Überlastung dieser Ankerzähne zur Folge hat. Die Notwendigkeit von Schienungen im Bereich des festsitzenden Prothesenteils wird somit in Frage gestellt und muß neu diskutiert werden. Im weiteren konnte das klinische und labortechnische Procedere durch Optimierung des Geschiebedesigns vereinfacht werden.
Schlagwörter: keine
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha / Kneist, Susanne / Fischer, Thomas / Stößer, LutzIm Rahmen einer 4jährigen Kariesrisiko-Studie stieg der Anteil kieferorthopädisch behandelter 7- bis 8jähriger von 27 auf 50 % an, während bei den 11- bis 12jährigen eine Abnahme von 52 auf 24 % zu verzeichnen war. Die Patienten wurden mehrheitlich (87 %) mit abnehmbaren kieferorthopädischen Geräten behandelt. Zwischen Kindern mit und ohne kieferorthopädische Therapie bestanden keine signifikanten Unterschiede im altersbegleitend ansteigenden Kariesbefall und -zuwachs. Während sich die Prävalenz initial kariöser Läsionen bei den 11- bis 12jährigen nicht unterschied, wiesen kieferorthopädisch unbehandelte 7- bis 8jährige nach 4jähriger Beobachtung signifikant mehr Initialläsionen auf. Initialkarieszuwachs, Plaquebefall, gingivale Entzündung sowie Mutans-Streptokokken- und Laktobazillenzahlen des Speichels waren bei Kindern mit und ohne kieferorthopädische Behandlung vergleichbar, so daß diese nicht a priori als Kariesrisiko-Faktor zu betrachten ist. Offensichtlich kompensiert die präventive Betreuung kieferorthopädischer Patienten bei einer vorrangig mit abnehmbaren Apparaturen ausgeführten Behandlungstechnik ihre erhöhte Kariesgefährdung.
Schlagwörter: Kieferorthopädie, Karies, Initialkaries, Plaque, Speichelkeimzahl
Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschRhodus, Nelson L.Das Sjögren-Syndrom ist ein chronisches entzündliches Leiden, das mit vielfältigen systemischen und oralen Komplikationen verbunden ist. Diagnose und Behandlung dieses Leidens stellen den Zahnarzt vor eine komplexe und anspruchsvolle Aufgabe. Die wichtigsten Ziele sind Früherkennung und Intervention, um die sekundären Komplikationen des Speichelmangels zu verhindern. Die orale Umgebung sollte - soweit dies eben möglich ist - mit Hilfe künstlicher Speichelpräparate und/oder Sekretionsanregern normalisiert werden. Atrophien und Sekundärinfektionen der oralen Schleimhaut sollten ordnungsgemäß erkannt, wirksam behandelt und häufig überwacht werden. Eine
vorbeugende und unterstützende Therapie ist zur Aufrechterhaltung einer gesunden oralen Umgebung unumgänglich. Dazu gehören ergänzende Fluoride, eine kontrollierte Lebensmittelzufuhr und häufige medizinische Kontrollen.
Schlagwörter: Sjögren-Syndrom, künstlicher Speichel, Autoimmunerkrankung, Xerostomie, Speichelmangel
Aktuelle MaterialkundeSprache: DeutschWirz, Jakob / Strub, Jörg R.Die Möglichkeit, in der restaurativen Zahnmedizin Kunststoffe chemisch mit Metallen und Legierungen zu binden, wurde klinisch mit der Einführung des Silicoater-Systems eröffnet. In der Folge sind verschiedene neue Verbundsysteme entwickelt und eingeführt worden, von denen einige bereits zum Standard zählen. Die Qualität des Haftverbundes ist von vielen Variablen wie z. B. der Metallbasis, dem Kunststofftyp, dem Verbundsystem und der Alterung abhängig. In der vorliegenden Arbeit wurde die Haftqualität eines neuen, einfach zuhandhabenden Primers in Abhängigkeit von vier verschiedenen Metallbasen (Galvano, Titan, Au- und Co-Basislegierung) sowie sechs Kunststoffprodukten für unterschiedliche Einsatzgebiete (Verblendungen, Prothesenbasen, kieferorthopädische Geräte) untersucht.
