EditorialSeiten: 885, Sprache: DeutschNoack, Michael JohannesOralchirurgieSeiten: 891-899, Sprache: DeutschNeumeyer, Stefan/Bösebeck, Hans/Neumeyer-Wühr, StefanieBei neun Patienten hatte eine Zahnextraktion im Oberkieferseitenzahngebiet zu einer Mund-Antrum-Verbindung (MAV) geführt. In allen Fällen war die eröffnete Kieferhöhle nicht infiziert, so dass ein sofortiger Verschluss der MAV indiziert gewesen ist. Anstatt der bekannten chirurgischen Techniken kam hierfür ein neues minimalinvasives Verfahren zum Einsatz. Dabei wurden nach primärer Abdeckung der eigentlichen Kieferhöhlenperforation mit einer oxygenierten Cellulose die koronalen 2/3 der Extraktionswunde bis zur Höhe der umliegenden Gingiva mit einem leicht zu verarbeitenden, polylactidbeschichteten Beta-Tricalciumphosphat aufgefüllt. Als Ergebnis zeigte sich bei sämtlichen Patienten ein rascher, stabiler postoperativer Verschluss der MAV durch das Knochenersatzmaterial. Die Heilung verlief in allen Fällen komplikationslos. Nach ca. 2 Wochen stellte sich ein kompletter vitaler Weichgewebsverschluss bei partieller Degradation einzelner Tricalciumphosphatpartikel ein. Die biologische Breite des Weichgewebes über der Extraktionswunde war nach ungefähr 2 Monaten wiederhergestellt. Als sehr vorteilhaft erwies sich hierbei die minimalinvasive und patientenschonende Vorgehensweise. Bezüglich des Erhalts der alveolären Hart- und Weichgewebsstrukturen waren die Ergebnisse mit denen bei Anwendung der chirurgischen Techniken vergleichbar. Die bis zum Beobachtungszeitpunkt erreichte partielle Umwandlung des Knochenersatzmaterials in alveolären Knochen verdeutlicht über das Weichgewebsmanagement hinaus einen prognostisch positiv zu bewertenden Endheilungsverlauf auch im Sinne einer soliden Kieferknochenrekonstruktion.
Schlagwörter: Mund-Antrum-Verbindung (MAV), MAV-Verschlusstechniken, Beta-Tricalciumphosphat, Socket Preservation, Implantation
Orale MedizinSeiten: 901-907, Sprache: DeutschBengel, Wolfgang/Bornstein, Michael M.Teil 2: Diagnose, Differenzialdiagnose und TherapieIn einer Übersicht werden die oralen Candida-Infektionen in ihren verschiedenen klinischen Erscheinungsformen beschrieben. Die Bedeutung dieser Infektionen hat in den letzten Jahren aufgrund unterschiedlicher Faktoren (Breitbandantibiotika, HIV, Transplantationsmedizin usw.) zugenommen. Der Zahnarzt gehört nach dem praktischen Arzt der am zweithäufigsten aufgesuchten Arztgruppe an. Er sollte in der Lage sein, eine Candida-Infektion zu erkennen und - sofern sie auf die Mundhöhle begrenzt ist - auch zu behandeln. Ferner sollte er über die Bedeutung der Candida-Infektion als mögliches Zeichen einer Allgemeinerkrankung informiert sein, um ggf. weitere diagnostische und therapeutische Schritte einzuleiten. Im zweiten Teil der Übersicht wird auf die Diagnose, die Differenzialdiagnose und die Therapie eingegangen.
Schlagwörter: Candida albicans, Candidiasis, Soor, Kandidose, Prothesenstomatopathie, Mundschleimhauterkrankungen
Orale MedizinSeiten: 908, Sprache: DeutschBengel, WolfgangAmalgamtätowierung/Naevus OtaZahnerhaltungSeiten: 909-919, Sprache: DeutschSchmidlin, Patrick R./Schicht, Olivier O./Attin, ThomasDer durch eine umfangreiche Reduktion der Zahnhartsubstanz infolge Attrition, Erosion und/oder Abrasion bedingte Bisshöhenverlust stellt für den Zahnarzt immer noch eine große klinische Herausforderung dar. Die oftmals erforderliche Wiederherstellung der ursprünglichen Bisslage kann mit Hilfe unterschiedlicher Therapieformen erzielt werden. Ein Hauptproblem bei der Rekonstruktion mit laborgefertigten Versorgungen ergibt sich jedoch durch die in der Regel notwendige zusätzliche Opferung von gesunder Zahnhartsubstanz. Der Beitrag beschreibt eine minimalinvasive Restaurationstechnik mit Komposit, die es erlaubt, lediglich die verloren gegangenen Zahnanteile zu ersetzen. Um ein möglichst einfaches, effizientes und kontrolliertes Vorgehen zu gewährleisten, wird dabei eine auf einem Wax-up basierende Tiefziehschiene als Formhilfe verwendet.
