Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha / Kneist, Susanne / Fischer, Thomas / Stößer, LutzIm Rahmen einer 4jährigen Kariesrisiko-Studie stieg der Anteil kieferorthopädisch behandelter 7- bis 8jähriger von 27 auf 50 % an, während bei den 11- bis 12jährigen eine Abnahme von 52 auf 24 % zu verzeichnen war. Die Patienten wurden mehrheitlich (87 %) mit abnehmbaren kieferorthopädischen Geräten behandelt. Zwischen Kindern mit und ohne kieferorthopädische Therapie bestanden keine signifikanten Unterschiede im altersbegleitend ansteigenden Kariesbefall und -zuwachs. Während sich die Prävalenz initial kariöser Läsionen bei den 11- bis 12jährigen nicht unterschied, wiesen kieferorthopädisch unbehandelte 7- bis 8jährige nach 4jähriger Beobachtung signifikant mehr Initialläsionen auf. Initialkarieszuwachs, Plaquebefall, gingivale Entzündung sowie Mutans-Streptokokken- und Laktobazillenzahlen des Speichels waren bei Kindern mit und ohne kieferorthopädische Behandlung vergleichbar, so daß diese nicht a priori als Kariesrisiko-Faktor zu betrachten ist. Offensichtlich kompensiert die präventive Betreuung kieferorthopädischer Patienten bei einer vorrangig mit abnehmbaren Apparaturen ausgeführten Behandlungstechnik ihre erhöhte Kariesgefährdung.
Schlagwörter: Kieferorthopädie, Karies, Initialkaries, Plaque, Speichelkeimzahl