Journal of Craniomandibular Function, 1/2024
SciencePages 9-28, Language: English, GermanObid, Nada / Frommer, Vivien / Huber, Christoph / Schindler, Hans Jürgen / Schmitter, Marc / Giannakopoulos, Nikolaos Nikitas
Einführung: Der Selbstreport von Wach- oder Schlafbruxismus (WB/SB) wurde in der Vergangenheit wiederholt kritisch untersucht, da seine Übereinstimmung mit der neurophysiologischen Bruxismusaktivität unklar ist. In diesem Kontext wurde die bedingte elektrische Stimulation (contingent electrical stimulation, CES) als potenzielle Behandlungsmethode vorgeschlagen, um Bruxismusepisoden zu reduzieren. Ziel der Kohortenstudie war es, den Einfluss von CES auf den Bruxismus-Selbstreport zu untersuchen.
Methoden: In die Studie wurden 40 gesunde Erwachsene aufgenommen und in eine Interventionsgruppe (N = 20) und eine Kontrollgruppe (N = 20) eingeteilt. Zu Beginn und am Ende des Studienzeitraums füllten die Teilnehmenden die „Oral Behavior Checklist“ (OBC) sowie einen anamnestischen Bruxismus-Fragebogen aus. Der Untersuchungszeitraum umfasste drei GrindCare-Intervalle (1 inaktive Woche – 2 aktive CES-Wochen / 2 inaktive Wochen – 2 inaktive Wochen). Zur Auswertung wurden der OBC-Score und die Bruxismus-Antworten mittels Wilcoxon- und McNemar-Test verglichen.
Ergebnisse: Die Auswertung ergab keine signifikanten Veränderungen des OBC-Scores oder der Bruxismus-Selbstreporte (p > 0,05) nach der CES-Intervention.
Schlussfolgerung: Es konnte keine Verbesserung des Selbstreports von Bruxismus durch CES festgestellt werden. Es wird jedoch empfohlen, das Studiendesign zu wiederholen, die CES-Intervention auf einen längeren Zeitraum auszudehnen und die Stichprobengröße zu erhöhen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Keywords: Bruxismus, bedingte elektrische Stimulation, Selbstreport, Diagnose, Fragebögen
Journal of Craniomandibular Function, 2/2023
SciencePages 101-117, Language: English, GermanFrommer, Vivien / Obid, Nada / Huber, Christoph / Schmitter, Marc / Schindler, Hans Jürgen / Giannakopoulos, Nikolaos Nikitas
Purpose: This study compared different methods of bruxism diagnosis used in clinical practice. The purpose of this study was to investigate the agreement between two diagnostic tools for bruxism (questionnaires and portable EMG measuring device).
Methods: Seventy-six (76) subjects without craniomandibular dysfunction (CMD) were examined for their bruxism behavior in a clinical study over an observation period of 5 weeks. Measurements of episodes per hour were performed in the home setting using the GrindCare (GC) portable EMG device. The period was divided into 3 intervals (1 week – 2 weeks – 3 weeks). A minimum of 5 h of recorded sleep was a prerequisite for all participants. In addition, sleep (SB) and awake bruxism (AB) self-reports were collected at baseline and the end of the study using questionnaires, including the Oral Behavior Checklist (OBC).
Results: There is a significant correlation between increased jaw activity (diagnosed by OBC) and SB/AB self-reports, as well as between SB and AB self-reports, but not between questionnaires and instrumental (GC) diagnostics.
Conclusion: Questionnaires cannot replace EMG measurements in bruxism diagnostics. Dentists should always use a combination of self-reports in the form of validated questionnaires and instrumental diagnostics to detect bruxism.
Keywords: teeth grinding, diagnostics, sleep bruxism, awake bruxism, electromyography
Journal of Craniomandibular Function, 4/2021
SciencePages 295-317, Language: English, GermanStimmer, Magdalena / Giannakopoulos, Nikolaos Nikitas / Held, Helena / Schindler, Hans Jürgen / Roldán-Majewski, Carolina
Partial results of a systematic review and meta-analysisIntroduction: This article reports the results of a comprehensive systematic review and meta-analysis of the effect of occlusal splints (OSs) on active maximum mouth opening (AMMO) in patients with temporomandibular disorders (TMD).
Methods: Multiple databases (PubMed/MEDLINE, EMBASE, Cochrane Library, LIVIVO, OpenGrey, DRKS, and ClinicalTrials.gov) plus additional literature were searched for relevant randomized clinical trials (RCTs) using OSs to treat adults with painful TMD. AMMO was assessed after 6 and 12 months of treatment, and OS therapy was compared with no treatment, other active treatments (OATs), and/or placebo splints. The Cochrane Collaboration’s tool for assessing risk of bias was used to assess study quality. The threshold for statistical significance of correlations detected by meta-analysis was P ≤ 0.05.
Results: The use of OSs did not increase AMMO significantly more than no treatment (P = 0.28) or placebo splints (P = 0.76). OS therapy was significantly inferior to OATs (P = 0.02 for short-term effect, P = 0.01 for medium-term effect). In 18 of the 21 included studies, OSs increased AMMO slightly but not significantly more than no treatment (P = 0.28) or placebo splints (P = 0.76).
Conclusions: OSs made no significant contribution to improving AMMO. Therefore, OATs should be used in patients with limited jaw opening.Registration: This study was registered in the PROSPERO database under ID number CRD42019123169.
