Sprache: DeutschSchliephake, HenningEiner der aktuellen Trends in der Implantologie ist die Verkürzung der Behandlungsdauer durch Sofortimplantation, Verkürzung der Einheilzeit oder Sofortbelastung der Implantate. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die derzeit existierenden Konzepte. Voraussetzungen für eine Sofortimplantation sind demnach eine sanierte parodontale Situation des Restgebisses ohne akut entzündliche Prozesse. Augmentationen in Kombination mit Sofortimplantationen sind wegen der unsichereren Weichteildeckung mit einem höheren Komplikationsrisiko verbunden. Offen und geschlossen einheilende Implantate weisen bei Sofortimplantation ähnliche Erfolgsraten auf. Die Verkürzung der Einheilzeit kann durch die Verwendung strukturierter Implantatoberflächen angestrebt werden; der wissenschaftliche Nachweis hierfür steht jedoch noch aus. Der positive Effekt der Verwendung autogener Wachstumsfaktoren durch plättchenreiches Plasma (PRP) ist für die Beschleunigung der Einheilzeit nicht gesichert. Experimentell aussichtsreich haben sich lediglich die Bone morphogenetic proteins (BMP) gezeigt. Für eine etwaige Sofortbelastung spielen Wachstumsfaktoren und Implantatoberflächen jedoch nur eine untergeordnete Rolle, da die Verankerung eines Implantats in den ersten Stunden und Tagen zunächst rein mechanisch durch Verkeilung im Implantatbett zustande kommt. Eine ausreichende Festigkeit des periimplantären Knochens und die sichere Primärstabilität des eingesetzten Implantats sind daher eine unverzichtbare Voraussetzung für eine Sofortbelastung. Die Sofortbelastung von verblockten Implantaten erscheint für den zahnlosen Unterkiefer relativ gut gesichert sowohl als abnehmbare als auch als festgeschraubte Variante. Die Sofortbelastung einzelner Zähne ist vor allem im Oberkiefer eine Option mit einem noch nicht gesicherten Verlustrisiko aufgrund der fehlenden Möglichkeit der Verblockung und der weicheren Knochenstruktur der Maxilla. Hier müssen darüber hinaus Resorptionen der koronalen periimplantären Gewebe im Rahmen des Remodelings auch unter ästhetischen Gesichtspunkten einkalkuliert werden.
Schlagwörter: Behandlungsdauer, Sofortimplantation, verkürzte Einheilzeit, Sofortbelastung
Sprache: DeutschKhoury, Fouad / Happe, ArndtBei Knochenaugmentationen im Rahmen implantatprothetischer Rehabilitationen ist eine Versorgung der Patienten mit provisorischem Zahnersatz häufig schwierig. Da schleimhautgetragene Provisorien zur Luxation und Resorption der Knochentransplantate führen können, müssen Patienten mit umfangreichen knöchernen Rekonstruktionen teilweise lange auf Zahnersatz verzichten. Diese Tatsache kann zur sozialen Isolation und zu einem längeren Ausscheiden aus dem Erwerbsleben führen. Temporäre Implantate ermöglichen es, suffiziente, festsitzende implantatgetragene Provisorien anzufertigen und somit mechanische Irritationen der Transplantate auszuschalten. In einer klinischen Studie wurden bei 79 Patienten im Rahmen umfangreicher Knochenblocktransplantationen 243 temporäre Implantate eingesetzt, um einen festsitzenden provisorischen Zahnersatz zu ermöglichen. Die Nähe der temporären Implantate zu den Knochenblocktransplantaten hatte keinen negativen Einfluss auf den Heilungsverlauf. Primäre Wundheilungsstörungen wurden in keinem Fall beobachtet. Insgesamt haben sich 27 Implantate (11,1 %) noch in der Einheilzeit der Knochenblocktransplantate bzw. der definitiven Implantate vorzeitig gelockert. Die Lockerung einzelner temporärer Implantate hatte aber keinen Einfluss auf die provisorische prothetische Versorgung. Alle definitiven Implantate konnten nach der Einheilphase der Knochentransplantate wie geplant eingesetzt werden.
Schlagwörter: Knochenblocktransplantation, temporäre Implantate, Kompressionsschraubenimplantat nach Bauer, implantatgetragene Provisorien
Sprache: DeutschPlöger, Mathias / Lamek, MarcIn dieser Arbeit werden verschiedene Methoden zur Verbesserung der Knochendichte und zur Schaffung eines suprakrestalen (weichgewebigen) Implantatlagers beschrieben. Zur Optimierung des subkrestalen (hartgewebigen) Implantatlagers stellt die Osteotomtechnik eine Möglichkeit zur sukzessiven Knochenverdichtung dar, besonders bei Anwendung in spongiöserem Oberkieferknochen. Zur Schaffung der notwendigen biologischen Breite und ausreichend keratinisierter Gingiva zirkulär um die zukünftige Implantatkrone ist die Weichgewebeaugmentation der Gingiva in Form eines Bindegewebetransplantats aufgrund eines vorliegenden Weichgewebedefekts eine wichtige Voraussetzung.
