Das humane Papillomavirus (HPV) ist insbesondere dafür bekannt, bei Frauen Schleimhautveränderungen, Dysplasien oder Krebserkrankungen im Bereich der Cervix und der Vulva zu verursachen. Auch Männer können im Genitalbereich HPV-assoziierte Erkrankungen wie beispielsweise Anal- oder Peniskarzinome sowie Condylomata entwickeln. Im Laufe des Lebens infizieren sich insgesamt ca. zwei Drittel aller Menschen mit HPV, sowohl Frauen als auch Männer, auch wenn viele HPV-Infektionen unbemerkt bleiben und nach wenigen Jahren ohne Therapie remittieren. In der Mundhöhle sind ebenfalls beide Geschlechter von HPV-assoziierten Erkrankungen betroffen. Am häufigsten ist die Übertragung der HP-Viren über Oralverkehr in die Mundhöhle beschrieben, aber auch intensives Küssen kann zur Übertragung von HPV führen, wie aktuellere Quellen berichten. Neue Studien belegen, dass eine von sexuellem Kontakt unabhängige Übertragung möglich ist: Einfacher Haut-Haut-Kontakt oder Haut-Schleimhaut-Kontakt können zu einer Ansteckung führen, auch eine vertikale Übertragung von der Mutter auf das Kind kann während des Geburtsvorganges stattfinden. Sogar eine Übertragung durch die Plazenta und über die Nabelschnur gilt als denkbar.