Schlagwörter: Abrasion, Attrition, Erosion, Bisshöhe, Komposit
EndodontieSeiten: 921-932, Sprache: DeutschMente, JohannesIndikationen und Beschreibung der praktischen klinischen Anwendung anhand von FallbeispielenMineral Trioxide Aggregate (MTA) hat sich seit seiner Einführung in der Zahnmedizin als Wurzelkanalreparaturmaterial zu einem innovativen Mittel für die Bewältigung endodontischer Problemsituationen entwickelt. Inzwischen liegen neben zahlreichen In-vitro-Untersuchungen auch erste viel versprechende klinische Studienergebnisse vor. Der Beitrag erläutert Indikationen für die klinische Anwendung von MTA und vermittelt Hinweise zum praktischen Vorgehen. Anhand von Falldarstellungen werden für den endodontisch tätigen Zahnarzt besonders interessante Einsatzmöglichkeiten von MTA (Perforationen, Entzündungsresorptionen und interne Resorptionen) im Detail beschrieben. Auch bei komplexem Ausgangsbefund kann die Anwendung von MTA die Option erschließen, Zähne langfristig zu erhalten, die noch bis vor wenigen Jahren als extraktionswürdig eingestuft werden mussten.
Schlagwörter: Mineral Trioxide Aggregate, MTA, Wurzelkanalbehandlung, Wurzelperforationen, Wurzelresorptionen
ProthetikSeiten: 933-944, Sprache: DeutschAhlers, M. OliverProvisorische Versorgungen nach der Präparation von Keramikveneers sind problematisch, da herkömmliche Kunststoffprovisorien bei der Entformung aus Provisorienabformungen infolge der geringen Schichtstärke leicht reißen. Ihre Befestigung mit Hilfe von weißem provisorischem Befestigungszement ist unästhetisch und nicht haltbar. Eine adhäsive Befestigung des Provisoriums hingegen behindert dessen spätere Entfernung und den Haftverbund des Keramikveneers. Dieser Konflikt lässt sich bei klassischen Keramikveneers mit schmelzbegrenzter Präparation unter Erhalt der Schneidekante und Approximalkontakte mittels Punktätzung auf den präparierten Schmelzflächen und reduzierter Adhäsivtechnik lösen. Bei erweiterten Präparationen reicht dieses Vorgehen jedoch nicht aus. Die in dem Beitrag vorgestellte "Shrink-to-fit-Technik" hingegen ermöglicht den Auftrag von Provisorienkunststoff auf die präparierten Zähne in der gewünschten äußeren Form unter Befestigung durch "Aufschrumpfen". Hierfür erforderlich ist zunächst die Vorbereitung einer transparenten Negativform. Im zweiten Schritt wird mittelvisköser Provisorienkunststoff im inzisalen Teil der Präparation in situ durch diese Negativform hindurch ausgeformt und polymerisiert. Als dritter Schritt erfolgen die freihändige Ergänzung des Provisoriums im Zervikalbereich mittels hochviskösen Komposits sowie die Anpolymerisation an den inzisalen Anteil. Infolge des makro- und mikrorheologischen Effektes schrumpft das Provisorium regelrecht auf und um den beschliffenen Zahn und wird so ohne Adhäsivsystem an Ort und Stelle gehalten.
