Seiten: 223-235, Sprache: DeutschLuhrenberg, Philipp / Luhrenberg, Felix / Sagheb, Keyvan / Al-Nawas, BilalDie periapikale Diagnostik gehört zur täglichen Routinediagnostik in der zahnärztlichen Praxis. Neben apikalen Parodontitiden können odontogene oder nichtodontogene Zysten bis hin zu tumorähnlichen Läsionen die periapikale Diagnostik erschweren. Die im Folgenden vorgestellten möglichen periapikalen Differenzialdiagnosen sollen Befunderhebung, Diagnosestellung und Therapie erleichtern.
Schlagwörter: Parodontitis apicalis, Differenzialdiagnostik, radikuläre Zyste, Keratozyste, follikuläre Zyste, nasopalatinale Zyste, Ameloblastom, Knochenzyste, periapikale Zementdysplasie, Brauner Tumor, Riesenzellgranulom
Seiten: 237-245, Sprache: DeutschLuhrenberg, Felix / Luhrenberg, Philipp / Sagheb, Keyvan / Al-Nawas, BilalDie odontogene Keratozyste gehört zu den entwicklungsbedingten Vertretern der odontogenen Zysten und ist durch ein rapides, aggressives und gleichzeitig symptomarmes Wachstumsmuster gekennzeichnet. Empfehlungen zur Therapie odontogener Keratozysten sind aufgrund der Vielzahl an Therapieansätzen und der unterschiedlichen Rezidivraten schwierig. Anhand eines Fallbeispiels sollen die Entität und vor allem auch Überlegungen zu dem Maß an Radikalität ihrer Therapie diskutiert werden.
Schlagwörter: Keratozyste, Zystektomie, Carnoysche Lösung, Wurzelspitzenresektion, Rezidiv
Seiten: 247-261, Sprache: DeutschArnold, MichaelEine FallserieExterne apikale Resorptionen können auch bei vitaler Pulpa durch die mikrobielle Infektion von Dentin und Pulpa provoziert werden. Zu den ätiologischen Faktoren zählen Karies, Schmelz-Dentin-Risse, Attritionen und Abrasionen mit Dentinfreilegung. Durch eine kausale Therapie kann die Resorption gestoppt werden. Dabei ist es möglich, Teile der Pulpa für die Reparatur mit zement- und dentinähnlichen Geweben zu erhalten. Die Entscheidung über die partielle oder vollständige Entfernung der Pulpa sollte unter klinischer und radiologischer Kontrolle erfolgen.
Schlagwörter: apikale Resorption, Crack, Pulpa, reparative endodontische Therapie (RET), intrakoronale Befundaufnahme und Diagnostik
Seiten: 265-275, Sprache: DeutschArnold, PaulaEin vergleichender ÜberblickSchlaufensysteme dienen der minimalinvasiven Entfernung von frakturierten Instrumenten oder von Hilfsmitteln, die in den Wurzelkanal eingebracht wurden. Vorgestellt werden der Yoshi-Loop des Terauchi File Retrieval-Kits (TFRK), der EndoCowboy, der FragRemover und der Broken Tool Remover. Obwohl der generelle Aufbau der genannten Schlaufensysteme ähnlich ist, ergeben sich bei genauerer Betrachtung erhebliche Unterschiede, u. a. hinsichtlich ihrer Größe, Form und ihres Gewichtes. Sie unterscheiden sich auch bezüglich ihrer Aufbereitung, Kosten und der verwendeten Kanülen und Drahtdurchmesser. Letztere haben nicht nur Bedeutung für die notwendige Platzschaffung zur Fragmententfernung, sondern auch für die möglichen Indikationsstellungen und -grenzen des jeweiligen Loop-Systems. Die Drähte unterscheiden sich zudem in ihrer Materialzusammensetzung, was unterschiedliche Drahteigenschaften begründet.
Schlagwörter: minimalinvasive Fragmententfernung, Loop-System, EndoCowboy, FragRemover, Yoshi-Loop, Broken Tool Remover
Seiten: 277-284, Sprache: DeutschMagni, Eva / Weiger, Roland / Connert, ThomasEinflussfaktoren, Symptomatik, Prävention und ManagementNatriumhypochlorit ist aufgrund seiner gewebeauflösenden und antimikrobiellen Eigenschaften das Spülmedium der Wahl bei der Wurzelkanalbehandlung. Der Spülunfall bezeichnet ein Ereignis, bei welchem das Natriumhypochlorit während der Wurzelkanalspülung über den Apex in das periapikale Gewebe gelangt und ausgeprägte Schmerzen, Einblutungen und Schwellungen bis hin zu Gewebedefekten oder neuronalen Beeinträchtigungen verursachen kann. Ein offener Apex oder eine Perforation werden häufig als ursächliche Faktoren für einen Spülunfall angesehen. Der Artikel beschreibt mögliche Symptome eines Spülunfalls, diskutiert Einflussfaktoren und erläutert Therapiemaßnahmen. Er zeigt außerdem auf, welche Spülmaßnahmen an Zähnen mit offenem Apex als sicher anzusehen sind.
