OriginalarbeitLanguage: GermanDas Ziel dieser Studie war, die Auswirkung von Speichelersatzmitteln auf die Läsionstiefe von demineralisiertem Schmelz zu untersuchen. Aus den Labialflächen von 36 frisch extrahierten Rinderfrontzähnen wurden 144 Schmelzproben präpariert. Die Proben wurden in Kunstharz eingebettet und unter ständiger Wasserkühlung oberflächlich poliert. Ein Teil der Schmelzoberlfläche wurde mit Nagellack abgedeckt (Kontrolle). Anschließend wurden die Schmelzproben für 17d demineralisiert. Danach wurde ein Teil des demineralisierten Bereichs ebenfalls mit Nagellack abgedeckt. Jeweils 16 Schmelzproben wurden wür 14d in künstlichem Speichel gelagert (artisial#174, Glandosane#174, Oralube#174, Saliva medac#174, Siccasan#174). Ein fluoridreiches, stilles Mineralwasser (Eptinger#174) und schwarzer Tee sowie die Mundspüllösungen biotène#174 und Meridol#174 dienten als Kontrolle. Nach Abschluß der Lagerung wurden senkrecht zur Schmelzoberfläche verlaufende Schliffe angefertigt, die mikroradiographisch hinsichtlich der Läsionstiefe untersucht wurden. Nach Lagerung in biotène#174 bzw. Glandosane#174 wurde bei den Schmelzproben eine im Vergleich zu den übrigen Präparaten signifikant höhere Läsionstiefe beobachtet (p 0,001, Abschlußtestprozedur, Kruskal-Wallis). Diese beiden Präparate führten im Vergleich zu den bereits vorhandenen Demineralisationen zu einer signifikanten Erhöhung der Läsionstiefen (p 0,001, Wilcoxon), wobei rasterelektronenmikroskopisch und polarisationsmikroskopisch teilweise erosionsartige Defekte zu beobachten waren. Demgegenüber bewirkte die Lagerung in Mineralwasser bzw. Oralube#174 eine signifikante Verringerung der Läsionstiefe (p 0,05, Wilcoxon). Die übrigen Lösungen zeigten keine Auswirkungen auf die Läsionstiefe. Während fluoridreiches, stilles Mineralwasser und Oralube#174 eine positive Auswirkung auf bereits demineralisierten Schmelz haben, können die Präparate biotène#174 und Glandosane#174 bei bezahnten Patienten mit ausgeprägter Mundtrockenheit nicht empfohlen werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanFür die Reparatur abgeplatzter Verblendungen definitiv eingegliederter Restaurationen ist mehrfach die Anwendung eines Strahlgerätes zur intraoralen Silikatisierung beschrieben worden. Dieses Verfahren könnte sich als mittelfristige Alternative zu einer Erneuerung der Restauration bewähren. Weitere Einsatzmöglichkeiten dieses Verfahrens innerhalb der intraoralen Adhäsivtechnik werden vorgestellt: die Konditionierung von Stumpfaufbauten, von Implantatabutments und von bestehenden Restaurationsoberflächen für die Befestigung kieferorthopädischer Brackets, von Retainern oder von Gingivamasken.
OriginalarbeitLanguage: GermanBereits im Alter von 4 Jahren sind 82% des intrakraniellen Volumens erreicht, 90% aber erst in der Frühpubertät und 100% mit 18 Jahren. Daher sollte das Hirnschädelwachstum nach ausgedehntem Trauma oder Kraniotomie in der Kindheit analysiert werden. Im eigenen Krankengtu wurden 3 Erwachsene mit Schädelwachstumsstörungen rekonstruiert, die jeweils isoliert mit 4 Jahren ausgelöst worden waren: eine osteoplastisch versorgte frontobasale Impressionsfraktur, eine mit temporaler Kraniektomie behandelte traumatische intrakranielle Blutung und ein früh-postoperativer Verlust eines parieto-okzipitalen Knochendeckels nach Tumoroperation. Die Wachstumsstörungen manifestierten sich im Erwachsenenalter als Sattelnasenbildung mit rinnenförmiger Einziehung supraorbital, Gesichtsskoliose mit Laterodysgnathie oder als einfache Verziehung des Schädelquerschnitts. Für diese Patienten stellt bei variablen frühkindlichen Störungen die Wachstumshemmung das gemeinsame Leitsymptom dar, die offenbar bereits durch die Narbenbildung und den Umbau der trajektoriellen Funktionseinheiten ausgelöst wird. Daher sollten im Hinblick auf die Hirnprotektion notwendige Kranioplastiken nicht erst nach Wachstumsabschluss, sondern bereits in der besonders traumaträchtigen Kindheit durchgeführt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden Arbeit wurden die Ergebnisse autogener Zahntransplantationen zum Einzelzahnersatz im Wachstumsalter untersucht. Bei 14 Patienten (durchschnittliches Alter: 12,0 J.) waren 6 Prämolaren nach traumatisch bedingtem Frontzahnverlust und 13 Zähne (11 Prämolaren, 2 Molaren) bei Nichtanlage verpflanzt worden. Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 4,1 Jahren konnten bei 16 der 19 Transplantate Festigkeit, parodontaler Status, Vertikalentwicklung und Wurzelwachstum bei den Transplantaten, ihren Nachbarzähnen und den Zähnen der ehemaligen Spenderregion untersucht werden. Alle Zähne befanden sich zum Zeitpunkt der Untersuchung in Funktion. Transplantate mit mehr als einem Jahr Nachbeobachtungszeit wiesen 81,3% der Vertikalentwicklung und 76,7% der physiologischen Wurzelentwicklung auf. Zähne mit einem Nachbeobachtungsintervall von 1 Jahr hatten erst 47,9 bzw. 31,3% ihrer gewünschten Entwicklung vollzogen. Bezüglich der Festigkeit und des parodontalen Status fand sich kein Unterschied zwischen den Transplantaten und den an nativer Position stehenden Zähnen. Die autogene Zahntransplantation stellt folglich in ausgewählten Fällen für den Einzelzahnersatz im Wachstumsalter eien sinnvolle Alternative zum orthodontischen Lückenschluß dar.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn einer retrospektiven Analyse von 141 autologen Zahntransplantaten eines 15-Jahres-Zeitraums wurde die Überlebenswahrscheinlichkeit autologer Zahntransplantate auf 92,2% nach einem Jahr, auf 79,5% nach 5 Jahren und nach 9 Jahren auf 72% geschätzt (Kaplan-Meier). Damit liegt die Zahntransplantation nur geringfügig unter den Erfolgsaussichten von Zahnimplantaten zum Einzelzahnersatz. In der vorliegenden Fallstudie wurde festgestellt, daß verlorengegangener Alveolarknochen sich nach Zahntransplantation regnerieren kann. Anhand von 5 Zahntransplantationen im defizienten Knochenlager wurde eine spontane Regeneration von 74% der Ausgangshöhe ermittelt. Alle Transplantate waren fest und standen in Funktion. Damit sind operative Maßnahmen zur Alveolarknochenaugmentation bei Zahntransplantaten anders als bei Zahnimplantaten im Regelfall nicht erforderlich.
OriginalarbeitLanguage: GermanIm Zeitraum von 1993 bis 1997 wurde bei 112 Patienten (93 weibliche, 19 männliche, Durchschnittsalter 37,7 Jahre) mit Diskusverlagerungen und -perforationen, Arthrosis deformans sowie andere Kiefergelenkerkrankungen eine arthroskopische Diagnostik und Therapie durchgeführt (119 Gelenke). Die Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich 25 Monate (3 bis 48 Monate). Die Ergebnisse aus den Jahren 1993 - 1997 wurden teils retrospektiv, teils prospektiv ausgewertet. Die Arthroskopie des Kiefergelenkes erlaubte bei 97% der Patienten eine exakte Diagnosestellung sowie stets die Feststellung des Schädigungsgrades. Die arthroskopische Lavage kann andere diagnostische Maßnahmen (zum Beispiel die Magnetresonanztomographie) erübrigen. Ein zusätzlicher therapeutischer Effekt auf die Schmerzsymptomatik sowie die Funktion durch die arthroskopische Lyse- und Lavagetechnik wurde in Übereinstimmung mit der Literatur bei 60 bzw. 58% unserer Patienten erzielt. Daher sollte dieses Verfahren erwogen werden, wenn a) die klinische und bildgebende Diagnostik nicht zu einer exakten Diagnose führen oder b) konservative Therapiemaßnahmen in diesen Fällen keine Beschwerdebesserung bringen.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Transplantation des Musculus latissimus dorsi hat sich in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gestielt und mikrochirurgisch bewährt. Unter den Aspekten der Verbesserung der Lebensqualität der Patienten wird neben morphologischen auch vermehrt auf funktionelle Aspekte geachtet, wobei das Wiedererlangen der Hautsensibilität einen zunehmenden Stellenwert erhält. Die Notwendigkeit einer Nervanastomose sowie die zu erzielenden postoperativen Ergebnisse werden im Hinblick auf die Sensibilität in der Literatur äußerst kontrovers diskutiert. Im Rahmen dieser Studie untersuchten wir junge Patienten mit Musculus-latissimus-dorsi-Transplantaten nach unterschiedlichen postoperativen Intervallen hinsichtlich der verschiedenen sensiblen Qualitäten im transplantierten Hautareal. Die hier vorgestellten Ergebnisse zeige, daß speziell bei jungendlichen Patienten eine komplette Restitutio ad integrum hinsichtlich der Sensibilität von Lappentransplantaten auch ohne chirurgischen nervalen Anschluß an das Transplantatbett in großen Bereichen möglich ist. Des weiteren finden die Reinnervation im Vergleich zu älteren Patienten in deutlich kürzeren Zeiträumen statt.