ProthetikSeiten: 933-944, Sprache: DeutschAhlers, M. OliverProvisorische Versorgungen nach der Präparation von Keramikveneers sind problematisch, da herkömmliche Kunststoffprovisorien bei der Entformung aus Provisorienabformungen infolge der geringen Schichtstärke leicht reißen. Ihre Befestigung mit Hilfe von weißem provisorischem Befestigungszement ist unästhetisch und nicht haltbar. Eine adhäsive Befestigung des Provisoriums hingegen behindert dessen spätere Entfernung und den Haftverbund des Keramikveneers. Dieser Konflikt lässt sich bei klassischen Keramikveneers mit schmelzbegrenzter Präparation unter Erhalt der Schneidekante und Approximalkontakte mittels Punktätzung auf den präparierten Schmelzflächen und reduzierter Adhäsivtechnik lösen. Bei erweiterten Präparationen reicht dieses Vorgehen jedoch nicht aus. Die in dem Beitrag vorgestellte "Shrink-to-fit-Technik" hingegen ermöglicht den Auftrag von Provisorienkunststoff auf die präparierten Zähne in der gewünschten äußeren Form unter Befestigung durch "Aufschrumpfen". Hierfür erforderlich ist zunächst die Vorbereitung einer transparenten Negativform. Im zweiten Schritt wird mittelvisköser Provisorienkunststoff im inzisalen Teil der Präparation in situ durch diese Negativform hindurch ausgeformt und polymerisiert. Als dritter Schritt erfolgen die freihändige Ergänzung des Provisoriums im Zervikalbereich mittels hochviskösen Komposits sowie die Anpolymerisation an den inzisalen Anteil. Infolge des makro- und mikrorheologischen Effektes schrumpft das Provisorium regelrecht auf und um den beschliffenen Zahn und wird so ohne Adhäsivsystem an Ort und Stelle gehalten.
Schlagwörter: Keramikveneers, erweiterte Präparation, Provisorien, Adhäsivverbund