Seiten: 408-436, Sprache: DeutschMankoo, Tidu / Frost, LauraDie ästhetische Versorgung von Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis ist trotz der Weiterentwicklung parodontaler und regenerativer Techniken eine Herausforderung. Während sich die Erkenntnisse über parodontale Erkrankungen mit den Fortschritten in der Zellbiologie und genetischen Forschung vertiefen, ist die anatomische Wiederherstellung gingivaler Gewebe in fortgeschrittenen Fällen weiterhin problematisch. Die verbesserte Diagnose und Behandlung ermöglichen ein erfolgreiches Management der Erkrankung und die Stabilisierung eines kompromittierten und geschwächten Gebisses. Trotzdem stellt eine effektive "ästhetische" Versorgung von Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen der Zähne und vorhandenem asymmetrischem Knochenverlust sowie Rezessionen der Gewebe im ästhetischen Bereich ein Dilemma dar.
Ein interdisziplinärer Ansatz kann als sinnvolle Behandlungsoption bei Patienten angesehen werden, die fortgeschrittene parodontale Erkrankungen mit asymmetrischem Verlust an Knochen und Weichgewebe in der ästhetischen Zone aufweisen. Hierbei wird durch eine orthodontische Extrusion der parodontal stark geschädigten Zähne eine vertikale Augmentation des Knochens und des Weichgewebes bewirkt. Auf diese Art kann vor dem Setzen der Implantate eine ideale Hart- und Weichgewebesituation geschaffen werden. In diesem Artikel werden die möglichen Behandlungskonzepte diskutiert und ihr Einsatz in zwei komplexen und anspruchsvollen klinischen Fallbeispielen beschrieben.
Seiten: 438-460, Sprache: DeutschSchunke, Stefan / Enssle, Armin / Kreisl, Alexandra / Schlee, MarkusÜber die Ästhetik wird heute in der Human- und Zahnmedizin viel diskutiert. Dabei stellt sich die Frage, wie zuverlässig und reproduzierbar die damit verknüpften Richtlinien und Protokolle wirklich sind. Ästhetik und Funktion - nicht nur der Zähne - bilden eine Einheit, die als Ganzes betrachtet und behandelt werden sollte. In diesem Artikel wird auf den Zusammenhang des gesamten Bewegungsapparats mit dem Kausystem eingegangen. Dabei werden skelettale und dentale Problemstellungen und ihre Auswirkung auf das Kausystem und den Bewegungsapparat erläutert. Viele dieser Zusammenhänge gelten als "alternativmedizinisch" und finden in der klassischen Schulmedizin wenig Beachtung. Der ganzheitliche Ansatz wird anhand eines Patientenfalls vorgestellt und diskutiert.
Seiten: 462-470, Sprache: DeutschLehmann, Karl Martin / Devigus, Alessandro / Igiel, Christopher / Wentaschek, Stefan / Azar, Mehdi Sattari / Scheller, HerbertEinführung: Der Zweck dieser Studie war die Evaluation der Intra- und Intersystem- Wiederholgenauigkeiten für unterschiedliche Zahnbereiche von drei Farbbestimmungssystemen.
Material und Methode: An 15 Patienten wurden durch einen Untersucher jeweils 15 Messungen (zervikal, zentral, inzisal) mit jeweils drei Farbbestimmungssystemen (VITA Easyshade compact, DeguDent Shade Pilot, X-Rite Shade Vision) durchgeführt. Darauf basierend wurden für die Oberkieferfrontzähne CIEL*a*b*-Farbkoordinaten ermittelt. Zur Untersuchung der Intra- und Intersystem- Wiederholgenauigkeiten in unterschiedlichen Zahnbereichen wurden jeweils Intraklassen-Korrelationskoeffizienten (ICC) ermittelt. Zur klinischen Validierung der Wiederholgenauigkeiten wurden zusätzlich die resultierenden Farbunterschiede (ΔE) zwischen den Messergebnissen berechnet. Zur statistischen Auswertung wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse mit Bonferroni- Korrektur verwendet. Unterschiede wurden bei einem P-Wert 0,016 als signifikant berwertet.
Ergebnisse: Jedes der drei Farbbestimmungssysteme wies eine hohe Intrasystem- Wiederholgenauigkeit für alle Zahnbereiche hinsichtlich der ermittelten Farbkoordinaten auf (ICC > 0,516 bis 0,986, ΔE 3,03). Im Gegensatz dazu lagen die Intersystem-Wiederholgenauigkeiten der Systeme für alle Zahnbereiche niedriger (ICC = 0,010 bis 0,922, ΔE = 4,06 bis 16,04).
Schlussfolgerung: Bei der Verwendung desselben Farbbestimmungssystems ergab sich jeweils für alle Zahnbereiche eine hohe Intrasystem-Wiederholgenauigkeit. Aufgrund der geringen Intersystem-Wiederholgenauigkeiten sind Ergebnisse von unterschiedlichen Farbbestimmungssystemen nicht vergleichbar.
Seiten: 472-481, Sprache: DeutschAl Quran, Firas A. M. / Mansour, Yasar / Al-Hyari, Sabaa / Wahadni, Ahed Al / Mair, LawrenceBeschreibung des Problems: Zwar gibt es Studien zur Wirksamkeit des Bleichens von Zähnen, doch es finden sich nur wenige Untersuchungen, in denen die Stabilität der Farbveränderung nach sechs Monaten Beobachtungszeit beschrieben wird.
Ziel: Diese Studie bewertete die Wirksamkeit dreier unterschiedlicher Protokolle zum Bleichen von Zähnen und die Stabilität der Farbveränderung über einen Zeitraum von sechs Monaten.
