Die Verbreitung und auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sind in den letzten Jahren sicherlich die wichtigsten Innovationstreiber im Gesundheitswesen. Die medizinische sowie die dentomaxillofaziale Radiologie (DMFR) sind in der Medizin bzw. Zahnmedizin momentan die Fächer, in welchen KI-Möglichkeiten wohl am häufigsten erprobt und auch bereits im Einsatz sind. In der DMFR fokussieren die KI-basierten Algorithmen gegenwärtig auf vier Hauptanwendungen:
- die allgemeine Verbesserung der radiologischen Bildqualität,
- die automatische Erkennung von Zähnen und Implantaten einschließlich des rekonstruktiven Versorgungsgrads,
- die Diagnose dentaler und oraler Pathologien sowie
- die Lokalisierung anatomischer Orientierungspunkte für die kieferorthopädische Behandlungsplanung.
KI ist auch ein Promotor für klinischtechnische, das heißt vor allem rekonstruktive Arbeitsabläufe in der Zahnmedizin. Die derzeit prominentesten Bereiche sind dabei das „Rapid prototyping“ (RP) in Kombination mit „Intraoral optical scanning“ (IOS) und „Augmented reality“/„Virtual reality“ (AR/VR). Basierend auf einer wachsenden Menge von digitalen Gesundheitsdaten hat KI das Potenzial, die Routine-Workflows aller zahnärztlichen Disziplinen zu vereinfachen. Insgesamt kann die KI als Türöffner und treibende Kraft für die Entwicklung von der rein evidenzbasierten hin zur personalisierten Zahnmedizin gesehen werden.