EditorialSeiten: 607, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 612-618, Sprache: DeutschFrankenberger, Roland / Haak, RainerDas Postulat der aggressiven Kariesexkavation ist heute deswegen überholt, da es in der Regel nicht förderlich für die Vitalerhaltung der Pulpa ist. Aber auch unabhängig von der Exkavationsstrategie hat es der Zahnarzt bei der adhäsiven Restauration kariöser Läsionen mit unterschiedlichen Adhäsionssubstraten zu tun: Diese sind neben dem Schmelz weitgehend unverändertes Dentin, sklerotisches Dentin, kariös verändertes Dentin und ggf. restkariöses Dentin nach selektiver Kariesexkavation. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Möglichkeit, diese unterschiedlichen Adhärenden gleichzeitig im Sinne einer erfolgreichen Füllungstherapie zu bedienen. Die Ergebnisse und Erfahrungen zeigen, dass die Dentinhaftung an unverändertem Dentin signifikant höher ist als an allen anderen Dentinsubstraten. Gerade aber bei defektorientierter, minimalinvasiver Vorgehensweise nimmt der Anteil veränderten Dentins den prozentual größten Raum ein. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Zusammenspiel von Schmelz- und Dentinhaftung (einschließlich aller Varianten) klinisch absolut ausreicht, um dauerhafte Füllungen nach der Prämisse des "Total bonding" zu legen. Lediglich ausgeprägte Bereiche nicht entfernter kariöser Biomasse (> 1 mm) zeigten einen klaren negativen Effekt auf die Gesamtstabilität restaurierter Seitenzähne.
Schlagwörter: Kariesexkavation, selektive Kariesentfernung, kariös verändertes Dentin, Adhäsivtechnik
ParodontologieSeiten: 620-635, Sprache: DeutschFriedmann, Anton / Götz, WernerDie Hyaluronsäure (HA) erfüllt gleich mehrere relevante Kriterien für eine deutliche Verbesserung des regenerativen Behandlungserfolgs in komplexen Defektsituationen. So unterstützt HA bei der Schaffung eines toxinfreien Wundgebiets, HA verbessert die Wundraumstabilisierung, beschleunigt die Wundheilung und unterstützt die zellulären Prozesse im Zuge der parodontalen und Knochenregeneration. Die zwei Verfahren der "Guided tissue regeneration" (GTR) und der "Guided bone regeneration" (GBR) sind zur regenerativen Behandlung von parodontalen bzw. Alveolarkammdefekten etabliert. Mit steigendem Komplexitätsgrad der Defektsituation werden allerdings regelmäßig inkonsistente Behandlungsergebnisse berichtet, was für den Einsatz von HA ein wichtiges Indikationsspektrum biete.
Schlagwörter: GTR, GBR, Hyaluronsäure, Sticky bone, laterale Augmentation, infraossärer Defekt, Regeneration, Wundheilung, Humanhistologie
ProthetikSeiten: 636-642, Sprache: DeutschPassia, Nicole / Schmidt, Malte / Kern, MatthiasBei Einzelzahnlücken, deren Nachbarzähne bereits überkront sind oder einer Überkronung bedürfen, stellt die konventionelle Brückenversorgung nach wie vor die Standardtherapie dar. Wenn divergierende Pfeilerzahnachsen vorliegen, muss oft eine recht invasive Zahnpräparation erfolgen, um eine gemeinsame Einschubrichtung zu erzielen. Diese Präparation kann die Pfeilerzähne substanziell schwächen und die Gefahr einer irreversiblen Pulpaschädigung erhöhen. In ausgewählten Fällen, in denen die Zahnachsen in bukkolingualer Richtung divergieren, ist es möglich, das Problem mit einem rotierenden Einschub des Zahnersatzes zu lösen. Dieses neue Konzept wird in dem Beitrag anhand eines klinischen Falls detailliert beschrieben.
Schlagwörter: Festsitzender Zahnersatz, Pfeilerzähne, Unterschnitte, Einschubrichtung, Pfeilerzahnpräparation
ImplantologieSeiten: 644-652, Sprache: DeutschKleinheinz, Johannes / Zanettini, Leonardo / Hanisch, Marcel / Igelbrink, Sebastian / Jung, SusanneDie Osteoporose ist eine Erkrankung, die mit reduzierter Knochenmasse, veränderter trabekulärer Struktur, verminderter Stabilität und damit verbunden mit erhöhter Frakturgefahr einhergeht. Es kommen unterschiedliche Ursachen infrage, welche jedoch zumeist hormonell oder medikamentenbedingt sind. Die veränderte Knochendichte und der therapeutische Ansatz mit antiresorptiven Medikamenten können direkten Einfluss auf knöcherne alveoläre Strukturen nehmen und so die Ergebnisse zahnärztlicher Behandlungen beeinflussen. Eine suffiziente Diagnostik zur Feststellung der Ursachen, das Wissen um die veränderten knöchernen Grundlagen und angepasste Behandlungsprotokolle sowie die Anwendung allgemeiner begleitender Maßnahmen ermöglichen es, auch bei osteoporotischen Patienten alle Formen der zahnärztlichen Therapie mit vorhersehbaren und überschaubaren Risiken durchzuführen.
Schlagwörter: Osteoporose, Knochendichte, Medikamente, zahnärztliche Behandlung, Risiken
KinderzahnmedizinSeiten: 654-661, Sprache: DeutschSteffen, Richard / Paganini, AlinaEin ÜberblickBei der Versorgung von Zahnschäden muss in der täglichen Praxis sehr oft auf provisorische Materialien zurückgegriffen werden, wenn aufgrund der vorgegebenen Situation keine definitive Restauration möglich ist. Trotzdem existiert diesbezüglich in der Literatur kein Konsens über die Anwendung, das Vorgehen und die Materialauswahl. Speziell in der Kinderzahnmedizin treten häufiger als bei Erwachsenen Umstände auf, welche provisorische Lösungen erfordern. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Indikation, die verschiedenen Arten und den Einsatz von Provisorien bei Kindern.
