Seiten: 125-143, Sprache: DeutschDGMKG, DGZMKAWMF-Registernummer: 083-004Vorbemerkung: Aufgrund des mit über 80 Seiten großen Umfangs des Originaldokumentes und des (bisherigen) Fehlens einer Kurzversion kann an dieser Stelle nur eine stark gekürzte Version der Leitlinie publiziert werden. Wir haben uns hierbei im Wesentlichen auf die über 50 konsentierten Empfehlungen zur Therapie beschränkt. Hinsichtlich der weiterführenden Ausführungen zum Beispiel zu Diagnostik, Prognose oder Problemen der Heilung, zur Literatur und zu Details der Erstellung der Leitlinie (verantwortliche und beteiligte Organisationen und Personen, Leitlinienreport u. a. m.) sei auf die im Internet frei zugängliche vollständige Originalfassung der Langversion verwiesen: DGMKG, DGZMK: „Therapie des dentalen Traumas bleibender Zähne“, Langversion 2.0, 2022, AWMF-Registriernummer: 083-004.
URL: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/083-004.html.
Die Redaktion
Seiten: 145-156, Sprache: DeutschArnold, MichaelEin FallberichtAls Folge eines dentalen Traumas des 15-jährigen männlichen Patienten traten 3 Monate nach Avulsion und Repositionierung der Zähne 11, 21 und 22 infektionsbedingte Resorptionen an den Wurzelaußenseiten auf, die darüber hinaus mit einer Fistel assoziiert waren. Zusätzlich zu der antimikrobiellen endodontischen Therapie wurde deshalb eine antiresorptive Therapie erforderlich. Die gingivanahe Ausdehnung der resorptiven Defekte an den Zähnen 11 und 21 erforderte einen Verschluss mit MTA, der minimalinvasiv extraoral durch eine intentionelle Replantation erfolgte.
Schlagwörter: externe Resorption, infektionsbedingte Resorption, Ersatzresorption, Ankylose, Avulsion, intentionelle Replantation, MTA
Seiten: 157-164, Sprache: DeutschConnert, Thomas / Weiger, Roland / Eggmann, FlorinDie Behandlung einer Kronen-Wurzel-Fraktur mit Pulpabeteiligung stellt aufgrund des zumeist palatinal tief liegenden Frakturverlaufs eine große Herausforderung dar. Die Art der Therapie hängt dabei maßgeblich vom Verlauf der Fraktur ab und der Möglichkeit, diesen vollständig darzustellen. Bei para- oder sublimbalen Verläufen stellt die intentionelle Replantation mit einer Zahndrehung um 180° in bestimmten Fällen eine gute Behandlungsmöglichkeit dar. Die Drehung des Zahns um 180° kann aufgrund des unterschiedlichen Gingivaverlaufs dazu führen, dass ein initial subgingivaler palatinaler Defekt nach Drehung labial para- oder gar supragingival dargestellt werden kann. Nach Wurzelkanalbehandlung und Schienung kann der Zahn mithilfe direkter oder indirekter Versorgung unter günstigeren Ausgangsbedingungen restauriert werden. Das Vorgehen wird anhand eines Fallbeispiels dargestellt und erläutert.
Schlagwörter: dentales Trauma, Endodontie, intraalveoläre Transposition, chirurgische Extrusion, Zahnunfall
Seiten: 165-171, Sprache: DeutschZürcher, Andrea / Zitzmann, Nicola U. / Filippi, AndreasAls Spätfolge schwerer Dislokationsverletzungen von Zähnen (insbesondere Avulsionen und Intrusionen) treten nicht selten Ersatzgeweberesorptionen auf, welche zum Zahnverlust führen. Bei einer Dekoronation wird die klinische Krone entfernt, die Wurzel jedoch belassen. Im wachsenden Kiefer ermöglicht dies den Erhalt der Breite und Höhe des Alveolarfortsatzes, was die präimplantologische Ausgangssituation stark verbessert.
Aus: Krastl et al. Zahntrauma: Therapieoptionen für die Praxis. Berlin: Quintessence Publishing Deutschland, 2020:145−151.
Schlagwörter: Dekoronation, Ersatzgeweberesorption, Ankylose, Zahntrauma, Kammprophylaxe
Seiten: 175-180, Sprache: DeutschArnold, PaulaDie Häufigkeit und Verteilungsmerkmale arbeitsbedingter Zahnverletzungen in den Jahren 2010 bis 2021 werden beschrieben. In die Recherche wurden Daten der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften und des Bundesverbandes der Unfallkassen einbezogen. Arbeitsbedingte dentale Traumata haben eine niedrige Gesamtinzidenz. Risikofaktoren stellen Alter, Geschlecht, bestimmte Berufsgruppen, bereits vorgenommene Zahnbehandlungen und die Verwendung motorisierter Verkehrsmittel dar. Der Zahnarzt ist bei einem berufsbedingten dentalen Trauma nicht allein für die Versorgung der Geschädigten verantwortlich, sondern steht zugleich in einer Dokumentationspflicht, da sie Bestandteil der Aufklärung strafrechtlicher (z. B. Rohheitsdelikte) und versicherungsrechtlicher Fragestellungen ist.
Schlagwörter: berufsbedingtes Zahntrauma, Arbeitsunfall, Arbeitsschutzgesetz
Seiten: 181-188, Sprache: DeutschDe Sanctis, StefanoTherapie und pathogenetische ÜberlegungenFrontzahntraumata im jugendlichen Gebiss können je nach Verletzungsmuster, individuellem Entwicklungsstand der Zähne und abhängig von der Qualität der Erstversorgung zu Spätfolgen wie Pulpanekrosen, Obliterationen, Entwicklungsstillstand oder Resorptionen führen. Diese können wenige Monate bis mehrere Jahre nach dem Unfallereignis manifest werden und stellen aufgrund komplexer und nicht sicher vorhersagbarer Heilungs- und Reparaturmechanismen der involvierten Gewebe eine Herausforderung bezüglich der Therapie dar. Der vorliegende Fallbericht beschreibt anhand zweier mittlerer Inzisivi, welche unterschiedlichen Konsequenzen ein frühes Zahntrauma auf die Entwicklung der einzelnen Zahngewebe haben kann, und zeigt die endodontische Therapie eines mittleren Inzisivus mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum.
Schlagwörter: Trauma, nicht abgeschlossenes Wurzelwachstum, DVT, MTA, Obliteration, Resorption, postendodontische Versorgung, Kieferorthopädie