Seiten: 353, Sprache: DeutschSchaller, C. / Richter, E.-J.Die üblicherweise für implantatgestützte Suprakonstruktionen verwendeten Verankerungselemente stammen aus der herkömmlichen Prothetik. Obwohl sie bezüglich Mechanik und Art der Kraftübertragung auf den Knochen sehr unterschiedlich sind, scheint die Überlebensrate der Implantate davon nicht beeinflusst zu werden, wohl aber der Nachsorgeaufwand zum Erhalt der Funktionstüchtigkeit des Zahnersatzes. Im Folgenden werden die gängigen Verankerungselemente - im Wesentlichen Stege, Kugelkopfattachments, Doppelkronen und Magnete - anhand einer Literaturübersicht und eigener klinischer Erfahrungen vergleichend gegenübergestellt. Es zeigt sich, dass Stege am zuverlässigsten funktionieren und gleichzeitig mit der höchsten Retentionskraft für den Zahnersatz einhergehen. Singleattachments dagegen sind für Hygienemaßnahmen besser zugänglich. Magnete und Kugelattachments lassen sich leicht in einen bestehenden Zahnersatz einarbeiten. Doppelkronen auf Implantaten sollten wegen der Gefahr späterer technischer Komplikationen eher vermieden werden.
Schlagwörter: Implantatprothetik, Steg, Kugelkopf, Magnet, Teleskopkrone, Konuskrone, Doppelkrone, Nachsorgeaufwand, Zahntechnik, Verankerungselemente, Prothesenkinematik
Seiten: 373, Sprache: DeutschHaßfeld, St. / Brief, J. / Stein, W. / Ziegler, Chr. / Redlich, T. / Raczkowsky, J. / Krempien, R. / Mühling, J.Die konventionelle Nutzung der zweidimensionalen Panoramaröntgentechnik als Planungsgrundlage bietet keine räumlich korrekten Informationen. Zunehmend wird daher für schwierige implantologische Fälle empfohlen, computertomographische Daten zur Diagnostik zu nutzen. Aktuelle Softwareverfahren ermöglichen eine semiautomatische Markierung des Mandibularkanals mit geringstem Benutzeraufwand und eine dreidimensionale grafisch interaktive implantologische Planung am Bildschirm.
Grundsätzlich bleibt bei diesen zunehmend auf den Markt drängenden CT-Visualisierungssystemen der entscheidende Schritt der präzisen operativen Umsetzung allerdings offen. Im einfachsten Fall können die Planungsdaten zur Herstellung individueller Bohrschablonen genutzt werden. Auch die Anbindung an intraoperative Navigationssysteme ist möglich. Hierbei wird jederzeit die genaue Lage des Winkelstücks in Bezug zum Kiefer des Patienten erfasst. Auf dem Bildschirm lässt sich in Echtzeit die Lage des Bohrers in die CT-Daten einspiegeln. In Knochen oder knochennahen Bezirken kann nach eigenen Erfahrungen und der internationalen Literatur mit einer Genauigkeit von = 2 mm gerechnet werden. Da aus Sicherheitsgründen jedoch der maximal mögliche Fehler die Messlatte für die Entscheidung über den Einsatz solcher Systeme sein muss, ist heute ein routinemäßiger Einsatz im Bereich der dentalen Implantologie sicher noch nicht zu empfehlen. Allerdings ergeben sich durch diese Techniken der computergestützten Chirurgie faszinierende Ansätze einer Indikationserweiterung und Verbesserung der Qualität im Bereich der dentalen Implantologie. Auch der Schritt zur Anwendung eines (zahn)medizinischen Roboters ist nicht mehr weit.
Schlagwörter: Dentale Implantologie, dreidimensionale Visualisierung, Operationsplanung, computerunterstützte Chirurgie, Instrumentennavigationssysteme, Medizinrobotik
Seiten: 393, Sprache: DeutschClotten, St.Die nach einem Zahnverlust einsetzende Knochenatrophie erschwert eine Implantation nach ästhetischen Gesichtspunkten. Darüber hinaus diktieren die gestiegenen Anforderungen an die Funktion und Ästhetik eine perfekte Implantatpositionierung entsprechend den verlorengegangenen Zähnen. Bei 25 Patienten wurde in zahnlosen Unterkieferabschnitten primär eine Osteotomie krestal, parallel zum N. alveolaris sowie mit zwei vertikalen Verbindungen in Form eines Fensters bis zur Spongiosa durchgeführt. Nach anschließendem Wundverschluss erfolgte drei bis vier Wochen später die Implantation. Durch das zeitlich versetzte Verfahren kommt es zu einem Wiederanhaften des Periosts an das Knochenfenster, wodurch eine optimale Blutversorgung ermöglicht wird. Die Verbreiterung des Kieferkamms erfolgt durch die kontrollierte Aufbereitung des Implantatbetts mit langsam rotierenden bicon™-Winkelstückbohrern. Mit dem hier vorgestellten Verfahren kann die Wiederherstellung der ursprünglichen vestibulooralen Alveolarkammdimension im Unterkiefer erreicht werden.