Material und Methoden: 60 Patienten wurden in drei gleich große Gruppen eingeteilt und erhielten ein durch einen Diodenlaser unterstütztes Bleaching mit 34 % Wasserstoffperoxid. Gruppe 1: In- Office-Laser-Bleaching. Gruppe 2: Im Abstand von zwei Wochen zwei In-Office-Laser-Bleachings. Gruppe 3: Dieselbe Behandlung wie in Gruppe 2, aber gefolgt von einem monatlichen Home-Bleaching über drei Monate. Die Zahnfarbe wurde viermal bewertet: vor dem Bleichen, direkt danach sowie drei und sechs Monate nach dem Bleichen.
Ergebnis: Alle Zähne zeigten nach sechs Monaten immer noch signifikante Farbveränderungen, aber sie waren weniger hell als direkt nach dem Bleichen. In Gruppe 3 war der Verlust an Helligkeit signifikant geringer als in Gruppe 2 und 1.
Schlussfolgerung: Wird das In-Office-Power-Bleaching mithilfe des Diodenlaser-aktivierten Wasserstoffperoxids mit einem Home-Bleaching über drei Monate kombiniert, ist diese Methode effektiv und die Farbveränderungen, die nach dem Bleichen bis zur 6-Monats-Kontrolle entstehen, sind deutlich geringer als bei einem In-Office-Bleaching alleine.
Seiten: 482-489, Sprache: DeutschBorges, Boniek Castillo Dutra / de Vasconselos, Adriana Alcantara Meira / Cunha, Ana Gabriela Gama / Pinheiro, Fabio Henrique de Sa Leitao / Machado, Claudia Tavares / dos Santos, Alex Jose SouzaObwohl das kontrollierte Bleaching mit einer Nachtschiene ein erfolgreiches Mittel zum Bleichen der Zähne ist, stellen der Mineralverlust und Überempfindlichkeiten immer noch ein Problem dar. Die vorliegende Studie beschreibt eine neue Substanz zur Remineralisierung und ihren Einsatz beim Bleichen vitaler Zähne mit einer Nachtschiene zur Reduktion von Überempfindlichkeiten. Ein 22 % Carbamidperoxid-Gel wurde mit einer Casein Phosphopetide-Amorphous Calcium Phosphate enthaltenden MI-Paste gemischt. Carbamidperoxid und MI-Paste wurde mit Anteilen von jeweils 1 ml gemischt, bis eine homogene Paste hergestellt war. Fünf Patienten wurden instruiert, über drei Wochen ihre Zähne zu bleichen. Das Ergebnis wurde visuell und mithilfe der Vitapan- Skala bewertet. Alle Probanden zeigten eine Aufhellung um zwei Stufen auf der Vitapan-Skala und keine Überempfindlichkeiten. Der Einsatz einer MI-Paste mit Carbamidperoxid kann die Überempfindlichkeit reduzieren, ohne die Bleichwirkung einzuschränken.
Seiten: 490-502, Sprache: DeutschLima, Débora Alves Nunes Leite / Aguiar, Flávio Henrique Baggio / Liporoni, Priscila C. Suzy / Munin, Egberto / Ambrosano, Gláucia Maria Bovi / Lovadino, José RobertoZiele: In dieser In-vitro-Studie wurde die Bleichwirkung hochkonzentrierter chemisch oder physikalisch aktivierter Bleichmittel untersucht.
Material und Methoden: Diese Studie besteht aus zwei Teilen. Teil 1 bewertete die Wirksamkeit des Bleichens mit 35 % Wasserstoffperoxid (Whiteness HP Maxx), das mit verschiedenen Lichtquellen aktiviert wurde: Halogenlampe (konventioneller und Bleichmodus) (Optilux 501C, Demetron/Kerr), LED der ersten Generation (Ultrablue IV, DMC), LED/ Diodenlaser (Ultrablue IV, DMC), LED der zweiten Generation (Bluephase 16i, Ivoclar Vivadent) und keine Lichtquelle (Kontrollgruppe). Teil 2 lieferte Analysen zur Wirkung chemischer und physikalischer Katalysatoren auf die hochkonzentrierten Bleichmittel: 35 % Wasserstoffperoxid (Whiteness HP Maxx) + 20 % Natriumhydroxid; 35 % Wasserstoffperoxid + 7 % Natriumbicarbonat; 38 % Wasserstoffperoxid (Opalescence Xtra Boost); 35 % Wasserstoffperoxid + Halogenlampe; 35 % Wasserstoffperoxid + 20 % Natriumhydroxid + Halogenlampe; 35 % Wasserstoffperoxid + 7 % Natriumbicarbonat + Halogenlampe; 38 % Wasserstoffperoxid + Halogenlampe und 35 % Wasserstoffperoxid. Blöcke aus menschlichen Molaren wurden randomisiert gemäß den Bleichprotokollen in Gruppen eingeteilt (n = 5). Die Wirksamkeit des Bleichens wurde mit einem Spektrofotometer gemessen. Es wurde dreimal gebleicht. Die Ergebnisse wurden mit der ANOVA und dem Turkey- Test (5 %) ausgewertet.
Ergebnisse: In beiden Teilen der Studie waren die Bleichergebnisse (aktiviert vs. nicht aktiviert) aller Durchgänge statistisch nicht signifikant verschieden. Schlussfolgerung: Systeme zur Aktivierung konnten die Wirksamkeit der hochkonzentrierten Bleichmittel nicht verbessern.