Seiten: 3-4, Sprache: DeutschLöst, ClausSeiten: 9-18, Sprache: DeutschBeikler, Thomas / Flemmig, Thomas F.Die Entscheidung für Zahnerhalt oder Implantation muss sich an der langfristigen Erfolgswahrscheinlichkeit der einen oder anderen Therapiemaßnahme orientieren. Die zu diesem Thema verfassten parodontologischen und implantologischen Arbeiten lassen aufgrund der heterogenen Definition des Therapierfolgs nur bedingt einen direkten Vergleich zu. Aus klinischer Sicht vernünftig erscheint daher ein Vorgehen, bei dem durch Kombination verschiedener Parameter (Attachmentverlust, Furkationsbefall, Mobilität) fünf parodontale Prognoseklassen (sehr gut, gut, mäßig, schlecht und infaust) aufgestellt werden. Zähne der Prognoseklasse "mäßig" und besser lassen sich mit einer Parodontitistherapie und Nachsorge langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit halten. Dagegen wird empfohlen, Zähne der Prognoseklasse "schlecht" (50 bis 75 % Attachmentverlust und/oder unzugängliche Furkationsbeteiligung Grad II, Furkationsbeteiligung Grad III und/oder Mobilität Grad II) zu entfernen und durch Implantate zu ersetzen, wenn an der Stelle ein prothetischer Anker benötigt wird. Bei Zähnen mit infauster Prognose ist in der Regel die Extraktion das Mittel der Wahl. Es werden allgemein anerkannte Richtlinien zur Definition des Therapieerfolgs benötigt, um die Ergebnisse alternativer Therapieverfahren direkt vergleichen und das Therapieergebnis vorhersehbarer gestalten zu können.
Schlagwörter: Dentale Implantate, Zahnerhalt, Extraktion, Parodontitis, Parodontitistherapie
Seiten: 19-31, Sprache: DeutschMuche, Robert / Strub, Jörg R.In der modernen Zahnmedizin stehen für die Lückenversorgung nach Einzelzahnverlust verschiedene Therapiekonzepte zur Auswahl. Im Wesentlichen zählen hierzu die konventionelle Brücke, die Adhäsivbrücke und die implantatgetragene Einzelkrone. Im Rahmen der prothetischen Planung ist es erforderlich, die Vor- und Nachteile dieser möglichen Therapieverfahren gegeneinander abzuwägen, um so die individuelle und bestmögliche Versorgung für den Patienten zu gewährleisten. Zu den wichtigsten, auf den Behandlungserfolg Einfluss nehmenden Faktoren zählen die Vorhersagbarkeit des ästhetischen Ergebnisses, die Erhaltung der Zahnhartsubstanz und der Pulpa, die Schonung von Parodont und Alveolarknochen sowie die Langlebigkeit der Restaurationen. Ziel dieses Artikels ist eine kritische Analyse dieser Erfolgsparameter, um dem Leser die Wahl des richtigen Therapiekonzepts zu erleichtern.
Schlagwörter: Einzelzahnverlust, implantatgetragene Krone, Brücke
Seiten: 35-49, Sprache: DeutschMischkowski, Robert A. / Karapetian, Viktor E. / Neugebauer, Jörg / Liebrecht, Silke / Zöller, Joachim E.Eine marginale und apikale Parodontitis, kariöse Läsionen und ein dentoalveoläres Trauma stellen die häufigsten Ursachen für den Zahnverlust dar, der einer Implantation vorausgeht. Die Indikation für den Ersatz des Zahns durch eine implantatgetragene Restauration wird gegenwärtig mitunter sehr weit gefasst. In dem vorliegenden Übersichtsartikel werden die verschiedenen zahnärztlich-chirurgischen Behandlungsalternativen zur Implantation indikationsbezogen und unter Berücksichtigung ihrer Prognose beleuchtet. Im Rahmen der Behandlung der apikalen und marginalen Parodontitis werden die Wurzelspitzenresektion mit retrograder Wurzelkanalfüllung, die Hemisektion und die Wurzelamputation beschrieben. Als Therapiealternativen für den traumatisierten und/oder ankylosierten Zahn werden die orthodontische Extrusion, die autogene Zahntransplantation - wobei diese Methode ebenfalls als eine Behandlungsoption bei kariös zerstörten Zähnen in Frage kommt - die intentionelle Replantation, die Dekoronation und die vertikale Distraktionsosteogenese dargestellt. Bei kritischer Bewertung der in der Literatur angegebenen Prognosen der chirurgischen Verfahren zur Zahnerhaltung fällt auf, dass keines der genannten Verfahren die konstant hohen Erfolgsraten der Implantate erreicht. Es muss jedoch bedacht werden, dass der implantologische Erfolg durchaus nach unterschiedlichen und keinesfalls standardisierten Kriterien bemessen wird, wodurch die Aussagen einiger großer Studien hinsichtlich der klinischen Signifikanz relativiert werden können. Weiterhin können unter Beachtung der teilweise sehr engen Indikationen und der spezifischen technischen Anforderungen der dargestellten Verfahren gute langfristige Erfolgsquoten erzielt werden, die mit den aus der Implantologie bekannten Werten ohne weiteres konkurrieren können.