Schlagwörter: Provisorien, temporäre Versorgung, interimistische therapeutische Restaurationen (ITR), Glasionomerzement, bioaktive Materialien, Kariesbehandlung
KieferorthopädieSeiten: 662-675, Sprache: DeutschRadlanski, Ralf J.Die Behandlung mit Alignerschienen in der Kieferorthopädie ist heute als verlässliches Standardverfahren anzusehen, welches sich keineswegs nur für erwachsene Patienten, sondern auch für Jugendliche und Kinder eignet. Ermöglich hat das vor allem die Digitalisierung der Arbeitsprozesse, welche bis hin zur Herstellung der Apparaturen reicht. Die digitale Simulation des Behandlungsziels suggeriert in vielen Fällen einen einfachen Ablauf der Therapie. Allerdings behalten die biologischen Gegebenheiten, die physikalischen Gesetze der kieferorthopädischen Biomechanik und die werkstofftechnischen Gegebenheiten weiterhin ihre Gültigkeit. Vor diesem Hintergrund zeigt der Beitrag die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Alignerschienentherapie auf und stellt dazu einige praktische Beispiele vor.
Schlagwörter: Alignertherapie, Alignerschienen, digitale Planung, Behandlungssimulation, Behandlungszeitpunkt, Nebenwirkungen
OralchirurgieSeiten: 676-681, Sprache: DeutschBerli, Constantin / Zürcher, Andrea / Filippi, AndreasEin FallberichtFremdkörper in der Lippe sind häufig unfallbedingt. Die Herausforderung für den Behandler besteht darin, daran zu denken, dass bei Lippen- oder Zungenverletzungen Fremdkörper vom Unfallort oder frakturierte Zahnfragmente in die Weichgewebe versprengt werden können. Neben der Inspektion und Palpation bestätigt eine radiologische Untersuchung der verletzten Region die Verdachtsdiagnose. Der Fallbericht beschreibt die Versorgung eines 19-jährigen Patienten, der sich 48 Stunden nach einem Fahrradsturz mit einer Kronenfraktur in der Oberkieferfront vorstellte.
Schlagwörter: Zahntrauma, Lippe, Weichgewebsverletzung, Fremdkörper, Zahnfragment
Orale MedizinSeiten: 682-689, Sprache: DeutschEttlin, Dominik / Zumbrunn, Aleksandra / Brenz, Manuela / Lukic, NenadDie Diagnostik und Behandlung von Mund- und Gesichtsschmerzen sowie von Funktionsstörungen der Kiefergelenke bedarf einer differenzierten Patientenbetrachtung. In unserer interdisziplinären Schmerzsprechstunde wird seit über zwei Jahren eine eigenentwickelte webbasierte Symptom-Evaluation ("web-based interdisciplinary symptom evaluation" [WISE]) zur Erhebung einer problemfokussierten Anamnese eingesetzt. Von zuhause aus übermitteln Patienten den Behandelnden vor der Erstvorstellung detaillierte Angaben zu ihren Beschwerden in strukturierter digitaler Form. Den Behandelnden stehen die vorab erhobenen Patientendaten zusammengefasst zur Verfügung. Diese ermöglicht in Kürze eine Übersicht der Fallkomplexität, der Therapiedringlichkeit und des Ressourcenbedarfs (Zeitbedarf, zuständige Fachkompetenz). Für telemedizinische Beratungen in Pandemiezeiten sind mit der WISE umfassende quantitative Angaben übersichtlich verfügbar. Für wissenschaftliche Zwecke sind die Daten in strikt anonymisierter Form nutzbar. Insgesamt wird mit WISE eine personalisierte Medizin ermöglicht, die interprofessionelle Ausbildung und Zusammenarbeit erleichtert und eine multizentrische, patientenbezogene Forschung unterstützt.
Schlagwörter: Digitalisierung, strukturierte Anamnese, biopsychosoziales Menschenbild, personalisierte Zahnmedizin, Interdisziplinarität
AllgemeinmedizinSeiten: 690-699, Sprache: DeutschGollisch, KatjaPatienten mit Diabetes mellitus sind auch in der Zahnarztpraxis häufig. Der vorliegende Beitrag soll ein grundlegendes Verständnis über Pathogenese, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus vermitteln. Der Zusammenhang von Diabetes mellitus und Parodontitis wird dargestellt. Außerdem werden konkrete Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem Notfall Hypoglykämie gegeben.
Schlagwörter: Diabetes mellitus, orale Antidiabetika, GLP-1-Agonisten, Insulintherapie, Folgeerkrankungen, Parodontitis, Hypoglykämie
Bildgebende VerfahrenSeiten: 700-701, Sprache: DeutschSchulze, DirkSTAFNE-Läsion ohne sicheren Nachweis in der PanoramaschichtaufnahmeTipps für die PraxisSeiten: 702-707, Sprache: DeutschBücking, WolframEmpirisch in der Praxis bewährtZahnmedizin allgemeinSeiten: 708-709, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 710, Sprache: DeutschWinzen, OlafPraxismanagementSeiten: 712-713, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoPraxismanagementSeiten: 714-715, Sprache: DeutschTalmann, KatharinaPraxismanagementSeiten: 716-717, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Jäger, Sabine