Seiten: 200-216, Sprache: DeutschCasaponsa, Jaume / Abella, FrancescVoraussetzungen für die Restauration stark zerstörter Zähne ohne koronale Restsubstanz sind ein adäquates suprakrestales Weichgewebeattachment und mindestens 3 mm Distanz zwischen Kronenrand und Alveolarkamm. Bei einem Zahn ohne koronale Wände, der nur noch eine subgingivale Restsubstanz hat, ist keine zirkuläre Umfassung (ferrule) möglich. Die Präparation für eine solche Umfassung mit 1,5 bis 2,0 mm Höhe auf mehr als 75 % des Zahnumfangs ist für eine gute mittel- und langfristige Prognose (insbesondere im Frontzahnbereich) entscheidend und erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit um 5 %. Um Hartsubstanz für eine zirkuläre Umfassung zu gewinnen, kommen prinzipiell drei Optionen infrage: Kronenverlängerung, kieferorthopädische Extrusion oder chirurgische Extrusion. Die Extrusion wird meist mithilfe einer festsitzenden kieferorthopädischen Apparatur unter Verwendung von Bögen oder Gummizügen durchgeführt. Vergleichbare Ergebnisse lassen sich jedoch auch mit Magneten erreichen. Dieser Artikel zeigt den Fall eines 56-jährigen Patienten mit dem stark zerstörten Zahn 23 ohne ausreichend koronale Substanz für eine zirkuläre Umfassung, der als Pfeiler für eine Aluminiumoxidkeramik-Brücke (InCeram Alumina, Fa. Vita Zahnfabrik) fungierte. Der Behandlungsplan sah die magnetische Extrusion des Zahns mithilfe einer Zahn-Implantat-getragenen PMMA-Brücke vor. Die Behandlung dauerte etwa 10 Monate. Die letzte klinische und röntgenologische Kontrolle erfolgte zwei Jahre nach der Extrusion. Der vorliegende Fallbericht zeigt, dass die magnetische Extrusion mithilfe einer Brücke ein friktionsfreies System ist, in dem sich die Richtung und Größe der Kraft steuern lassen. Die Technik ist eine hervorragende Alternative für die Restauration von Zähnen mit unzureichender koronaler Restsubstanz für eine zirkuläre Umfassung. Weitere prospektive sowie randomisierte kontrollierte Studien sind nötig, um die Effizienz dieser Behandlungsoption zu demonstrieren.