Schlagwörter: Marginale Parodontitis, apikale Parodontitis, dentoalveoläres Trauma, Ankylose, Wurzelspitzenresektion, retrograde Wurzelkanalfüllung, Hemisektion, Wurzelamputation, orthodontische Extrusion, autogene Zahntransplantation, intentionelle Replantation, Dekor
Seiten: 53-63, Sprache: DeutschBehrens, Eleonore / Meiners, Pernilla / Terheyden, Hendrik / Wiltfang, JörgDie Transplantation von autologen Zähnen mit noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum ist eine in der zahnärztlichen Chirurgie etablierte Methode mit relativ guter Prognose. Das Zahntransplantat heilt in der Regel im Schleimhautniveau innerhalb einer Woche mit Anheftung der Gingivamanschette ein. Nach drei bis vier Wochen ist der Zahn klinisch fest und kaustabil im Desmodontalniveau eingeheilt. Nach drei Monaten ist die Pulpa wieder regeneriert, und der Zahn reagiert auf Kälte sensibel. Die Tertiärdentinbildung mit Obliteration des Pulpakavum nach ein bis zwei Jahren ist ein weiteres Zeichen der vitalen Einheilung. An der Zahn-, Mund- und Kieferklinik Kiel wurden in den letzten 22 Jahren 242 Zähne bei 198 Patienten transplantiert. Davon sind 211 eingeheilt; 203 haben nach drei Monaten vital auf Kälte reagiert; 31 Transplantate gingen verloren: elf durch entzündliche Resorption, zehn durch Ankylose, vier durch Karies, sechs durch spätere Lockerung. Die parodontale Situation der Transplantate unterschied sich vom Parodontalstatus des entsprechenden Zahns der Gegenseite nicht. Im Vergleich mit endodontisch behandelten Zähnen, mit Implantaten und mit der Wurzelspitzenresektion haben die transplantierten Zähne nach der Literatur und unseren Ergebnissen eine gute Prognose. Die nach Kaplan und Meier geschätzte Fünfjahresüberlebensrate der Transplantate betrug 95 %, die Zehnjahresrate 89 % und nach 20 Jahren 85 %. Im Kindes- und Jugendalter ist das Zahntransplantat eine physiologische Alternative zu anderen Zahnersatzverfahren bei den Indikationen "kariesbedingter Verlust", "Nichtanlage", "Trauma" und "progressive juvenile Parodontitis im Seitenzahnbereich".
Schlagwörter: Zahntransplantation, Risikofaktoren, Komplikationen, Überlebenswahrscheinlichkeit, Transplantatverlust
Seiten: 65-77, Sprache: DeutschSchleier, Peter / Bierfreund, Gerrit / Rabe, Ute / Vollandt, Rüdiger / Moldenhauer, Franziska / Küpper, Harald / Schultze-Mosgau, StefanVerlaufsbeobachtung über einen Zeitraum von zwei Jahren nach Beginn der prothetischen BelastungDie Sinusbodenelevation ist ein etabliertes Verfahren zum Aufbau des atrophierten Oberkieferseitenzahngebiets. Das minimalinvasive Vorgehen nach Summers (interne Sinusbodenelevation) bietet Vorteile beim Patientenmanagement. Die Kombination des Verfahrens mit der endoskopischen Visualisierung wird in der vorliegenden klinischen Untersuchung evaluiert. Bei 30 Patienten (14 Männer, 16 Frauen) wurden insgesamt 52 Implantate mit Hilfe der endoskopisch kontrollierten internen Sinusbodenelevation inseriert. Die durchschnittliche präoperative Höhe des Oberkieferalveolarfortsatzes betrug am Implantationsort im Prämolarenbereich 8 mm und im Molarenbereich 7 mm. Die durchschnittliche Elevationshöhe im Bereich der Prämolaren betrug 3,5 mm und im Molarenbereich 4,5 mm. Es wurde klinisch und mit Hilfe der Resonanzfrequenzanalyse (4 und 12 Wochen postoperativ) eine ausreichende Stabilität (ISQ > 60) der Implantate festgestellt. In der Einheilungsphase gingen insgesamt drei Implantate verloren, was einer Erfolgsquote von 94 % entspricht. Bei Freilegung sowie in der darauf folgenden funktionellen Belastungsphase (Beobachtungszeitraum: zwei Jahre) trat kein weiteres Ereignis ein, das heißt, zum abschließenden Untersuchungszeitpunkt betrug die Erfolgsrate 100 %.
