ProthetikSprache: DeutschRinke, Sven / Hüls, AlfonsDie postendodontische Versorgung von Seitenzähnen erfordert als Basiskonzept eine höckerüberkuppelnde Restauration in Form einer Teilkrone. Die Indikation zur Stiftversorgung wird in Abhängigkeit vom Ausmaß der koronalen Zerstörung zur Sicherstellung der Retention der prothetischen Versorgung gestellt. Ein Verstärkungseffekt durch die Stiftversorgung läßt sich auch bei Prämolaren und Molaren nicht nachweisen. Die Stiftversorgung mehrwurzeliger Zähne kann sowohl mit konfektionierten Stiften und einem adhäsiven plastischen Aufbau als auch mit einem geteilten gegossenen Aufbau erfolgen. Die konfektionierten Wurzelstifte aus Titanlegierungen und die gegossenen Edelmetallstifte können wahlweise konventionell oder adhäsiv zementiert werden. Die konventionelle Zementierung bietet den Vorteil der einfacheren und sicheren klinischen Handhabung, während die adhäsive Zementierung zu einer erhöhten Retention der Stiftverankerung führt. Die Erfolgsprognose der postendodontischen Therapie wird im Seitenzahnbereich stark von der späteren prothetischen Versorgung beeinflußt; dabei stellen Pfeiler, die zur Verankerung von herausnehmbarem Zahnersatz dienen, oder endständige Pfeiler bei Extensionsbrücken eine Indikation mit erhöhtem Mißerfolgsrisiko dar.
Schlagwörter: Wurzelstifte, Stiftaufbauten, Molaren, Pfeilerwertigkeit, Wurzelanatomie