Schlagwörter: Keramikveneers, erweiterte Präparation, Provisorien, Adhäsivverbund
KinderzahnheilkundeSeiten: 945-952, Sprache: DeutschBehrendt, Annekathrin/Müller-Lessmann, Viola/Bräu, MichaelZu den Besonderheiten einer kinderzahnärztlichen Praxis gehört neben den kindgerechten Praxisräumlichkeiten vor allem das Therapiespektrum, welches von speziell ausgebildeten Zahnärztinnen und Zahnärzten für Kinderzahnheilkunde getragen wird.
Im Mittelpunkt stehen die Behandlung der frühkindlichen Karies (Early Childhood Caries, ECC) und von unfallbedingten Verletzungen der Zähne sowie die Diagnostik und Therapie von Fehlbildungen der Zahnhartsubstanz. Dabei stellen Fehlstrukturierungen an den ersten bleibenden Molaren (Molar-Incisor Hypomineralisation, MIH) eine besondere Herausforderung dar. Generell finden ängstliche, hyperaktive und Kinder mit Allgemeinerkrankungen - unabhängig von der Art der Erkrankung in der Mundhöhle - durch die psychologisch geschulten Praxisteams eine besondere Betreuung.
Somit sind Praxen für Kinderzahnheilkunde und die in ihnen tätigen ausgebildeten Spezialisten ein wichtiger Bestandteil der modernen Zahnheilkunde geworden.
Schlagwörter: Kinderzahnarztpraxis, Frühkindliche Karies, Molar-Incisor Hypomineralisation, Intubationsnarkose, Verhaltenssteuerung
Bildgebende VerfahrenSeiten: 953-959, Sprache: DeutschBroich, Johannes/Schulze, DirkSeit Anfang der 1990er Jahre hat sich die digitale Radiographie entscheidend weiterentwickelt und löst die herkömmliche analoge Bildgebung mehr und mehr ab. Trotz verschiedener Vorteile wie schnellerer Bilderstellung und vereinfachter Archivierung stellt sie für viele Anwender auch eine neue Herausforderung auf fremdem Gebiet dar. Der Beitrag führt in die Grundlagen der digitalen Radiologie ein und gibt einen Überblick über den technischen Aufbau, die praktische Anwendung, die Dosisproblematik sowie die derzeitige und künftige Bedeutung der digitalen Bildgebung im zahnärztlichen Alltag.
Schlagwörter: Zahnärztliches Röntgen, digitale Bildgebung, Speicherfolientechnik, Fading-Verhalten, Strahlenexposition
Bildgebende VerfahrenSeiten: 961-962, Sprache: DeutschSchulze, DirkMukozele der linken Kieferhöhle und Osteom im Ethmoidalzellsystem linksZahnheilkunde allgemeinSeiten: 963-969, Sprache: DeutschHahnel, SebastianSpeichelersatzmittel können einen wertvollen Beitrag für die Behandlung der Xerostomie leisten. Sie sind unkompliziert in der Anwendung und werden von den meisten Patienten problemlos akzeptiert. Aufgrund der hohen individuellen Komponente bei der Beurteilung von Speichelersatzmitteln ist es allerdings schwierig, ein besonders geeignetes Präparat zu empfehlen. Die Einführung von verschiedenen, aufeinander abgestimmten Produkten erleichtert es, die Therapie individuell an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Neben einer konsequenten Prophylaxe mit Anleitung zur Mundhygiene und der topischen Anwendung von Fluoriden sollten Zahnärzte vor allem darauf achten, Produkte mit weitgehend neutralem pH-Wert, Fluoridzusatz sowie möglichst hohem Gehalt an Calcium und Phosphaten zu empfehlen.
Schlagwörter: Speichelersatzstoff, künstlicher Speichel, Mundtrockenheit, Sjögren-Syndrom, Bestrahlung
VerschiedenesSeiten: 971-972, Sprache: DeutschWinkler, DavidDr. John W. McLean OBE 1925-2009PraxismanagementSeiten: 973-975, Sprache: DeutschBohlken, ThomasZahnersatz - Abrechnungsbeispiele aus der Praxis (II)PraxismanagementSeiten: 977-979, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoAuch Diebstahl geringwertiger Sachen berechtigt zur ordentlichen Kündigung des ArbeitsverhältnissesPraxismanagementSeiten: 981-983, Sprache: DeutschWissing, PeterDeutlich verbesserte Absetzbarkeit von Krankenversicherungsbeiträgen ab 2010