Der interessante FallLanguage: GermanPetzold, Dietlind/Kuhlow, StephanPräeruptive intrakoronale Dentinläsionen an permanenten oder Milchzähnen können in seltenen Fällen auf Röntgenaufnahmen entdeckt werden. In dem vorliegenden Beitrag wird eine Patientin mit einem retinierten unteren ersten permanenten Molaren vorgestellt, der diese Auffälligkeit zeigte. Nach der von uns durchgeführten Therapie mit operativer Freilegung und intensiver Fluoridierung der Zahnoberfläche kam es nicht zu der erwarteten Tertiärdentinbildung des Zahnes. Erst das Entfernen des intakt erscheinenden Schmelzes mit dem darunter liegenden erweichten Dentin und die Versorgung des Zahnes mit Kalziumhydroxid sowie einem provisorischen Füllungsmaterial führten zur Beschwerdefreiheit. Die sofortige Füllungstherapie ist entscheidend für den Erhalt solcher Zähne, da es nach ihrem Durchbruch in die Mundhöhle wahrscheinlich über Mikroöffnungen im Schmelz zum Einwandern von Bakterien in die Dentinhöhle und damit zu einer zusätzlichen kariösen Zerstörung des Dentins kommt. Bei umfangreichen Dentindefekten sollte dazu der Zahn chirurgisch freigelegt und vorübergehend mit einer Kalziumhydroxideinlage versorgt werden.
Keywords: Präeruptive koronale Dentinveränderungen, Röntgendiagnostik, retinierte Zähne