Schlagwörter: Interne Sinusbodenelevation, atrophierter Oberkieferseitenzahnbereich, endoskopische Visualisierung, Resonanzfrequenzanalyse
Seiten: 81-92, Sprache: DeutschSchulda, Christine / Steveling, HelmutIn der vorliegenden Langzeitstudie wurden in einer retrospektiven Nachuntersuchung insgesamt 1.999 Astra-Tech-Implantate bei 607 Patienten nach der Kaplan-Meier-Methode statistisch ausgewertet. Weiterhin wurden bei 40 Patienten mit Implantatliegezeiten von mindestens zehn Jahren die mesialen und distalen Knochenan- und -abbauvorgänge röntgenologisch evaluiert. Die mediane Nachuntersuchungszeit bei der Verweildaueranalyse lag bei 50,6 Monaten. Die Überlebenswahrscheinlichkeit der Implantate betrug nach fünf Jahren 97 % und blieb bis zum Ende des Untersuchungszeitraums nach über zehn Jahren unverändert. Die röntgenologische Auswertung des marginalen Knochenniveaus bei 40 Patienten (163 Implantate) mit einer Implantatliegezeit von mindestens zehn Jahren ergab einen mittleren Knochenverlust von 0,4 mm (± 0,7 mm). Die vorliegende Studie bestätigt dem Astra-Tech-Implantatsystem eine sehr gute Überlebenswahrscheinlichkeit über einen langen Zeitraum. Außerdem ist das marginale Knochenniveau in der zehnjährigen Langzeitbetrachtung mit einem mittleren Knochenabbau von 0,4 mm als besonderer klinischer Erfolg zu beurteilen.
Schlagwörter: Astra-Tech-Implantatsystem, marginales Knochenniveau, Knochenapposition, Langzeitstudie
Seiten: 97-108, Sprache: DeutschFoitzik, Christian / Kah, RobertInstrumente, Materialien und GeräteInzwischen haben neue rechnergestützte Programme zur Auswertung radiologisch-diagnostischer Untersuchungsverfahren auf der Basis der Computertomographie (CT) und der digitalen Volumentomographie (DVT) Eingang in die implantologische Diagnostik und über die navigierte Implantatinsertion auch in die Therapie gefunden. Die sensornavigierte Implantatinsertion stellt eine sichere und für den Patienten schonende Methode zur Insertion enossaler Implantate dar. Der Sinn und die medizinische Notwendigkeit der sensornavigierten Implantatinsertion werden jedoch teilweise kontrovers diskutiert. Die Erfahrungen mit der Methode zeigen aber, dass bei hinreichenden anatomischen Verhältnissen auch solche Patienten implantologisch versorgt werden können, bei denen aufgrund von Begleiterkrankungen oder wegen eines erhöhten operativen Risikos normalerweise keine implantologische Behandlung möglich wäre. Patienten mit ungünstigen anatomischen Verhältnissen können nur selten allein mit der sensornavigierten Implantatinsertion behandelt werden; vor allem ist eine Schonung gefährdeter anatomischer Strukturen unumgänglich. Eine Studie zur Versorgung von Risikopatienten verdeutlichte die Vorteile der sensornavigierten Implantatinsertion. Es zeigte sich, dass mit Hilfe einer dreidimensionalen Röntgendiagnostik (DVT) und mit der elektronisch unterstützten Implantatinsertion Risiken minimiert werden können. Allerdings kann die chirurgische Erfahrung durch die elektronisch gestützte Implantatinsertion nicht ersetzt werden.
Schlagwörter: Implantatinsertion, Sensornavigation, Risikoimplantation, computergesteuerte Implantation, RoboDent®