Schlagwörter: Bone-splitting, Alveolarkammextensionsplastik, Knochenaufbau
Seiten: 407, Sprache: DeutschStiller, M. / Eisenmann, E. / Fritz, H. / Freesmeyer, Wolfgang B.Schwierige Hart- und Weichgewebeverhältnisse erfordern oft eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Chirurgen und dem Prothetiker. Ein funktionell und ästhetisch befriedigendes Ergebnis kann errreicht werden, wenn neben der chirurgischen, prothetischen und zahntechnischen Kompetenz auch das Implantatsystem diesen Herausforderungen gerecht wird. "Simpler in Practice" wurde konzipiert, um sowohl in einfachen als auch schwierigen implantologischen Situationen die Zusammenarbeit zwischen dem Prothetiker und dem Chirurgen zu erleichtern. Das Behandlungskonzept "Simpler in Practice" ist sehr flexibel, wobei die Aufgabenverteilungen zwischen Chirurgen und Prothetikern modifiziert werden können, um den speziellen Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen aller Mitglieder des Behandlungsteams gerecht zu werden.
Schlagwörter: Schwierige Hart- und Weichgewebeverhältnisse, autologe Knochentransplantation, enossale Implantate, "Simpler-in-Practice"-Konzept, vollkeramische Distanzhülsen
Seiten: 419, Sprache: DeutschChyplyk, L. / Grossschmidt, K. / Weinländer, M. / Plenk jr., H.Der Sinusboden eines 55-jährigen Patienten mit schwerer Alveolarknochenatrophie wurde für die Aufnahme von vier Brånemark-Implantaten in regio 14 bis 17 mit autologen Kinnkompaktachips und Bio-Oss®-Partikeln im Verhältnis 1 : 3 aufgefüllt. Nach sechs Monaten wurde bei der Implantatbettaufbereitung aus regio 15 und 16 mit Hohlzylinderbohrern unter sorgfältiger Außenkühlung je ein etwa 6,5 bzw. 3 mm langer Gewebezylinder entnommen. Es wurden prä- und postoperative sowie jährliche klinische und Röntgenkontrollen bis zu vier Jahren nach der Implantation durchgeführt. Von den in Polymethylmethacrylat eingebetteten Proben konnten 15 bzw. sieben Serienquerschliffe (Giemsa-Oberflächenfärbung) und Mikroradiographien angefertigt und lichtmikroskopisch ausgewertet werden. In den Querschliffbildern des längeren Bohrzylinders wurden die prozentualen Flächenanteile an neugebildetem Knochengewebe, Transplantatknochen und Bio-Oss-Partikeln mit einer Bildauswertsoftware morphometrisch bestimmt. Der auf mindestens 4 mm Dicke augmentierte Sinusboden enthielt von kranial nach kaudal 30 bis 23 % avitalen Transplantatknochen, 6 bis 29 % Bio-Oss-Partikeln sowie 14 bis 37 % daran angelagertes, neugebildetes vitales Knochengewebe. Der Transplantatknochen war meist formschlüssig von neugebildetem Knochengewebe umgeben, die Bio-Oss-Partikeln grenzten dagegen auch häufig an fibrovaskuläres Bindegewebe. Im kleineren Gewebezylinder wurden nur Bio-Oss-Partikeln und neugebildete Knochentrabekeln gefunden.
Nach diesen Befunden bestand das Implantatbett bis zu 37 % aus ursprünglichem oder im Kontakt zu Transplantatknochen und Bio-Oss® neugebildetem vitalem Knochengewebe. In diesem Verbund konnten offensichtlich die selbstschneidenden Schraubenimplantate primärstabil verankert und eine derzeit fünfjährige, funktionell belastete Sekundärverankerung erreicht werden.
Schlagwörter: Sinusbodenaugmentation, autologer Kinnknochen, Bio-Oss®, Gewebezylinder, Histomorphometrie
Seiten: 433, Sprache: DeutschKern, J. / Ronecker, L.Einzelfrontzahnversorgungen nach Implantationen sind aus ästhetischer Sicht besonders problematisch. Nur eine optimale Planung seitens des Behandlers und des Zahntechnikers ermöglicht die Wiederherstellung einer nahezu "natürlichen" Ästhetik, die sich nicht nur auf den Ersatz der Zähne beschränkt, sondern ein intensives Weichgewebemanagement mit einbezieht. Für das Ergebnis ist die Wahl des richtigen Abutments von entscheidender Bedeutung. Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen Abutmenttypen vorgestellt, ihre Vor- und Nachteile aufgezeigt sowie die Bedeutung der Aluminiumoxid- und Zirkonoxidabutments für eine optimale Ästhetik bei der Einzelfrontzahnversorgung herausgestellt.
Schlagwörter: Implantatversorgung, Abutmentkonstruktionen, Metallabutments, Aluminiumoxidabutments, Zirkonoxidabutments, Ästhetik, Einzelzahnversorgung