Die Alterszahnmedizin wird nach wie vor häufig als ein Fach vertreten, das sich schwergewichtig mit der Betreuung von Menschen befassen soll, die sich im 4. Lebensalter befinden, also hilfs- sowie pflegebedürftig sind und infolgedessen großmehrheitlich in Institutionen leben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf palliativen Betreuungskonzepten. Auf dieser Basis hat sich der orale Gesundheitszustand der in Institutionen lebenden Menschen jedoch nicht nachhaltig verbessert. Es macht deshalb Sinn, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, weshalb der erwünschte Erfolg auf diese Weise nicht erzielt werden konnte. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, weshalb der Paradigmenwechsel zu einer auf Prävention basierenden Betreuung mit neuem Fokus auf dem 3. Lebensalter – wie sie das Curriculum Orale Medizin für das Alter an der Universität Basel seit 25 Jahren lehrt und auf selbstbestimmt zu Hause lebende ältere Menschen anwendet – mehr Erfolg auch bei hilfs- und pflegebedürftigen älteren Menschen verspricht. Manuskripteingang: 05.06.2023, Manuskriptannahme: 16.11.2023
Keywords: Alterszahnmedizin, orale Medizin für das Alter, Paradigmenwechsel, mehrdimensionales Patienten-Assessment, Prävention