Poster 324, Language: GermanWinko, Sandra/Küper, Regina/Bosse, Alexander/Weingart, DieterDie nekrotisierende Sialometaplasie ist eine gutartige, reaktiv-entzündliche Erkrankung der kleinen Speicheldrüsen des Gaumens, die erstmals 1973 von Abrahams beschrieben wurde. Im Frühstadium liegt meist eine umschrieben Schwellung vor, die innerhalb von wenigen Tagen ulzeriert. Häufig geht ein Infekt oder ein Trauma im Kopf-Hals-Bereich voraus. Die Ätiologie ist noch nicht abschließend geklärt. Im Mittelpunkt der Diskussion steht eine Schädigung auf vaskulärer Ebene mit zumeist unklarer Genese. Aus dieser lokal eingeschränkten Blutversorgung resultiert ein Infarkt. Histologisch zeigt sich eine Nekrose des lobulären Speicheldrüsenparenchyms, gangähnliche und streckenweise tumorartige Plattenepithelmetasplasien.Therapeutisch ist keinerlei Intervention notwendig. Die Ulzerationen heilen spontan innerhalb von 8 bis 12 Wochen ab.Die nekrotisierende Sialometaplasie kann klinisch und histologisch einen malignen Prozess vortäuschen. Daraus können sich erhebliche differentialdiagnostische Schwierigkeiten ergeben. Fehlinterpretationen, insbesondere als Plattenepithel- oder Mukoepidermoid-Karzinom, mit der Folge einer invasiven Behandlung sind mehrfach in der Literatur erwähnt. Für den Kliniker und Pathologen ergibt sich hierdurch die Notwendigkeit der Kenntnis dieses seltenen Krankheitsbildes, um diagnostische und therapeutische Irrtümer zu vermeiden.
Keywords: Nekrotisierende Sialometaplasie