Schlagwörter: Natriumhypochlorit, Wurzelkanalspülung, apikale Extrusion, offener Apex, Spülzwischenfall
Seiten: 285-291, Sprache: DeutschHülsmann, Michael / Shengjile, DeariWalter HessWalter Hess gehört zu den renommiertesten deutschsprachigen Hochschullehrern, die sich mit endodontologischen Fragestellungen beschäftigt haben. Insbesondere seine Habilitationsschrift mit Untersuchungen zur internen Anatomie des Wurzelkanalsystems, in der er u. a. das häufige Vorliegen eines mb2-Wurzelkanals in Oberkiefermolaren nachwies, wird auch heute noch oft zitiert. Auch zur Frage der Vitalerhaltung und Pulpotomie führte Hess umfangreiche Untersuchungen durch. Lebenslauf und wissenschaftliches Werk dieses Pioniers der Endodontie werden vorgestellt.
Schlagwörter: Walter Hess, Biografie, Wurzelkanalanatomie, Pulpaamputation
Seiten: 293-299, Sprache: DeutschJungbluth, Holger / Brune, Lukas / Lalaouni, Diana / Winter*, Jochen / Jepsen*, SørenDas Genexpressionsmuster von S100-Proteinen in gesunden und irreversibel entzündeten menschlichen ZahnpulpenEinleitung: Es wurde bereits gezeigt, dass mehrere S100-Proteine wichtige Rollen innerhalb der angeborenen Immunantwort auf Infektionen und in regenerativen Prozessen spielen. Ihre Rolle innerhalb einer Pulpitis ist hingegen bislang nur spärlich untersucht. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, das Genexpressionsmuster in gesunden und irreversibel entzündeten humanen Pulpen zu untersuchen und zu vergleichen.
Methoden: Gewebeproben menschlicher Zahnpulpen wurden für die Untersuchung verwendet, von denen 15 die klinische Diagnose „symptomatische irreversible Pulpitis“ (SIP), sieben die Diagnose „asymptomatische irreversible Pulpitis“ (AIP) und 19 die Diagnose „gesunde Pulpa“ (HP) aufwiesen. Der relative Genexpressionslevel der S100-Gene S100A1, -A2, -A3, -A4, -A6, -A7, -A8, -A9, -A10, -A11, -A13, -A14 und -A16 wurde per quantitativer Polymerase-Kettenreaktion (qPCR) bestimmt. Um den Zustand der Entzündung und Degeneration des Pulpagewebes zu kontrollieren, wurde ebenfalls die Genexpression von IL-8, COX-2 und HMGB-1 bestimmt. GAPDH und ß-Actin dienten als Referenzgene. Die differenziellen Expressionsraten zwischen den drei Gruppen SIP, AIP und HP wurden für jedes einzelne Zielgen berechnet und mithilfe der Varianzanalyse und eines Bonferroni-Post-hoc-Tests statistisch analysiert.
Ergebnisse: Bei SIP konnten im Vergleich zu HP signifikant reduzierte Genexpressionswerte für S100A1, -A2, -A3, -A4, -A6, -A10 und -A13 sowie für HMGB-1 festgestellt werden, während die Genexpression von S100A8 und -A14 sowie IL-8 signifikant erhöht war. Bei AIP wurde eine signifikant erhöhte Expression im Vergleich zu HP nur für S100A14 und -A16 sowie IL-8 festgestellt, während die Genexpression für andere untersuchte Gene nicht verändert war.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende Studie zeigt, dass die Genexpressionsmuster von S100-Proteinen sich in gesunden und irreversibel entzündeten Zahnpulpen signifikant voneinander unterscheiden. Die Unterschiede von symptomatisch irreversibel pulpitischen Proben waren gegenüber gesunden Pulpen größer als die von asymptomatisch irrervibel pulpitischen Proben.
Schlagwörter: Pulpitis, S100-Proteine, differenzielle Genexpressionsanalyse, Entzündung