Pages 237, Language: GermanSchlegel, Karl AndreasPages 241-259, Language: GermanBornstein, Michael M. / Arx, Thomas von / Bosshardt, Dieter D.Barrieremembranen zur gesteuerten Knochen- (guided bone regeneration/GBR) und Gewebe- regeneration (guided tissue regeneration/GTR) sollten Grundanforderungen wie Biokompatibilität, Zellausschluss, Gewebeintegration, Platzschaffung und -sicherung, gute intraoperative Handha- bung und eine geringe Komplikationsrate aufweisen. Bei den Membrantypen wird zwischen nicht- resorbierbaren Membranen aus expandierten Polytetrafluorethvlenen (ePTFE) und bioresorbierba- ren Membranen unterschieden. Zur Herstellung resorbierbarer Membranen werden vorwiegend zwei Materialen verwendet: synthetische Polyester und Kollagen aus unterschiedlichen tierischen Quellen. In der folgenden Übersichtsarbeit werden Vor- und Nachteile der jeweiligen Membran- typen anhand der aktuellen Literatur dargestellt und auch das aktuelle Therapiekonzept der Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie der Universität Bern aufgezeigt.
Keywords: Guided bone regeneration / GBR, Barrieremembranen, nichtresorbierbare Membranen, bioresrobierbare Membranen, Kollagenmembranen
Pages 261-275, Language: GermanSauerbier, Sebastian / Gutwald, Ralf / Schmelzeisen, RainerDurch die Verfahren der regenerativen Medizin sollen beim Gewebeersatz die Morbidität der Pa- tienten gesenkt, die Vorhersagbarkeit verbessert und ein Zeitvorteil gewonnen werden. Klassische Tissue-Engineering-Verfahren sind teuer und zeitaufwendig und haben sich am Markt daher nie durchgesetzt. Daher wurde ein "Chair-Side"-Verfahren entwickelt, mit dem ein Biomaterial mit ei- nem Zellkonzentrat vitalisiert werden kann. Das Konzentrat wird aus Knochenmarkaspirat mit dem BMACTM-System (Bone Marrow Aspirate Concentrate) gewonnen. Das Verfahren ist sowohl für die Klinik als auch für die Praxis geeignet. Insgesamt sind in unserem Haus circa 200 Sinusbodenaug- mentationen mit dem BMACTM-Verfahren durchgeführt worden. Das Verfahren wird zurzeit für eine Reihe anderer Indikationen wie Pseudarthrosen oder vertikale Augmentationen getestet. Die Vorteile des BMACTM-Verfahrens sind: eine schnellere Knochenneubildung als bei der Verwen- dung von reinem Biomaterial, ein höherer Hartgewebsanteil als bei der Verwendung von autologem Knochen mit oder ohne Biomaterial, eine geringe Morbidität und die Anwendbarkeit in Lokalanäs- thesie. Aufgrund dieser Vorteile sind invasive Eingriffe zur Knochengewinnung seltener geworden.
Keywords: Tissue Engineering, Stammzellen, Knochenmark, Knochenersatzmaterial, Sinsboden- augmentation, dentale Implantate
Pages 279-288, Language: GermanNevins, Myron / Nevins, Marc L. / Angelis, Nicola de / Koo, Samuel / Kim, David M.Von präklinischen Studien bis zu klinischen AnwendungenDurch Fortschritte im Bereich der Biomaterialien, bei der Entwicklung und dem Einsatz von Möglich- keiten zur Signalübermittlung sowie durch weitere technische Fortschritte konnten bei der Augmen- tation des geschädigten Alveolarkamms vor der Insertion von Implantaten hervorragende klinische Ergebnisse erzielt werden. Wachstumsfaktoren wie das rekombinante humane knochenmorphoge- netische Protein-2 (rhBMP-2) und der rekombinante humane Thrombozytenwachstumsfaktor-BB (rhPDGF-BB) sind von den zuständigen Behörden zugelassen und werden erfolgreich in der Routi- netherapie eingesetzt. Über die Bindung an spezifische Rezeptoren der Zelloberfläche vermittelt und regelt rhPDGF-BB entscheidende Ereignisse wie die Zellproliferation, Chemotaxis und Matrixsynthe- se. Die Ergebnisse von klinischen Studien, klinischen Kasuistiken und einer multizentrischen rando- misierten kontrollierten Studie zu einer Wachstumsfaktorentherapie sind extrem vielversprechend. Diese Therapie könnte sogar einen Teil der gegenwärtig genutzten Regenerationstechniken ersetzen.