Keywords: temporomandibular disorders (TMD), systematic review, meta-analysis, adults, pain propagation, occlusal splints, pain chronification
Journal of Craniomandibular Function, 3/2018
Pages 239-248, Language: English, GermanKravchenko-Oer, Alexandra / Koch, Mara / Nöh, Kristina / Ostermann, Charlott / Winkler, Luzie / Kordaß, Bernd / Hugger, Sybille / Schindler, Hans Jürgen / Hugger, Alfons
Ziel der Studie war es, Auswirkungen okklusaler Veränderungen auf die Muskelaktivität des M. masseter und M. temporalis zu analysieren. Dazu wurden 41 funktionsgesunde vollbezahnte Probanden hinsichtlich der Muskelaktivität des M. masseter und des M. temporalis anterior mithilfe der Oberflächen-Elektromyographie beidseitig in zwei Messsitzungen untersucht. Tiefziehfolien mit einer Dicke von 0,4 bzw. 0,8 mm wurden auf verschiedene Zähne des Unterkiefers reversibel platziert, um unterschiedliche Aufbisssituationen (einseitig, beidseitig transversal und beidseitig diagonal) zu simulieren. Mittels visuellem Feedback wurden Aufbisskräfte in einer Höhe von 10 bzw. 35 % der maximalen voluntären Kontraktion (MVC) ausgeführt. Die Aktivitätsverhältnisse der Muskeln wurden mithilfe einer zweifaktoriellen Varianzanalyse mit Messwiederholung analysiert und die Reliabilität der Muskelaktivitätsdaten über Intraclass-Korrelationskoeffizienten (ICC) bestimmt.
Die auf den Massetermuskel bezogenen Aktivitätsverhältnisse unterschieden sich nicht signifikant in den verschiedenen Aufbisssituationen. Dagegen zeigten die Temporalismuskeln signifikante Unterschiede (p < 0,001) zwischen unilateralen Aufbisskonfigurationen und den anderen Aufbissbedingungen (bilateral transversal oder diagonal), insbesondere bei 10 % MVC. Allgemein ergab sich bei Betrachtung der ICC-Werte eine niedrige bis mäßige Reliabilität für die Muskelaktivitäten.
Unter kontrollierter submaximaler Aufbissintensität bleibt der M. masseter recht stabil in seinem Aktivitätsverhalten, wogegen der M. temporalis auf verschiedene Aufbissbedingungen unterschiedlich reagiert. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass der M. temporalis als Feinsteuerungsmuskel agiert, wenn, wie beim Kauen, asymmetrische Aufbisssituationen vorliegen, bedingt durch einzelne Nahrungsfragmente zwischen den Zahnreihen.
Keywords: Aktivitätsverhältnisse, Pressen, Elektromyografie, Kaumuskeln, okklusale Interferenzen, okklusale Modifikation, visuelles Feedback
International Journal of Computerized Dentistry, 1/2018
PubMed ID (PMID): 29610777Pages 17-22, Language: English, GermanKravchenko-Oer, Alexandra / Koch, Mara / Nöh, Kristina / Osterman, Charlott / Winkler, Luzie / Kordaß, Bernd / Hugger, Sybille / Schindler, Hans Jürgen / Hugger, Alfons
Ziel der Studie war es, Auswirkungen okklusaler Veränderungen auf die Muskelaktivität des M. masseter und M. temporalis zu analysieren. Dazu wurden 41 funktionsgesunde vollbezahnte Probanden hinsichtlich der Muskelaktivität des M. masseter und des M. temporalis anterior mithilfe der Oberflächenelektromyographie beidseitig in zwei Messsitzungen untersucht. Tiefziehfolien mit einer Dicke von 0,4 bzw. 0,8 mm wurden auf verschiedene Zähne des Unterkiefers reversibel platziert, um unterschiedliche Aufbisssituationen (einseitig, beidseitig transversal und beidseitig diagonal) zu simulieren. Mittels visuellem Feedback wurden Aufbisskräfte in einer Stärke von 10 bzw. 35 % der maximalen voluntären Kontraktion (MVC) ausgeführt. Die Aktivitätsverhältnisse der Muskeln wurden mithilfe einer zweifaktoriellen Varianzanalyse mit Messwiederholung analysiert und die Reliabilität der Muskelaktivitätsdaten über Intraclass-Korrelationskoeffizienten (ICC) bestimmt. Die auf den Massetermuskel bezogenen Aktivitätsverhältnisse unterschieden sich nicht signifikant in den verschiedenen Aufbisssituationen. Dagegen zeigten die Temporalismuskeln signifikante Unterschiede (p < 0,001) zwischen unilateralen Aufbisskonfigurationen und den anderen Aufbissbedingungen (bilateral transversal oder diagonal), insbesondere bei 10 % MVC. Allgemein ergab sich bei Betrachtung der ICC-Werte eine niedrige bis mäßige Reliabilität für die Muskelaktivitäten. Unter kontrollierter submaximaler Aufbissintensität bleibt der M. masseter recht stabil in seinem Aktivitätsverhalten, wogegen der M. temporalis auf verschiedene Aufbissbedingungen unterschiedlich reagiert. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass der M. temporalis als Feinsteuerungsmuskel agiert, wenn - wie beim Kauen - asymmetrische Aufbisssituationen vorliegen, bedingt durch einzelne Nahrungsfragmente zwischen den Zahnreihen.
Keywords: Aktivitätsverhältnisse, Pressen, Elektromyografie, Kaumuskeln, okklusale Interferenzen, okklusale Modifikation, visuelles Feedback
Journal of Craniomandibular Function, 3/2015
Pages 183-186, Language: English, GermanSchindler, Hans Jürgen