Zusammenfassend darf festgestellt werden, daß Edelmetalle einerseits und Kompositkunststoffe andererseits den Haftverbund eher verringern, während die NEM- Legierungen und die PMMA-Kunststoffe ihn massiv zu erhöhen vermögen.
Schlagwörter: Kunststoff-Metall-Verbund, Haftwerte, Verblendkunststoffe, Galvanoinlay, Primer
PraxismanagementSprache: DeutschDetzel, MartinPraktikerverfahren der Investitionsrechnung bieten eine schnelle und relativ einfach umzusetzende Hilfe bei Investitionsentscheidungen im zahnärztlichen Bereich. Im Wissen um die Zielsetzung sowie die Stärken und Schwächen der einzelnen Verfahren unterstützen sie die am Gewinnbeitrag ausgerichtete Entscheidungsfindung, um Fehlinvestitionen mit ihren negativen Folgen für die Ergebnissituation nachfolgender Jahre zu vermeiden. Die Abstimmung des zu wählenden Verfahrens auf die zugrundeliegende Fragestellung sowie die Deutung des jeweiligen Ergebnisses werden in diesem Beitrag anhand ausgewählter Beispiele erläutert. Es bleibt zu beachten, daß die Berechnungen von der Eintrittswahrscheinlichkeit der prognostizierten Ausgaben- und Einnahmenentwicklung abhängen. Unsicherheiten können im Wege von Simulationsrechnungen (Was wäre wenn?) bei veränderten Zahlungsströmen abgeschätzt werden. Damit leisten die Verfahren der Investitionsrechnung einen wesentlichen Beitrag für eine betriebswirtschaftlich fundierte und erfolgreiche Praxisführung.
Schlagwörter: Investitionsrechnung, Kostenvergleichsrechnung, Gewinnvergleichsrechnung, Rentabilitätsvergleichsrechnung, Amortisationsrechnung
ZahnerhaltungSprache: DeutschMagne, Pascal / Douglas, William H.Ästhetik und Funktion sind gleichrangige Kriterien bei der Restauration imFrontzahnbereich. Moderne Konzepte in der restaurativen Zahnheilkunde bewirkten neue Lösungen durch adhäsiv befestigte Keramikverblendschalen, die als Druckverteiler fungieren, indem sie die gesamte Zahnkrone mit einschließen, um die okklusalen Kräfte und die Kaufunktion zu unterstützen. Die Wiederherstellung der ursprünglichen mechanischen Eigenschaften eines intakten Zahnes, das biomimetische Prinzip, ist insbesondere dann von Wert, wenn es um die Restauration von Zähnen bei älteren Menschen geht. Gerade in diesem Personenkreis beeinflussen gebrauchsbedingte Veränderungen sowohl die Funktion als auch die Erscheinung der Zähne. Erosion und Oberflächenabnutzung führen zu einem progressiven Verschleiß des Schmelzes, was schließlich eine gesteigerte Beweglichkeit der Zahnkrone und größere Oberflächenbelast- ungen zur Folge hat. Eine Restauration des Zahnvolumens verleiht nicht nur dem Lächeln wieder ein ursprüngliches und jugendliches Aussehen, sondern ermöglicht auch die Wiederherstellung der natürlichen Eigenschaften einer Krone. Der endgültige Behandlungserfolg ist stark abhängig von der gewählten Therapie, deren treibende Kraft die Erhaltung der verbliebenen, dünnen Schmelzschicht sein sollte. Obwohl einige Präparationstechniken Dentin in großem Umfang freilegen, kann das Prinzip der Schmelzerhaltung durch die Anwendung eines spezifischen Verfahrens befolgt werden. Der vorliegende Beitrag beschreibt eine Behandlungsmethode, die den Gebrauch eines diagnostischen Musters beinhaltet. Diese Art des Vorgehens, die anhand klinischer Fälle dokumentiert wird, integriert konturanpassende Wax-ups und Kunststoffprovisorien/-facetten. Letztere liefern eine große Menge diagnostischer Informationen und zeigen die Möglichkeit der Erhaltung von Zahnhartsubstanz auf, deren Wichtigkeit in bezug auf die Fertigstellung, Funktionalität und Langlebigkeit der endgültigen Restauration nicht genügend betont werden kann.
Schlagwörter: Keramikveneer, Konturanpassung, Ästhetik