Keywords: rhPDGF-BB, Augmentation von Defekten bei Extraktionsalveolen, lokale Kieferkamm- augmentation, vertikale Kieferkammaugmentation, Sinusbodenaugmentation
Pages 291-296, Language: GermanNaitoh, Munetaka / Hiraiwa, Yuichiro / Aimiya, Hidetoshi / Ariji, EiichiroDurch verschiedene Röntgentechniken wurden in früheren Studien Bifurkationen des Unterkieferka- nals beschrieben. Allerdings zeigten Panoramaschichtaufnahmen ein Auftreten in unter 1 % der Fäl- le. Das Ziel der vorliegenden Studie war, mit der digitalen Volumentomographie (DVT) die Häufigkeit und Typen solcher Bifurkationen im Bereich des Unterkieferastes zu klären. Es wurden 122 Patienten in die Studie aufgenommen, die im Vorfeld einer Behandlung mit Zahnimplantaten mithilfe der DVT untersucht worden waren. Hierzu wurden im Bereich des horizontalen Unterkieferastes zweidimensi- onale Aufnahmen in diversen Ebenen mit einer Software zur dreidimensionalen Darstellung und Ver- messung am Computer rekonstruiert. Der Verlauf des Nervkanals im Unterkiefer wurde dargestellt und die Länge der abgehenden Kanalausläufer vermessen. Im Bereich des Unterkieferastes fanden sich bei 65 % aller Patienten und in 43 % aller Kieferhälften Bifurkationen. Die Ausläufer lassen sich in vier Typen einteilen: retromolar, dental, anterior und bukkolingual. Als Schlussfolgerung ließ sich feststellen, dass die DVT-Technik eine hohe Quote von Bifurkationen des Unterkieferkanals zeigte.
Keywords: Bifurkation, digitale Volumentomographie (DVT), Dentalimplantat, Nervkanal im Unter- kiefer, retromolar
Pages 299-305, Language: GermanBauer, Julia / Biet-Weber, Michaela / Wichmann, Manfred / Schlegel, Karl Andreas / Eitner, StephanEpithetische Rekonstruktionen im Kiefer- und Gesichtsbereich sind indiziert, wenn durch die plas- tische Deckung eines ausgedehnten Defekts kein ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden kann. Mit extraoralen Implantaten können Epithesen zur Defektdeckung im Kiefer- und Gesichtsbereich effizient verankert und stabilisiert werden. Diese Implantate verbessern den Halt der Epithese oder Defektprothese und erhöhen sowohl den Tragekomfort als auch die Lebensqualität des Patienten.
Keywords: Epithetik, extraorale Implantate, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Pages 307-321, Language: GermanTuna, Taskin / Koller, BeatriceEine implantatprothetische Versorgung im zahnlosen Unterkiefer mit implantatverankerten Hybrid- prothesen ist eine komfortable und effiziente Rehabilitation mit guter Langzeitprognose. Von den Anfängen der Implantatprothetik bis heute werden Stegkonstruktionen zumeist im arbeits- aufwendigen Gussverfahren mit teuren hochgoldhaltigen Legierungen hergestellt. Die Einführung der computerunterstützten dreidimensionalen (3D-)Diagnostik, Planung und Pro- duktion in die Zahnmedizin und -technik ermöglicht heute mithilfe moderner Softwaresysteme die Herstellung präziser prothetischer Konstruktionen, unter anderem von Implantatstegen. Die Anwen- dung der sich immer weiter entwickelnden CAD/CAM-Technik erleichtert die Arbeit des Technikers auf einem konstanten Qualitätsniveau und bringt viele weitere Vorteile mit sich, wie zum Beispiel eine materialbedingte Kostenreduktion bei gleichen oder besseren Materialeigenschaften im Vergleich zu hochgoldhaltigen Legierungen. Im vorliegenden Fallbericht werden die vollständige, prothetisch orientierte, virtuelle Konstruktions- planung und die automatisierte Herstellung eines Implantatsteges aus Titan mit dem Compartis®- ISUS-System von Degudent (Hanau, Deutschland) für einen interforaminal implantierten, zahnlosen Unterkiefer vorgestellt.
Keywords: Implantatprothetik, zahnloser Kiefer, Deckprothese, Steg, CAD/CAM, CNC, Titan
Pages 325-336, Language: GermanGisler, Vanessa / Katsoulis, Johannis / Mericske-Stern, ReginaFall 2 (Erschöpfungsdepression) und Fall 3 (Kieferkammatrophie)Der zweite Artikel der fortlaufenden, dreiteiligen Fallserie über die Vorteile der computergestützten, virtuellen 3-D-Implantatplanung bei Special-Care-Patienten beschreibt die Planung, Therapie und das Behandlungsresultat bei unterschiedlicher Problematik anhand zweier Fallbeispiele. Fallbericht 2 beschreibt die prothetische Behandlung einer 56-jährige Patientin nach einer schweren Erschöp- fungsdepression und einem Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik. Die Problematik einer fortge- schrittenen Atrophie des Oberkieferkamms kombiniert mit einer ausgeprägten Parafunktion und deren Lösungsmöglichkeit ist Thema des Fallberichts 3.
Keywords: 3-D-Implantatplanung, schablonengeführte Chirurgie, Depressionen, totale Atrophie, Parafunktion, Implant Overdenture