Pages 261-275, Language: GermanSauerbier, Sebastian / Gutwald, Ralf / Schmelzeisen, RainerDurch die Verfahren der regenerativen Medizin sollen beim Gewebeersatz die Morbidität der Pa- tienten gesenkt, die Vorhersagbarkeit verbessert und ein Zeitvorteil gewonnen werden. Klassische Tissue-Engineering-Verfahren sind teuer und zeitaufwendig und haben sich am Markt daher nie durchgesetzt. Daher wurde ein "Chair-Side"-Verfahren entwickelt, mit dem ein Biomaterial mit ei- nem Zellkonzentrat vitalisiert werden kann. Das Konzentrat wird aus Knochenmarkaspirat mit dem BMACTM-System (Bone Marrow Aspirate Concentrate) gewonnen. Das Verfahren ist sowohl für die Klinik als auch für die Praxis geeignet. Insgesamt sind in unserem Haus circa 200 Sinusbodenaug- mentationen mit dem BMACTM-Verfahren durchgeführt worden. Das Verfahren wird zurzeit für eine Reihe anderer Indikationen wie Pseudarthrosen oder vertikale Augmentationen getestet. Die Vorteile des BMACTM-Verfahrens sind: eine schnellere Knochenneubildung als bei der Verwen- dung von reinem Biomaterial, ein höherer Hartgewebsanteil als bei der Verwendung von autologem Knochen mit oder ohne Biomaterial, eine geringe Morbidität und die Anwendbarkeit in Lokalanäs- thesie. Aufgrund dieser Vorteile sind invasive Eingriffe zur Knochengewinnung seltener geworden.
Keywords: Tissue Engineering, Stammzellen, Knochenmark, Knochenersatzmaterial, Sinsboden- augmentation, dentale Implantate