WissenschaftDOI: 10.53180/dzz.2022.0009Pages 97, Language: GermanRahman, Alexander / Adam, Knut / Winkler, Nicole / Schulz-Weidner, Nelly / Staufenbiel, IngmarEinführung: Das Marfan-Syndrom ist eine seltene Bindegewebserkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Karieserfahrung bei Kindern und Jugendlichen mit Marfan-Syndrom zu untersuchen.
Material und Methode: Es wurden 31 Kinder mit Marfan-Syndrom (Marfan-Gruppe; Durchschnittsalter: 8,77 ± 3,72 Jahre) und 31 internistisch gesunde Kinder (Kontrollgruppe; Durchschnittsalter: 9,77 ± 3,72 Jahre) gemäß WHO-Kriterien zahnärztlich untersucht. Zu den aufgenommenen Parametern gehörten der dmft/DMFT (differenziert in dt/DT, mt/MT, ft/FT), der dmfs/DMFS (differenziert in ds/DS, ms/MS, fs/FS), der Kariessanierungsgrad (KSG) und der Hygieneindex (HI). Die statistische Auswertung erfolgte mittels t-Tests für unabhängige Stichproben und Chi-Quadrat-Tests (p ≤ 0,05) unter Verwendung des Statistikprogramms IBM SPSS Statistics 26.
Ergebnisse: Die Kinder der Marfan-Gruppe hatten einen signifikant kleineren dmft (p = 0,040) und ft (p = 0,040) als Kinder der Kontrollgruppe. Bei Betrachtung der bleibenden Dentition gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. In der Marfan-Gruppe lag jedoch tendenziell ein geringerer DMFT (p = 0,064), DT (p = 0,076) und FT (p = 0,059) vor als in der Kontrollgruppe. Der HI war in der Kontrollgruppe signifikant besser als in der Marfan-Gruppe (p 0,001).
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie zeigten Kinder und Jugendliche mit Marfan-Syndrom im Vergleich zu einer internistisch gesunden Kontrollklientel keine größere Karieserfahrung.
Keywords: Jugendliche, Karieserfahrung, Kinder, Marfan-Syndrom, dmfs/DMFS, dmft/DMFT