Schlagwörter: Sinusbodenaugmentation, Osteotomtechnik, Bone-Condensing, Bone Morphogenetic Proteins (BMP), biologische Breite, Platelet Rich Plasma (PRP), Bindegewebetransplantat
Sprache: DeutschHaessler, Dieter / Kornmann, Frank / Kielhorn, Jan / Vizethum, FreimutBei ausreichendem qualitativem und quantitativem Knochenangebot wird durch die Sofortimplantation das knöcherne Stützgewebe erhalten und eine Alveolaratrophie vermieden. Individualisierte transgingivale Aufbauten, die dem Durchtrittsprofil des natürlichen Zahnes entsprechen, stützen anatomisch korrekt den periimplantären Gingivarand und die Papillen, sodass die Weichgewebesituation nach der Sofortimplantation mit dem Zustand vor der Extraktion identisch ist. Die rote Ästhetik bleibt vollständig erhalten. Bei sieben Patienten wurden acht Zähne extrahiert und durch Sofortimplantate mit individualisierten provisorischen Kronenaufbauten ersetzt. Durch diese Maßnahme wird die dem asymmetrischen Durchtrittsprofil des natürlichen Zahnes entsprechende intakte Gingivamorphologie sicher erhalten. Die definitive Versorgung kann sechs Wochen nach der Implantatinsertion oder später durchgeführt werden. Durch die Sofortimplantation mit gleichzeitiger provisorischer Versorgung werden die Behandlungszeit, die Behandlungsschritte und die Morbidität des Patienten deutlich reduziert. Anhand von zwei Fallbeispielen werden die chirurgische und die prothetische Vorgehensweise dargestellt.
Schlagwörter: Einzelzahnimplantat, Sofortimplantation, wurzelanaloges Implantatdesign, individualisierte Abutments, Weichgewebemanagement
Sprache: DeutschGrunert, Ingrid / Norer, BurghardDie Sofortbelastung von Implantaten im zahnlosen Unterkiefer wird - seit Ledermann diese vor mehr als 20 Jahren beschrieben hat - mit Erfolg ausgeführt. Üblicherweise werden vier Implantate in der interforaminalen Region des Unterkiefers gesetzt und innerhalb von 24 Stunden durch präfabrizierte Stege verbunden sowie mit Hybridprothesen versorgt. Dieses einfache und schnelle Behandlungskonzept zeigt gute klinische Resultate, aber die Nachsorge ist aufgrund eines Retentionsverlusts der Prothese und häufig notwendiger Unterfütterungen mit anschließender Remontage mit einem erhöhten prothetischen Mehraufwand verbunden. Daher wurde an der Universitätsklinik in Innsbruck das Behandlungskonzept vor einigen Jahren modifiziert. Anstatt der vorgefertigten Dolder-Stege werden individuell gefräste Stege zur Stabilisierung der Unterkieferprothese verwendet. Da zahntechnischer und klinischer Aufwand deutlich höher sind, ist es nicht möglich, diesen Steg innerhalb von 24 Stunden herzustellen und die Implantate sofort zu belasten; realistischerweise werden für die technische Herstellung circa vier Wochen benötigt. Die Hauptvorteile dieses Konzepts mit früher Belastung der offen einheilenden Implantate sind eine hochwertige prothetische Versorgung in verkürzter Gesamtbehandlungszeit, eine damit verbundene Verkürzung der unangenehmen Zeit mit einem meist insuffizienten Interimsersatz, ein hoher Tragekomfort sowie eine verminderte prothetische Komplikationsrate und eine reduzierte Nachsorge. Im Folgenden werden das klinische Vorgehen sowie erste Ergebnisse vorgestellt.
Schlagwörter: Frühbelastung, zahnloser Unterkiefer, gefräste Stege, Hybridprothesen
Sprache: DeutschSpielmann, Hans-PeterImplantatgetragene, spät belastete Versorgungen sind mittlerweile eine weit verbreitete, etablierte Methode in der rekonstruktiven Zahnheilkunde. Als Nachteil dieses Therapiekonzepts werden oft die langen Wartezeiten bis zur Eingliederung einer festsitzenden Versorgung sowie das Tragen eines abnehmbaren Provisoriums während der Wartezeit aufgeführt. Somit werden Sofortversorgungen sowie sofort belastete Versorgungen im Rahmen der zahnärztlichen Therapievielfalt immer interessanter. Unabhängig von der Wahl des Therapiekonzepts ist eine sorgfältige Planung für eine prothetisch ideale Platzierung der Implantate eine Voraussetzung für einen gut funktionierenden und ästhetischen implantatgetragenen Zahnersatz. Eine erfolgreiche Osseointegration mit sofort belasteten Provisorien ist aber auch abhängig von deren Ausführung im Labor, im Besonderen einer genügenden Versteifung durch ein Metallgerüst.
Schlagwörter: Dentale Implantate, Sofortversorgungen, sofort belastete Versorgungen, Einzelzahnversorgungen, Schaltlückenversorgungen, Totalkieferversorgungen